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0687 - Begegnung im Chaos

Titel: 0687 - Begegnung im Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gelingt, schaffen wir es überhaupt nicht mehr."
    Mervan preßte die Lippen aufeinander. Wahrscheinlich hatte Greimoon recht, aber sie hatten keine Chance, durch die mit Algen vollgestopften Gänge zu einem Hangar zu gelangen. Sie mußten sich zunächst einmal zurückziehen und versuchen, das Schiff durch eine obere Schleuse zu verlassen. Vielleicht können sie auf diese Weise entkommen.
    Mervan wunderte sich, daß Abartes ihm zum Antigravschacht folgte, während Greimoon noch immer stehenblieb und den Rückzug verständnislos beobachtete.
    „Wir müssen durchbrechen!" Greimoons Stimme überschlug sich fast. „Mervan, wir dürfen jetzt nicht zurück."
    „Sie sehen doch, was los ist!" versetzte Abartes trocken.
    „Wir müssen nach einem anderen Ausweg suchen."
    Greimoon schien völlig verzweifelt zu sein. Für ihn war ein Rückzug gleichbedeutend mit der endgültigen Niederlage.
    Mervan sah, daß Greimoon eine Mikrobombe aus der Gürteltasche nahm.
    „Greimoon!" rief er. „Kommen Sie zurück!"
    Der andere hörte nicht auf ihn. Er betätigte den Auslöser und warf die Bombe in den mit Energie-Algen gefüllten Gang.
    Mit einem Satz war Mervan auf dem Boden, um dem Luftdruck der zu erwartenden Explosion zu entgehen. Abartes tauchte neben ihm auf, trotz des Helmes konnte Mervan das schweißglänzende Gesicht des Mannes sehen.
    Die Explosion schien das Schiff wie eine gewaltige Blase auseinanderzutreiben, aber dieser Effekt hielt nur sekundenlang an. Langanhaltender Donner und das Bersten der Gangwände vermischte sich zu einem infernalischen Lärm, der Mervans Gehör völlig betäubte.
    Er richtete sich benommen auf.
    Im Gang stand Greimoon, nur als Schatten erkennbar. Mervan erschien es fast wie ein Wunder, daß der Mann immer noch auf den Beinen war.
    Aus Rauch und Flammen segelte eine Energie-Alge von hinten auf Greimoon zu.
    Mervan wollte eine Warnung rufen, aber er brachte nur ein krächzendes Geräusch hervor, das im allgemeinen Chaos unterging. Mervan wollte sich in Bewegung setzen, um irgend etwas zu tun, doch Abartes hielt ihn fest.
    Die Energie-Alge landete auf Greimoons Rücken. Das Oberteil von Greimoons Schutzanzug blitzte auf, als stünde es plötzlich unter hoher Spannung.
    Greimoon schrie. Er drehte sich langsam herum, von innen heraus leuchtend wie ein Glühkörper. Sein Gesicht wirkte transparent und war völlig entstellt. Mervan wußte nicht, ob der Programmierungs-ingenieur zu diesem Zeitpunkt noch am Leben war, er hoffte es aber nicht.
    Greimoons Gesicht begann vor Hitze zu kochen, dann zerplatzte der Kopf, die Brust und die Oberarme. Der Helm barst auseinander. Von unbekannten Energien gehalten, stand Greimoon noch immer da, ein monströses Ding ohne Kopf und ohne Oberkörper, um den ein paar Energie-Algen kreisten.
    Abartes begann wieder zu schießen, und das schreckliche Bild versank in Rauch.
    Mervan wollte schlucken, aber seine Kehle war wie zugeschnürt. Seine Beine waren schwer wie Blei.
    Energie-Algen kamen auf ihn zu. Er spürte, daß ihn jemand von hinten packte und wegzog. Das war Abartes. Wenig später fand er sich im Antigravschacht wieder, wo ihn jemand gewaltsam nach oben stieß. Endlich bewegte er sich wieder aus eigener Kraft.
    Als sie oben herauskamen, sahen sie auf dem Boden einige glühende Stellen. Die ersten parainstabilen Energiekommunen waren dabei, sich einen Weg in das obere Deck zu bahnen.
    Im nächsten Hauptkorridor blieben sie stehen. Hier war es still und es gab noch keine Anzeichen von Energie-Algen.
    Mervan lehnte sich gegen die Wand.
    Er holte tief Atem. Vor seinen Augen tanzten farbige Kreise.
    „Jetzt sind wir allein", sagte Abartes schwer. „Nur Sie und ich, Mervan. Und um uns herum ist Tod."
    Das Ding sah aus wie eine fliegende Riesenwurst. Alaska sah es erst, als es noch hundert Meter von ihm entfernt war. Er hatte seine Aufmerksamkeit so auf das Kastenschiff konzentriert, daß ihm dieser Körper völlig entgangen war. Im ersten Augenblick dachte Saedelaere, es würde sich dabei um eine Waffe handeln, doch dann sah er einen Helm und Gliedmaßen.
    In der Wurst steckte ein Lebewesen.
    Es mußte sich in seinem Äußeren erheblich von einem Menschen unterscheiden.
    Saedelaere zweifelte nicht daran, daß es dem kastenförmigen Raumschiff entstiegen war.
    Er wartete darauf, was nun geschehen würde.
    Sicher war dieses Wesen nicht hierher geflogen, um mit ihm zu kämpfen. Das hätte es leichter haben können. Vielleicht war es gekommen, um Verhandlungen

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