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0685 - Monster-Town

0685 - Monster-Town

Titel: 0685 - Monster-Town Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch über die Kochtöpfe und Pfannen hinweg.
    Ich zielte auf den Fisch. Dann schoß ich.
    Er zuckte, als die erste Silberkugel in die Oberseite seines Schädels drang. Sein Schwanz peitschte hin und her, fegte noch einen zweiten Stuhl zur Seite, und ich feuerte abermals, weil ich gesehen hatte, daß er durch diese Bewegungen auf Bill zurutschte, der noch am Boden lag und sich wohl nur mühsam hätte verteidigen können.
    Der Fisch drehte sich. Er zuckte. Dieses Zucken durchrann seinen gesamten Körper, es erfaßte auch den Schwanz, der sich noch einmal der Decke entgegenhob, dann niederfiel und mit einem klatschenden Laut auf dem Boden landete.
    Danach lag er still…
    Ich ließ die Waffe sinken. Aus der Schuppenhaut des Fisches drang ein ätzend riechender Qualm.
    Im Licht meiner Lampe drehten sich zitternd Rauchfäden der Decke entgegen, die sich unter ihr zu breiten Wolken verteilten.
    Bill nickte mir zu. »Verdammt, John, das ist wirklich knapp gewesen, verdammt knapp, sogar.«
    Ich hob die Schultern und trat gegen den Kadaver. Dabei hatte ich den Eindruck, mit der Fußspitze gegen einen weichen Teig zu dreschen, nur daß ich nicht darin steckenblieb.
    Die rötliche Farbe, die seine Schuppen bedeckt gehalten hatte, verschwand allmählich. Sehr langsam zog sie sich zurück und schuf einem blassen Grau Platz. Auch die Schuppen lösten sich. Sie rieselten zu Boden und blieben dort als Staub liegen.
    Das Maul war zusammengeklappt, die starren Augen sanken ein. Der Monsterfisch würde in wenigen Sekunden so zusammengefallen sein, daß tatsächlich nur Staub zurückblieb.
    Ich starrte Bill an. »Er kam aus der Tiefe, aus der Kanalisation. Was geht hier vor?«
    »Frag mich nicht.« Er kam zu mir, und ich sah, daß er zitterte. Auch Bill war kein Supermann, ebensowenig wie ich, denn mein Herzschlag raste ebenfalls.
    Bill ging an mir vorbei. Er öffnete eine Seite des Küchenschranks. »Wenn ich einen Whisky finde, willst du dann auch einen Schluck?«
    »Sogar zwei.«
    Bill fand keine Flasche, gab nicht auf. Er rückte den Tisch von der Tür weg und verließ die Küche.
    Ich wußte, daß er in den Wohnraum gehen würde.
    Ich konnte zuschauen, wie sich der Fisch allmählich auflöste. Ich leuchtete in dieses gewaltige Maul, in dem sich die Zähne gelöst hatten.
    Das Wasser floß unter mir vorbei, als wäre nichts gewesen. War es tatsächlich ein Abwasserkanal oder ein unterirdischer Gebirgsbach. Ich würde es zu gern herausfinden.
    Bill kehrte zurück, in der rechten Hand eine Flasche haltend. Er warf sie mir zu. »Hier, trink einen Schluck!«
    »Danke.«
    Ich löste den Korken. Es war ehrlicher, guter Whisky. Zwar Bourbon, aber auch der konnte schmecken. Als ich die Flasche absetzte, hatte sich mein Magen mit Wärme gefüllt. Im Hals brannte er noch etwas nach. Ich stellte die Flasche auf den Tisch, wo Bill sie packte und noch einen Schluck nahm. »Den zweiten brauchte ich, John.« Er hob seine kleine Leuchte auf. »Aber wie geht es weiter?«
    »Wir müssen nur herausfinden, wie es dazu kommen konnte, daß aus Tieren Ungeheuer wurden.«
    »Wie einfach.«
    »Spotte nicht. Ich habe einen bestimmten Verdacht.«
    »Klar - Magie!«
    »Auch. Nur ist mir dieser Begriff zu weitläufig. Wir müssen ihn zentralisieren und ihn auf den Punkt bringen, Jemand muß hier das Heft in der Hand halten.«
    »Und wer?«
    »Fragen wir am besten mal den Sheriff. Der weiß doch alles, spielt den großen Mann und…«
    Bill winkte ab. »Glaubst du denn, daß er uns Auskunft geben wird? Ausgerechnet er?«
    »Ist zumindest einen Versuch wert.«
    »Ja, aber für mich ist Harper nicht der Hauptverdächtige. Da steckt noch mehr dahinter, John. Viel mehr. Es muß eine andere Kraft geben, die hier alles lenkt.«
    Neben dem Loch war ich stehengeblieben. Die Lampe strahlte hinein. Ihr Licht warf gelbweiße Reflexe auf das fließende Wasser. Mein nachdenkliches Gesicht sagte dem Reporter genug.
    »Du willst nach unten steigen, John?«
    »So ungefähr.«
    »Und dann?«
    »Irgendwo müssen die verdammten Biester doch hergekommen sein. Vielleicht finde ich ein Ziel, ein Zentrum, eine unterirdische Höhle oder etwas ähnliches.«
    »Ist ja wie bei Indiana Jones.«
    »Nein, noch schlimmer.«
    »Dann gehe ich mit.«
    »Das wäre nicht gut. Einer muß hier die Stellung halten. Zu weit werde ich wohl nicht verschwinden.«
    Bill runzelte die Stirn. »So hundertprozentig paßt es mir nicht, John.«
    »Mir auch nicht. Ich hole mir nicht gern nasse Füße bei diesen

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