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0685 - Tod aus der Tiefe

0685 - Tod aus der Tiefe

Titel: 0685 - Tod aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Na ja, den gibt's jetzt nicht mehr - und den neuen Oberguru des Ssacah-Kultes haben wir auch gleich mit unschädlich gemacht. Diese Satanskobras spielen nun auch keine Rolle mehr.« [6]
    »Hoffentlich«, unkte Zamorra. »Mit diesem Gezücht haben wir doch schon die übelsten Überraschungen erlebt. Ssacah selbst musste ich zweimal umbringen, und auch ohne ihn gibt’s oder gab's den Kobra-Kult trotzdem noch… Mit etwas Pech erhebt sich irgendwann der nächste Schlangenpriester und setzt das Werk seiner Vorgänger fort.«
    April winkte ab. »Müssen wir jetzt unbedingt über Dämonengezücht quatschen?«, fragte sie. »Carlotta hatte heute Nachmittag durchaus recht -heute wollen wir doch Spaß haben! Mit Dämonen, Magie und anderem Kram werden wir noch früh genug zu tun bekommen, wenn wir unser Ziel erreicht haben und uns um Senecas abgesoffenen Urzeitfrachter kümmern. He - das kommt gerade mein Lied. Ich will tanzen. Zamorra, darf ich deine Gefährtin entführen?«
    Aus der Lautsprecheranlage erklang eine einschmeichelnde, sanfte Melodie. Ohne abzuwarten, sprang April auf, griff nach Zamorras Hand und zog ihn mit sich.
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Du hast Geburtstag, also darfst du alles«, murmelte sie dorthin, wo April schon nicht mehr war, schränkte aber gleich ein: »Fast alles…«
    Irgendwann, lange nach Mitternacht, wurde es ruhiger auf dem Vorderdeck. Aber erst in den frühen Morgenstunden verloschen die Lichter und verstummte die Musik.
    Da war die SEASTAR II schon weit draußen im Golf von Mexico.
    In den Vormittagstunden wurde aufgeräumt. Ran Munro ließ die Reste und Abfälle der Feier in Mini-Container verpacken und in ein Wasserflugzeug umladen, das er über Funk angefordert hatte. Andere an seiner Stelle hätten die Überreste vielleicht einfach ins Meer gekippt. Munro ließ sie ordentlich entsorgen, auch wenn das Geld kostete. Aber es widerstrebte ihm, Müll ins Wasser zu werfen. Auch wenn der eine oder andere Hai sich vielleicht über Essensreste gefreut hätte…
    Beim Verladen der Container ins Flugzeug schien Präger einmal mehr der Ansicht zu sein, dass der liebe Gott die Arbeit für die anderen erfunden hatte und ihn selbst dazu geschaffen hatte, mehr oder weniger gute Ratschläge zu geben. Abdallah bot ihm dafür bereits Prügel an, weil einer der Container beinahe über Bord gegangen und Jimenez dabei mit ins Wasser gerissen hätte, bloß weil Präger vornehm darauf verzichtete, mal eben mit anzufassen.
    Marconi, der Elektroniker, versuchte Abdallah zu beruhigen. Löwengrub, zuständig für die Versorgung der Yacht, warf Präger einen mörderischen Blick zu.
    »Der wird bei uns nicht alt«, murmelte er Abdallah zu. »Wenn der Skipper ihn nicht von sich aus feuert, verkaufe ich ihn im nächsten Hafen als Sklaven - hoffentlich muss ich dabei nicht noch was drauflegen!«
    »He, Menschenhandel ist verboten, Daniel!«, protestierte der Araber.
    Löwengrub zuckte mit den Schultern. »Wer sagt denn, dass der da ein Mensch ist?«
    »Rassist«, seufzte Abdallah.
    »He«, knurrte Löwengrub. »Noch so eine Bemerkung, und du erlebst deinen ganz persönlichen Sechstage-Krieg.« Dabei grinste er und hieb Abdallah auf die Schulter.
    Der Araber grinste zurück. »Mit Allahs Hilfe werde ich dich vorher ins Meer treiben.«
    »Und das Wasser wird sich vor mir teilen wie weiland vor Moshe, als er meine edlen Vorfahren aus der Knechtschaft der Hapi befreite…«
    »Und mit ihnen vierzig Jahre in der Wüste herumirrte, weil er zu blöde war, den Routenplaner in seinem Notebook richtig zu bedienen! Und von den ursprünglich drei Gebotstafeln hat er euch auch nur zwei mitgebracht, weil er die dritte mit dem wichtigsten, dem elften Gebot, fallengelassen hat…«
    »Elftes Gebot?«, Löwengrub hob die Brauen.
    »Das da lautet: Du sollst dich nicht erwischen lassen.«
    »Vor allem nicht beim Dummschwätzen«, dröhnte Ran Munros Stimme hinter ihnen auf. »Hebt euch eure theologischen Dispute für die Synagoge oder die Moschee auf! Hier an Bord wird gearbeitet, klar?«
    »Aye, Skipper«, seufzte Löwengrub. Er stieß Abdallah an und flüsterte laut: »Was ist, werfen wir ihn ins Wasser?«
    »Lieber nicht«, flüsterte der Araber genau so laut zurück. »Er ist der Kapitän, und der Kapitän ist Allahs Stellvertreter. Mit dem legen wir uns besser nicht an.«
    »Will ich euch auch geraten haben«, erklärte Munro und fasste mit an, damit die Arbeit schneller fertig wurde. Unter seinem warnenden Blick bequemte

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