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0686 - Horror am Himmel

0686 - Horror am Himmel

Titel: 0686 - Horror am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht verleugnen, als ich durch den Gang schritt. Der Purser sprach mit einer Stewardess und hielt eine Liste in der Hand. Beide standen an der Abtrennung zur ersten Klasse. Als ich mich ihnen näherte, schaute er mich erwartungsvoll an.
    »Kann ich mit Ihnen allein reden?«
    Sein Lächeln blieb, nur der Blick änderte sich. »Natürlich, Sir, wenn Sie meinen.«
    In der ersten Klasse saßen nur vier Passagiere. Wir setzten uns auf zwei freie Plätze nebeneinander, und schon nach wenigen Sekunden war das Lächeln auf dem Gesicht des jungen, braunhaarigen Mannes verschwunden, als er meine Bitte gehört hatte.
    »Sir, das ist unmöglich«, erklärte er mit schwacher Stimme.
    »Entscheiden Sie das?«
    »Nicht direkt.«
    »Reden Sie nicht so lange. Hier geht es um Sicherheits-Interessen. Ich darf keine Zeit verlieren.«
    Mir fiel der Ausweis ein, den ich von Abe Douglas erhalten hatte. Ich ließ den Purser einen Blick darauf werfen. Ob er den Text erfasst hatte, konnte ich nicht sagen, aber er reagierte und stand auf.
    »Ich werde mit dem Kapitän reden.«
    »Ja, tun Sie das.«
    Er verschwand in Richtung Cockpit. Ich hockte wie auf glühenden Kohlen. Die Zeit wurde mir lang.
    Sekunden dehnten sich. Am liebsten wäre ich mit dem Chefsteward gegangen.
    Stattdessen schaute ich aus dem Fenster. Hinaus in ein herrliches blaues Meer. Es war ein sagenhafter Himmel, der in der Unendlichkeit zu verschwinden schien. Kaum von Wolken bedeckt, eine glatte Fläche, ein Ozean des Friedens, doch ich wusste, dass es auch anders kommen konnte.
    Die Haut am Nacken spannte sich, meine Kehle wurde trocken, ich spürte das Brennen in den Augen.
    Ein Schatten fiel über mich. »Sir?«, hörte ich eine leise, aber kräftige Stimme.
    Ich schaute hoch. Vor mir stand der Kapitän. Er trug seine Uniform, die Mütze hatte er ebenfalls aufgesetzt. Unter dem Schirm quoll graues Haar hervor.
    »Bitte, nehmen Sie Platz.«
    Er setzte sich. Sein Gesicht war scharf geschnitten. Am Kinn hatte er eine kleine Narbe. Die Augen schauten mich forschend an. »Ich hörte von…«
    »Bitte, Mister, ich…«
    »Mein Name ist Sarrel.«
    »Ich heiße Sinclair. Um es kurz zu machen, Mr. Sarrel, ich muss in den Laderaum.«
    Er schluckte. »Jetzt?«
    »So schnell wie möglich!«
    Der Pilot bewegte seine Stirn. Er atmete durch die Nase. Sein Gesicht nahm einen bedauernswerten Ausdruck an.
    »Bevor Sie etwas sagen, Mr. Sarrel: Ich muss hinein! Es geht um die Sicherheit Ihrer Passagiere.«
    »Eine Bombe?«, fragte er mit ruhiger Stimme. Seine Beherrschung war wirklich top.
    »So etwas Ähnliches.« Dann zeigte ich ihm meinen Sonderausweis, den er sehr genau studierte.
    »Nun?«
    Er gab mir den Ausweis wieder zurück. »Sieht sehr offiziell aus, Mr. Sinclair.«
    »Ist er auch.«
    »Es ist eigentlich verboten…«
    »Ich muss trotzdem in den Frachtraum.«
    »Darf ich erfahren, was Sie vorhaben?«
    »Nein.«
    »Keine Bombe?«
    »Auch keine bestimmte Drohung. Weder Terrorist noch Killer. Aber es kann uns alle das Leben kosten, wenn ich nicht jetzt reagiere, Mr. Sarrel.«
    Er überlegte und schaute dabei auf seine kräftigen Hände. »Ja, es ist gut, Mr. Sinclair. Sie können in den Frachtraum. Darf ich Sie bis dorthin begleiten?«
    »Darum bitte ich.«
    Wir erhoben uns zugleich. Der Pilot strich seine Uniformjacke glatt. »Sie wissen, was Sie von mir verlangen?«
    »Das weiß ich schon. Aber glauben Sie mir, Sie tun genau das Richtige. Ich werde Sie später bestimmt einmal über die Details aufklären. Bis dahin jedoch müssen Sie mir einfach glauben.«
    »Ich vertraue Ihnen, auch wenn es mir schwer fällt.«
    Wir durchquerten die Maschine. Bill und Tricia setzten sich gespannt hin, als sie uns sahen. Ich sprach nicht mit ihnen, nickte den beiden nur zu.
    Der Reporter nickte zurück.
    Um den Laderaum zu erreichen, mussten wir eine Klappe am Boden öffnen. Sie war verschlossen, aber der Kapitän trug den Schlüssel bei sich. Er kniete nieder und öffnete das Schloss. Gemeinsam zogen wir die Klappe hoch und hörten aus der Tiefe des Laderaums ein dröhnendes Geheul. Das stammte nicht von irgendwelchen Ungeheuern, der Laderaum war nicht so schalldicht isoliert wie die Passagierkabine.
    Eine Leiter war automatisch nach unten gefahren und berührte den Boden.
    »Müssen Sie Gepäck durchsuchen?«, fragte Sarrel.
    »Nein, ich beschäftige mich nur mit dem Gepäckstück, das ich herbrachte.«
    »War das nicht ein Käfig?«
    »Ja.«
    »Dann geht es um seinen Inhalt.«
    »Um genau

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