Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0685 - Monster-Town

0685 - Monster-Town

Titel: 0685 - Monster-Town Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
schaute hoch und verzog die Lippen. Verdammt noch mal, wenn doch endlich die Tränen kommen würden, um den Druck abzulösen, doch das passierte nicht.
    »Was weißt du über Cigam?«
    »Nichts!«
    Der Sternträger atmete zischend. »Hör mal zu. Ich habe meine Zeit nicht gestohlen. Ich will von dir wissen, was du über Cigam weißt. Wenn du auf meine freundlich gestellten und völlig normalen Fragen keine Auskunft gibst, müssen wir es anders versuchen. Hast du verstanden, Süße?«
    »Sicher.«
    »Was weißt du über Cigam? Was hat dir Donovan erzählt?«
    »Er nicht.« Harper ging einen Schritt auf sie zu, und sie sprach schnell weiter, wobei sie noch die Hände vor ihr Gesicht riß, als wollte sie Schläge abwehren. »Er hat mir nichts darüber gesagt. Ich… ich habe den Namen gelesen.«
    »Sehr schön. Wo denn?«
    »Auf einem Zettel, einem Stück Papier.«
    »Aha. Und wo hast du die Nachricht gefunden?«
    »Bei der toten Helen Thorpe. Sie… sie hielt den Zettel in ihrer Hand. Er… er schaute nur mit der Spitze noch hervor, ein kleines, weißes Etwas.«
    Der Sheriff lachte sie aus. »Und das soll ich dir glauben, du kleine Nutte.«
    »Hören Sie auf, mich zu beleidigen, Mister! Ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt.«
    Er war blitzschnell bei ihr. Seine Hand wühlte sich in ihrem Haar fest, und er zerrte so hart daran, saß sie das Gesicht verzog und leise aufstöhnte.
    Er schüttelte ihren Kopf. »Wenn du mich verarschen willst, du kleine Nutte, ergeht es dir schlecht!«
    Sie jammerte, was den Sheriff nicht weiter beeindruckte. Zwar ließ er sie los, aber er schleuderte sie hart zurück, daß sie mit dem Hinterkopf auf die Holzpritsche prallte und erneut eine Schmerzwelle durch den Schädel schoß. Vor ihren Augen funkte es. Für einen Moment sah sie nur Sterne, in die sich die Schatten hineindrängten und sie auslöschten. Tricia blieb rücklings liegen und merkte kaum, daß der Sheriff zurückgetreten war, neben der Pritsche stehen blieb und mit kalten Augen auf sie niederblickte.
    Er ließ ihr Zeit, sich zu erholen und dachte darüber nach, ob er ihr Wasser ins Gesicht kippen sollte.
    Tricias Hände zuckten. Die Kopfhaut brannte, als wäre sie mit Säure besprüht worden. Sie atmete mit offenem Mund. Ihre Brust hob und senkte sich dabei.
    »Ich will eine klare Antwort von dir haben, Süße. Hast du mich verstanden?«
    Seine Stimme drang durch einen Nebel zu ihr. Erst jetzt wurde ihr bewußt, wie grausam und gefährlich dieser »Vertreter des Gesetzes« war. Sie hatte es mit keinem normalen Menschen zu tun, sondern mit einem Psychopathen allerersten Ranges. Dieser Mann war eine Bestie, der sich wohl nur äußerlich von den Ungeheuern unterschied. Sie konnte sich vorstellen, daß er sogar lächelnd tötete.
    Er trat gegen die Pritsche. Sie merkte den Stoß bis in ihren Kopf und schluchzte wieder. »Wo bleibt deine Antwort?«
    »Ich… ich habe Sie Ihnen gesagt. Ich… ich fand den Zettel in der Hand der Toten!«
    »Wie sollte sie daran gekommen sein?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Was weiß sie über Cigam?«
    »Ich weiß es nicht!«
    »Donovan hat bei ihr gewohnt, wie?«
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    »Ich habe ihn nicht gesprochen und sie auch nicht.«
    Die Fragen prasselten auf sie nieder. »Kann es sein, daß er bei Helen Thorpe geredet hat?«
    »Das ist möglich.«
    »Was sagte er dir?«
    »Nichts!«
    Cameron Harper wollte es nicht zugeben, aber irgendwo war er von der Standfestigkeit dieser Frau aus New York schon beeindruckt. Sie schaute aus fieberndem Blick zu ihm hoch, lag verkrampft auf der Pritsche, so daß ihre Muskeln schmerzten. Sein Blick war grausam und kalt. Dann nickte er. »Es kann sein, daß du tatsächlich nichts weißt. Sonst wärst du nicht so dumm gewesen und hergekommen. Aber mich stört einiges an diesem Tag. Außer dir sind noch zwei Fremde eingetroffen. Sie fahren einen roten Sportwagen, einen Mercedes. Kennst du die beiden?«
    »Nein.«
    »Laß mich ausreden. Ich habe sie angehalten. Sie gaben vor, aus Großbritannien zu kommen, aus London.«
    »Ich habe sie noch nie gesehen.«
    »Gut.« Er entfernte sich von der Pritsche und blieb am Gitter stehen. Seine Handfläche rieb über sein Kinn, wo die Bartstoppeln schabende Geräusche hinterließen.
    »Was wollen Sie denn noch?«
    Harper hob die Schultern. »Ich werde dich zunächst allein lassen und mich um andere Dinge kümmern.«
    Plötzlich zeigte sein Gesicht ein breites Grinsen. Es kam der Frau vor, als bestünde es in der unteren

Weitere Kostenlose Bücher