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0685 - Tod aus der Tiefe

0685 - Tod aus der Tiefe

Titel: 0685 - Tod aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war auch sinnvoll, hatte er sich doch ein enormes Wirtschaftsimperium aufgebaut, mit einem weltweit agierenden Netz von Firmen und Tochterunternehmen, die alle zur Tendyke Industries gehörten - und die gehörte ihm. Allein, privat, ohne Aktionäre, Gesellschafter oder sonst jemanden, der ihm hätte ins Geschäft reden und seinen eigenen Gewinn schmälern können.
    Dabei ging es Tendyke nicht einmal darum, wirklich reich zu sein. Er wollte nur finanziell abgesichert sein. Wie er öfters erklärte, genügte es ihm, immer genau das Geld in der Tasche zu haben, das er gerade benötigte. Wie er aber schon als Zigeunerjunge Roberto in seinem ersten Leben geschworen hatte: »Ich will nie wieder arm sein!«
    In all den Jahren und Jahrhunderten hatte er immer wieder versucht, finanzielle Sicherheit zu erlangen. Er hatte Erfolg und scheiterte wieder, musste immer wieder am Punkt Null neu beginnen… aber als Robert Tendyke hatte er es endlich geschafft. Das Firmenimperium, das er geschaffen hatte, würde niemals mehr untergehen können. Wenn es irgendwo zu Zusammenbrüchen kam, gab es genug andere Tochterfirmen, die die Verluste auffangen konnten.
    Und auch die Mitarbeiter, die eventuell entlassen werden mussten - wenn sie halbwegs flexibel waren, kamen sie in den anderen Firmen unter. So wie Tendyke selbst nie wieder arm sein wollte, wollte er auch nicht, dass die Menschen, die mit ihrer Arbeitskraft dafür sorgten, dass er immer genau das Geld in der Tasche hatte, das er gerade benötigte, finanziellen Schaden erlitten.
    Er hatte es schließlich selbst oft genug erlebt, wie es war, ganz unten in der Gosse zu liegen und den Superreichen als Fußabstreifer zu dienen.
    Deshalb verstanden Zamorra und die anderen nicht so ganz, warum er sich jetzt ganz plötzlich Ty Seneca nannte, praktisch eine neue Identität annahm. Gut, er hatte »per Testament« dafür gesorgt, dass Ty Seneca Robert Tendyke beerbte, aber - genau betrachtet war er noch nicht lange genug Robert Tendyke, um altersmäßig auffällig zu werden. Er hätte noch zehn, zwanzig Jahre mindestens in dieser Identität weiterleben können, vielleicht noch viel mehr nach einem chirurgischen Eingriff, der ihm Altersfalten verpaßte, die später in einer neuen Identität wieder hätten entfernt werden können.
    Aber…
    Ted Ewigk behauptete nun, Seneca sei nicht mehr der Mann, den er als Tendyke gekannt hatte.
    Auch Zamorra war schon eine leichte Verhaltensänderung aufgefallen, damals, als Seneca wieder aufgetaucht war. [3]
    Seneca war - radikaler geworden. Kompromißloser, härter.
    Zamorra hatte es auf die Schwierigkeiten geschoben, mit denen Tendyke zu kämpfen gehabt haben musste. Seit Asmodis Merlins Zauberwald Broceliande vernichtet hatte, war auch der Weg nach Avalon versperrt - zumindest für Merlin selbst. Vielleicht war es auch für Tendyke problematisch gewesen, den umgekehrten Weg zu benutzen? Über das, was er erlebt hatte, redete er nicht. Er hatte nie über Avalon gesprochen. Nur darüber, dass die legendäre Feen-Insel neben der Zeit seine Überlebens-Chance war.
    »Wir glauben auch, dass er sich verändert hat«, sagte Monica Peters. Ihre eineiige Zwillingsschwester, optisch nicht von ihr zu unterscheiden, nickte. »Er ist weniger feinfühlig«, ergänzte sie. »Ich weiß nicht, wie man es ausdrücken soll… ich finde keine passenden Worte dafür. Vielleicht könnten wir es euch telepathisch übermitteln.«
    Das war ernst zu nehmen. Die blonden Telepathinnen lebten seit Jahren mit dem Abenteurer und Konzernboss zusammen. Sie kannten ihn und seine Eigenheiten wie niemand sonst.
    »So genau wollen wir's wahrscheinlich gar nicht wissen«, winkte Nicole ab. »Wird wohl etwas zu tief in den Intimbereich gehen, wie ich befürchte.«
    »Es gibt da noch ein paar andere Ungereimtheiten«, sagte Uschi Peters. »Zum Beispiel hat er sich wieder mit Rhet Riker zusammengetan.«
    Zamorra hob die Brauen. »Den hat er doch gefeuert, weil er in der Auseinandersetzung mit den Ewigen gröbsten Mist gemacht hat. Ohne Rikers Fehler hätte man die Invasion der DYNASTIE DER EWIGEN wesentlich einfacher stoppen können…« [4]
    »Und jetzt hat er ihn in Gnaden wieder aufgenommen. In diesem Zusammenhang gibt es noch ein weiteres Problem, das vermutlich auch euch betrifft, Zamorra und Nicole. Ihr seid doch mit Carsten und Stefan Möbius befreundet.«
    Zamorra nickte.
    Stefan Möbius hatte einen ähnlich weltumspannenden Konzern aufgebaut wie die Tendyke Industries, und sein Sohn

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