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0685 - Tod aus der Tiefe

0685 - Tod aus der Tiefe

Titel: 0685 - Tod aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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liegt?«, wollte Uschi Peters wissen. »Ich denke mal, dass es damals so etwas wie Funknotruf oder GPS noch nicht gab - stimmt's, oder habe ich Recht?«
    Seneca winkte ab.
    »Das spielt doch alles keine Rolle. Ich weiß es eben, das reicht.«
    Der Druide Gryf hob die Hand.
    »Du weißt es doch sicher nicht erst seit ein paar Tagen, Ten«, vermutete er. »Warum hast du nicht schon früher versucht, an die versunkenen Schätze heranzukommen?«
    »Es gab bisher nicht die technischen Möglichkeiten«, murmelte Seneca, ohne auf Gryfs typische Abkürzung seines früheren Namens Tendyke einzugehen.
    »Gab es bisher nicht?«, ächzte Gryf. »Bei deinen angeblich nur etwa vierzig Metern Tiefe? Du hast doch ’nen Vogel, Ten, nur ist der wenigstens so groß wie ein Albatros! Japanische Perlentaucher schaffen das sogar ohne jedes Hilfsmittel, einfach nur mit Luftanhalten und ab nach unten…«
    »Was verstehst du schon von Schiffen und von Wasser?«, gab Seneca erstaunlich ruhig zurück. »Ich gebe zu, dass du etwa siebeneinhalbtausend Jahre älter bist als ich, aber während du Vampire gejagt und schöne Mädchen vernascht hast, bin ich zur See gefahren, war Reeder, habe Schiffe bauen lassen… Ich kenne das alles, du aber nicht.«
    Der Druide grinste.
    »Bedaure ich auch nicht«, sagte er. »Mädchen vernaschen macht sicher mehr Spaß als Schiffe versenken.«
    Einen langen Moment sah Seneca Gryf beinahe wütend an. Dann zuckte er mit den Schultern.
    »Du nimmst mich nicht ernst«, sagte er. »Du nimmst diese ganze Sache nicht ernst. Für dich ist es wohl nur ein kleiner Ausflug, ja? Schade… ich hatte fest mit deiner Hilfe gerechnet. Aber wenn du meinst, dass das alles kaum mehr als ein Witz ist, solltest du lieber gehen. Denn dann kann ich mich nicht auf dich verlassen.«
    Gryf verzichtete auf eine Antwort.
    »Wie gehen wir jetzt vor?«, brachte Nicole die Sache wieder auf den Punkt zurück. »Wann fangen wir an, nach japanischen Perlen… äh, nach dem Wrack zu tauchen?«
    »Heute Abend nicht mehr«, sagte Seneca. »Ich fürchte, die Zeit wird zu knapp. Ich möchte nicht da unten von der Dunkelheit hier oben überrascht werden. Außerdem wächst die Macht der Dämonen in den Nachtstunden erheblich.«
    »Stimmt«, gestand Nicole. »Also können wir alle uns jetzt noch mal einen vergnügten Abend und eine weitere heiße Nacht gönnen?«
    »Wenn du es so sehen willst, ja.«
    »Dann sind wir für heute wohl fertig«, stellte sie fest. »Es sei denn, wir legen noch die Details der Aktion fest.«
    »Nicht, bevor ich genau weiß, wie es unten aussieht«, wehrte Seneca ab. »Und das weiß ich erst nach dem ersten Tauchgang.«
    Nicole griff nach Zamorras Hand.
    »Komm, gehen wir«, sagte sie.
    »Das ist ein Paradoxon«, gab Zamorra zurück.
    »Häh?«, machte Nicole.
    »›Komm‹ und ›geh‹ sind zwei sich widersprechende Dinge«, sagte er.
    »Männer und Intelligenz auch«, konterte Nicole trocken. »Folge mir unauffällig und beweise mir, dass deine Rasse doch noch zu etwas anderem nützlich ist denn als abschreckendes Beispiel.« Sie zog ihn in Richtung Niedergang und Unter-Deck-Kajüte.
    »Was auf jeden Fall eng zusammen gehört, sind Frauen und Frechheit«, versetzte Zamorra grinsend. »Schon allein, weil beides mit ›Fr‹ anfängt. Eigentlich sollte ich dich übers Knie legen und dir den Hintern versohlen…«
    Ruckartig blieb Nicole stehen und reckte ihm provozierend ihre Kehrseite entgegen. »Willst du es wirklich wagen, eine Frau zu schlagen?«, lachte sie ihn erwartungsvoll an.
    »Nicht unter Zeugen«, grinste Zamorra vorsichtig und betrachtete die gefälligen Rundungen. »Aber wenn ich's recht bedenke… dieses hübsche Sitzfleisch hat eigentlich was Besseres verdient!« Diesmal war er es, der Nicole mit sich zog.
    Die anderen lachten hinter den beiden her. Selbst Ty Seneca zeigte sich erheitert. Dann wandte er sich wieder der Karte zu.
    »Vielleicht sollten wir auch ohne die beiden noch ein wenig in die Detailplanung gehen«, schlug er vor. »Dann brauchen wir morgen bei Tagesanbruch nicht weitere Zeit mit Kopfzerbrechen zu verlieren.«
    ***
    Irgendwann, Stunden später, klopfte jemand an Zamorras und Nicoles Kabinentür. Nicole öffnete, und April Hedgeson trat ein.
    »Störe ich?«
    »Immer«, versicherte Zamorra wenig glaubhaft. »Was treibt dich her?«
    »Meine Unruhe. Tendy… Seneca hat recht. Da unten ist tatsächlich so etwas wie ein Dämon. Ich spüre seine Anwesenheit.«
    April Hedgeson verfügte über

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