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0685 - Monster-Town

0685 - Monster-Town

Titel: 0685 - Monster-Town Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mitte des Raumes stand noch das wuchtige Ehebett.
    Ich leuchtete hinein, hielt den Strahl noch immer sehr tief. Er huschte über einen alten Teppich, erfaßte auch einige Möbelstücke, aber keine Menschen.
    Bill hatte inzwischen eine andere Tür geöffnet. Ich hörte ihn flüstern. »Hier muß es sein, John.«
    Er betrat den Raum vor mir, in dem es nach Rasierwasser duftete.
    »Das stammt noch von Clive«, wisperte mir Bill zu. Auch er hielt seine Lampe in der Hand. Gemeinsam durchsuchten wir den Raum, der schräge Wände aufwies.
    Wir sahen das Bett, eine Kommode, ein schmaler, spindähnlicher Schrank stand an der Schmalseite und duckte sich unter die Schräge. Bill öffnete ihn.
    Ein Mantel hing über einem Bügel.
    In der Ecke stand eine Segeltuchtasche, mehr nicht.
    Ein Bad war nicht vorhanden, dafür schimmerte das helle Porzellan eines Waschbeckens.
    Bill durchsuchte die Tasche. Er fand schmutzige Wäsche, einen Pullover, ansonsten nichts. Enttäuscht richtete er sich wieder auf und hob die Schultern. Dabei schaute er auf meinen Rücken, denn ich stand am Fenster und blickte nach draußen.
    Unter mir lag ein kleiner Garten. Einzelheiten konnte ich nicht erkennen. Die Sträucher und Pflanzen duckten sich unter der Dunkelheit. Und dennoch bewegte sich dort etwas.
    Zuerst dachte ich, daß es Zweige waren, mit denen der Wind spielte. Dann fiel mir auf, daß die Bewegung nicht an einem Ort blieb, sondern wanderte.
    Da schlich jemand durch den Garten!
    Ein Mensch war es nicht, dazu wirkte die Gestalt zu kompakt. Ich schaute genauer hin und hatte das Gefühl, von einem Eispanzer umklammert zu werden.
    Durch den Garten streifte der Riesenhund!
    Bill hatte meine starre Haltung bemerkt. Er erkundigte sich nach dem Grund.
    Ich hob die Schultern.
    Bill drängte sich neben mich. Auch er sah ihn jetzt, nickte und meinte: »Ich kann mir vorstellen, daß er uns nicht aus den Augen lassen will. Oder sehe ich das falsch?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Was sollen wir tun?«
    Ich wußte es selbst nicht genau, denn ich hatte das unbestimmte Gefühl, daß wir in diesem Zimmer nichts mehr fanden. Es wirkte einfach wie leergeräumt.
    »Es gibt keine Spuren, Bill. Seine Killer haben alles verwischt, und ich meine, daß wir nach unten gehen sollten.«
    »Das Hundchen fragen?«
    »So ähnlich.«
    Wir verließen den Raum. Es war natürlich nicht gut, daß dieses Riesenvieh durch den Garten patrouillierte, aber was sollten wir machen? Rockwell war zu einer Stadt der Ungeheuer geworden.
    Hier mußte sich etwas abgespielt haben, das kaum zu begreifen war. Noch hatten wir die Tatsachen hinzunehmen, ohne allerdings eine Lösung zu finden. Und das ärgerte mich sehr. In Rockwell regierte eine Kraft, die uns weit überlegen war. Woher sie gekommen sein mochte, darüber konnten wir nur spekulieren. Und ob sie nur die Tiere erfaßt hatte, war auch noch fraglich. Die Menschen jedenfalls hatten sich bisher ziemlich normal verhalten, auch der Sheriff, der sich so aufgeblasen gezeigt hatte. Aber das war halt die Art manches Gesetzesbeamten, die sich aufbliesen wie Ochsenfrösche. Zudem waren sie mit einer großen Machtbefugnis ausgestattet und konnten oftmals regieren wie kleine Könige.
    Wir hatten die Treppe hinter uns gelassen und den Flur erreicht, wo wir stehenblieben. Auch hier standen uns einige Türen zur Auswahl. Wir nahmen die schmalste, denn sie führte dorthin, wo auch der Garten lag, in dem der Hund umherschlich.
    Wider ging Bill vor, als könnte er es nicht erwarten. Ich wäre nach seinem Eintritt fast gegen ihn gelaufen, so abrupt blieb er einen Schritt jenseits der Schwelle stehen.
    »Verdammt, John!«
    Ich blickte an ihm vorbei. Er hielt die Lampe schräg, so daß der Schein auf den hölzernen Fußboden fallen konnte, der an einer Stelle, ziemlich in der Mitte des Raumes, aufgerissen war. Dort befand sich ein großes Loch, an den Rändern gezackt und aufgerissen, als hätte eine Riesenfaust hineingeschlagen.
    »Das ist nicht normal.« Bill schuf mir Platz, damit auch ich die rustikal eingerichtete Küche betreten konnte. Mein Blick flog über das Loch hinweg auf das Fenster zu. Dahinter lauerte die Dunkelheit, von keinem Schatten durchbrochen. Der Hund schien sich zurückgezogen oder den Garten verlassen zu haben.
    Ich näherte mich der Öffnung, während Bill an der Tür stehenblieb und abwartete.
    Ich schaute hinein.
    Tief führte ein Schacht in den Boden. Ich hörte ein leises Rauschen und dachte an einen unterirdischen Bach, der unter

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