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0685 - Monster-Town

0685 - Monster-Town

Titel: 0685 - Monster-Town Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber war er nicht besser als ein Killer.
    Sie hatte ihn zwar nur für eine kurze Zeit gesehen, es aber innerhalb dieser Spanne geschafft, sich ein Bild von ihm zu machen. Tricia kam aus New York, und sie lebte dort nicht in einer Klosterschule. Im Village liefen harte Typen herum, die sich nichts vormachen ließen, die auch bewaffnet waren. Sie hatte sich schon durchsetzen müssen, aber das hier war anders. Dieser Ort, diese seltsame Stille, das Riesentier auf der Straße und dann die beiden Männer, die sie verhaftet hatten, obwohl sie unschuldig am Tod der Witwe Thorpe war, das alles summierte sich zu einem Bild des Schreckens.
    Sie hatte noch keine Beweise, aber sie ahnte doch, daß hier ein Spiel lief, in dem sie nichts zu suchen hatte. Und Clive Donovan ebenfalls nicht.
    Aber er war verschwunden. Entführt, tot…?
    Bei dem Gedanken daran begann ihr Herz schnell zu schlagen. Es pumpte, sie hörte das Klopfen im Hals, aber ein anderes Geräusch überstieg dieses noch.
    Schritte…
    Sie waren auf dem Gang zu hören. Jemand wollte sie besuchen. Tricia brauchte keine große Ratekünstlerin zu sein, um zu wissen, wer da etwas von ihr wollte.
    Das konnte nur Cameron Harper sein.
    Sie hockte auf der Pritsche. Kam sich selbst dünn vor, so schmal als hätte man ihren Körper ein Stück verkleinert. Sie war nur ein Schatten ihrer selbst.
    Schatten?
    Es waren auch die Schatten, die sie unruhig stimmten. Sie fielen durch die Lücken im Gitter in die Zelle, und sie bewegten sich, als eine Gestalt durch den Lichtschein auf dem Gang schritt. Da wurden sie zu häßlichen Angreifern, die nach ihr fassen wollten.
    Tricia hob eine Hand und preßte sie gegen ihre Kehle. Nun erschien der Schatten an der Gangwand.
    Er kroch lautlos daran hoch, bis er die richtige Höhe erreicht hatte.
    Es war der Sheriff!
    Er drehte sich um. Wie zuvor Tom Filgor, umklammerte er auch die Gitterstäbe mit seinen Händen, auf denen buschige Härchen wuchsen. Sein Gesicht hatte er ebenfalls dicht an das Eisen herangebracht. Tricia sah es dicht hinter den Stäben wie einen breitgeklopften Fladen, in dem zwei böse Augen funkelten.
    Dann sprach er. Seine Stimme hörte sich leise an, vielleicht sollte sie auch freundlich klingen, das aber schaffte er nicht. Er sagte nur: »War doch gut, daß wir dich gepackt haben, kleine Tricia. Besucherin aus dem Osten.«
    »Was soll das heißen? Wie reden Sie überhaupt mit mir?«
    »Ich rede mit dir über gewisse Dinge.« Er holte einen Schlüssel hervor und schob ihn ins Schloß.
    »Und zwar möchte ich mich gern mit dir über einen Mann unterhalten, den du sehr gut kennen dürftest.«
    »Nein, ich…«
    »Doch, warte ab.« Er öffnete die Zellentür und sagte: »Clive Donovan!«
    Tricia Black wurde bleich…
    ***
    Bill und ich reagierten automatisch und synchron. Unsere Hände zogen die Waffen, wir legten auf den überdimensionalen Schäferhund an, aber wir schossen nicht.
    Das Tier stand da und schaute uns an. Es bewegte nicht einmal seine Augen, die wie dunkle Eiskreise in den Höhlen lagen. Das Maul stand halb offen, die Zunge hing hervor wie ein Handtuch und bedeckte die Zähne des Unterkiefers.
    Die oberen waren zu sehen. Sie stachen hervor wie weiße, dicke und leicht gekrümmte Pfeile.
    »Du drückst nicht ab?« fragte Bill.
    »Nein - weshalb?«
    »Ich meine nur.« Er lachte fast in sich hinein. »Es ist komisch, aber ich habe das Gefühl, als wäre es falsch, ihn zu töten. Er kommt mir vor, als würde er selbst unter seinem Zustand leiden. Etwas kann doch da nicht stimmen, oder meinst du nicht?«
    »Stimmt.«
    »Und weiter?«
    Ich lächelte kantig. »Willst du ihn fragen?«
    »Der würde mir eine Antwort bellen. Leider verstehe ich die Hundesprache nicht.«
    »Dein Pech, Bill. Man hätte dich doch nicht auf die Baumschule schicken sollen.«
    »Im Gegensatz zu dir, kann ich wenigstens Bäume pflanzen. Das Grüne gehört immer nach oben.«
    »Bravo«, lobte ich.
    Die Flachserei hatte gutgetan. Sie nahm etwas von der immensen Spannung weg. Sehr schnell wurde es wieder ernst, dann nämlich, als ich vorging.
    Es war ein Versuch, verbunden mit einem großen Risiko. Aber ich wollte etwas Bestimmtes in Erfahrung bringen und tastete bereits beim zweiten Schritt nach meinem Kreuz.
    Der übergroße Fuchs hatte seine Gestalt durch eine magische Veränderung gewonnen, wir hatten ihn durch die geweihten Silberkugeln zerstört. Ich wollte herausfinden, wie es um diesen Hund stand. Er sollte nicht unbedingt getötet werden,

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