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0687 - Der Spinnenreiter

0687 - Der Spinnenreiter

Titel: 0687 - Der Spinnenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Martin Barkawitz
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Dämonenjäger und seine Gefährtin zu der Amazone auf, die mit gesenktem Aligapse zu ihnen trat.
    »Ich verdanke dir mein Leben«, sagte Zamorra.
    »Ich musste meinen eigenen Bruder töten«, erklärte Beaga mit tonloser Stimme. »Aber es gab keine andere Möglichkeit. Kalua ist eine grausame Welt. Ich kann verstehen, dass ihr beide in eure Wirklichkeit zurückwollt.«
    »Beaga hat sich bereit erklärt, uns zu Acamar zu bringen!«, erklärte Nicole lächelnd.
    ***
    Das spurlose Verschwinden eines Patienten und seiner Besucherin im Krankenhaus von Billings zog seine Kreise. Man versuchte vergeblich eine Erklärung dafür zu finden und wusste, dass über kurz oder lang die Polizei eingeschaltet werden musste.
    Vordringlich aber ging es darum, Angehörige oder Bekannte zu informieren.
    Der Chefarzt selbst rief im Château Montagne in Frankreich an, weil das als Heimatadresse des Patienten Zamorra angegeben war. Ein Mann namens William, britisch-steif in seiner Wortwahl, meldete sich und überraschte Dr. Naharro damit, solche Dinge seien bei Professor Zamorra nicht gerade ungewöhnlich. Jemand werde sich alsbald darum kümmern…
    Bereits eine Stunde später tauchten zwei Männer auf, die eine gewisse Ähnlichkeit miteinander hatten. Sie besaßen annähernd die gleiche Statur, waren beide blond, waren beide in Jeansanzüge gekleidet. Einer stellte sich als Ted Ewigk vor, der andere nannte einen zungenbrecherischen Namen, den er als Gryf ap Llandrysgryf buchstabierte. Seiner linken Hand fehlten die jeweils vorderen zwei Glieder an zwei Fingern, aber später fiel Dr. Naharro auf, dass es nur noch jeweils die vordersten Glieder waren, die fehlten.
    Woher sollte er ahnen, dass er es mit einem Silbermond-Druiden zu tun hatte, dessen im Kampf mit einem Hai verlorengegangene Finger in einem magisch aufwändigen Prozess nachwuchsen?
    »Warten Sie bitte draußen, Doc«, bat der andere.
    Der Chefarzt schnappte nach Luft. »Wie kommen Sie dazu…«
    Der Mann, der sich Ted Ewigk nannte, lächelte ihn entwaffnend an. »Wir wissen, dass Sie hier Hausherr sind, Sir, aber wir müssen unsere Arbeit ungestört machen können. Und vielleicht ist es auch besser, wenn Sie nicht erfahren, was wir tun.«
    »Was soll das heißen?«, fragte der Arzt misstrauisch.
    »Es ist nichts Ungesetzliches«, versuchte Ewigk ihn zu beruhigen. »Aber es ist ein wenig kompliziert, es zu erklären. Bitte gehen Sie jetzt.«
    Der andere, dessen blonder Haarschopf wohl noch nie einen Kamm gesehen hatte, drehte den Kopf. Seine schockgrünen Augen leuchteten unheimlich grell auf, und von einem Moment zum anderen hatte Dr. Val Naharro kein Interesse mehr daran, zu beobachten, was diese beiden Männer in Professor Zamorras Krankenzimmer taten.
    Ted und Gryf sahen sich an und nickten einander zu.
    Dann begannen sie das Zimmer zu untersuchen.
    Und fanden die magischen Spuren.
    ***
    »Du weißt also, wo Acamar zu finden ist?«, fragte Zamorra etwas verwundert.
    »Natürlich«, gab Beaga zurück. »Jeder weiß das.«
    »Und wer ist Acamar?«
    Die Amazone ging nicht auf die Frage ein. »Deine Gefährtin sagte, ihr wolltet Kalua so schnell wie möglich wieder verlassen. Bist du stark genug, zu reisen, Zamorra?«
    »Ist es bei euch höflich, Fragen mit Gegenfragen zu beantworten?«
    »Chef!«, raunte Nicole ihm vorwurfsvoll zu. »Höflich bist du damit auch nicht gerade…«
    »Du hast Kämpfe hinter dir, bist verletzt«, fuhr Beaga indessen fort. »Wirst du weiter kämpfen können?«
    Er runzelte die Stirn.
    »Was soll das? Bist du nicht in der Lage, meine Fragen zu beantworten, oder willst du es nicht?«
    Die Anführerin der Sippenlosen schüttelte den Kopf. »Gäste nehmen, was man ihnen gibt, und fordern nicht. Deine Fragen sind Forderungen nach Wissen.«
    »Wissen, das mir zusteht! Aber sind deine Fragen nicht ebenfalls Forderungen?«
    »Die du zu beantworten hast!«
    Zamorra atmete tief durch.
    »Ich bin dir sehr dankbar dafür, dass du mich gerettet hast, und ich leide, weil du deinen Bruder töten mußtest. Aber hier ist nicht dein Dorf, nicht dein Territorium. Hier ist wildes Land. Hier gelten deine Gesetze nicht. Also verlange ich Antwort auf meine Fragen, ehe ich dir antworte, denn ich habe meine Frage zuerst gestellt!«
    Nicole schnappte nach Luft.
    Aus!, dachte sie. Jetzt ist alles vorbei! Das kann sie nicht hinnehmen! Nicht von einem Mann!
    Ringsum war es totenstill. Beagas Gefolgsfrauen schienen nicht einmal zu atmen vor Spannung.
    Beaga schwieg

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