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0687 - Der Spinnenreiter

0687 - Der Spinnenreiter

Titel: 0687 - Der Spinnenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Martin Barkawitz
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sich, ähnliche Bewegungen bei anderen Heuschreckenreitern gesehen zu haben. Entweder verfügten nicht alle über die entsprechenden PSI-Fähigkeiten, die Insekten mit ihren Gedanken zu kontrollieren, oder sie wollten diese Fähigkeit zuweilen nicht einsetzen. Vielleicht, um mentale Kraft zu sparen.
    Wenn es doch schließlich auch anders ging…!
    Zamorra ließ das Insekt lostraben.
    Hoffentlich kommt das verdammte Biest bloß nicht auf die Idee, zu hüpfen!, dachte er.
    Die Heuschrecke drehte sich gehorsam um und bewegte sich mit ihren großen, raumgreifenden Schritten vom Dorf weg…
    ***
    Endlich drückte eine frische Brise die Funkenwolke von dem Insektenbeschwörer-Dorf weg.
    Wutschnaubend betrachtete Kurg das Zerstörungswerk des Naturphänomens. Angehörige seiner Sippe lagen überall herum und hielten sich stöhnend ihre mehr oder weniger leichten Brandwunden. Kaum eine Hütte, die nicht zumindest einen oder zwei Schwelbrände abbekommen hatte. Doch manche waren völlig niedergebrannt, unter anderem auch die von Kurg selbst.
    Der Sippenchef fuhr sich durch seinen angesengten Bart. Die Höheren Mächte meinten es wohl doch nicht so gut mit ihm, wie er gemeint hatte. Es wurde höchste Zeit, dass er sie mit einem richtigen Menschenopfer gnädig stimmte… Dieser Zamorra musste sterben!
    Da fiel Kurgs Blick auf die Gefangenenhütte. Auch das Dach dieser Kate war von den Funken in Mitleidenschaft gezogen worden. Doch das war nicht das Schlimmste. An der Seite waren zwei Bretter geborsten!
    Kurg lief zu der Hütte und riss die verriegelte Tür auf. Sein Verdacht bestätigte sich. Da lagen die Fesseln dieses verfluchten Zamorra. Aber von ihm selbst fehlte jede Spur!
    »Ihr Dummköpfe!«, brüllte der Anführer der Insektenbeschwörer und trat einem seiner Leute, der gerade vorbeieilte, in den Hintern. Kurg musste seine Wut sofort abreagieren, und es war ihm egal, wen es traf.
    »Wo ist der Gefangene?«
    Der Krieger riss Mund und Augen auf. Aber Kurg hatte von ihm im Grunde auch keine vernünftige Antwort erwartet. Mit der Steinaxt in der Faust rannte der Sippenchef um die Gefangenenhütte herum.
    Aber von dem Opferknaben fehlte jede Spur.
    Mit einem telepathischen Befehl rief Kurg seine Reitspinne herbei. Das Tier gehorchte prompt. Es bahnte sich seinen Weg zwischen den qualmenden Hütten. Auch der Spinnenkörper hatte einige Funkenverletzungen davongetragen. Aber die magisch vergrößerte Spinne zeigte keine Schmerzensregungen.
    Kurg stieg auf. Er rechnete damit, dass dieser Zamorra es wirklich geschafft hatte, das Dorf zu verlassen. Aber er würde nicht weit kommen. Dafür wollte der Insektenbeschwörer-Anführer schon sorgen.
    »Und dann, Zamorra«, sagte er laut zu sich selbst, »werde ich dir die Haut bei lebendigem Leibe abziehen, bevor ich dich den Höheren Mächten darbiete…«
    Der Spinnenreiter trieb das Insekt zum Dorf hinaus.
    »Sollen wir dir folgen, Kurg?«, fragte ein Krieger.
    »Das ist nicht nötig. Löscht lieber die Brände. Mit diesem Zamorra werde ich allein fertig!«
    ***
    Zamorra bemerkte schon bald, dass er verfolgt wurde. Erstens hatte er Augen im Kopf. Und zweitens war Kurgs hasserfüllte Ausstrahlung in Zamorras Bewusstsein nicht zu ignorieren.
    Der Parapsychologe zog die Augenbrauen zusammen. Er hatte eigentlich keine Lust, sich auf einen Kampf mit Kurg einzulassen. Die Ungewissheit, was mit Nicole geschehen war, nagte innerlich an ihm. Zwar glaubte Zamorra zu spüren, dass es ihr gut ging. Aber er wollte sich eben Gewissheit verschaffen.
    Der Dämonenjäger trieb seine Heuschrecke zur Eile an. Geschickt kletterte das Insekt einen steilen Berghang hinauf. Auf dem Pfad hinter ihnen war bereits die Reitspinne mit Kurg im Nacken deutlich zu erkennen.
    Zamorra biss sich auf die Lippen.
    Er hielt sein grünes Reittier davon ab, durch die nahe gelegene Schlucht zu gehen, sondern ließ es an den Abhängen emporklettern. Die Heuschrecke gehorchte den »Fühlerbefehlen«, und Zamorra hatte den Eindruck, mit Joysticks wie an einem Game-Computer zu arbeiten.
    Inzwischen machte Kurg allerdings Boden gut. Er brüllte fürchterlich und schwang seine Steinaxt.
    Nun standen Zamorra und seine Heuschrecke am Rand einer Klippe. Vor ihnen ein gähnender Abgrund. Und hinter ihnen der schnell aufholende Kurg mit seiner Monsterspinne.
    Ein Sprung ließ sich wohl doch nicht mehr vermeiden… Zamorra überlegte, wie er die Heuschrecke dazu bringen konnte.
    Immerhin war das hier kein Pferd, bei dem er gewußt

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