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0687 - Sie sind wieder da

0687 - Sie sind wieder da

Titel: 0687 - Sie sind wieder da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihr Ende warten.
    Ich aber bekam diese Erklärung. Nicht lautstark, nein, Cigam schaffte es, auf gedanklicher Ebene mit mir Kontakt aufzunehmen. Und ich hörte seine böse, zischende und grausame Stimme verdammt deutlich. Er ließ mir eine letzte Warnung zukommen.
    ›Du hast mich mitgenommen, Sinclair. Jetzt musst du die Folgen tragen. Ich könnte durch meine Kräfte das Flugzeug vernichten, aber ich werde es nicht tun. Ich lasse noch einmal Gnade vor Recht ergehen, ein letztes Mal. Ich will nach London, hörst du? Ich will…‹ Er erwartete von mir eine Antwort. Akustisch konnte ich sie ihm nicht geben, deshalb nickte ich.
    Die anderen sahen diese Bewegung zwar, sie reagierten aber nicht und hockten weiterhin auf ihren Sitzen wie angeklebt.
    ›Melde dich, Sinclair!‹
    Ich tat ihm und uns den Gefallen und antwortete ihm gedanklich. Erst dann war er zufrieden.
    ›Ja, das ist gut. Du wirst schon selbst wissen, was zu tun ist. Denke an Rockwell, denke an den Riesenhund, den gewaltigen Fisch oder an den mörderischen Fuchs. Sie alle sind unbegreiflich, sie alle sind riesig geworden, und sie alle sind nichts gegen den Vogel, der mich beschützt, den ich geschaffen habe, der mich und dieses Flugzeug begleitet und der euch töten wird, wenn ich feststellte, dass ihr falsch spielt. Hast du gehört?‹
    ›Ja.‹
    ›Dann werde ich abwarten.‹
    Nach dieser Antwort gelang es mir zum ersten Mal, mich wieder zu entspannen. Ich stöhnte laut, und dieses zischende Geräusch ließ die anderen aufmerksam werden, denn in die drei Mitglieder der Besatzung kehrte das Leben zurück.
    Gleichzeitig, als Sarrel seinen Kopf drehte, klappte das gewaltige Maul des Monstrums auf.
    Als hätte der Körper einen heftigen Stoß erhalten, so jagte er plötzlich schräg weg in den Himmel hinein, der ein fast grenzenloses Blau zeigte. Es war blitzschnell, es trudelte in diese Unendlichkeit hinein, wurde immer kleiner und war nicht mehr zu sehen.
    Norman, der Co-Pilot, gab ein würgendes Geräusch von sich. Er sah aus, als müsse er sich übergeben. Sein blasses Gesicht war von einer Schweißschicht bedeckt.
    Sarrel trommelte mit den Fingern gegen die Konsole. Er zwinkerte mit den Augen, seine Lippen zuckten, aber sprechen konnte er nicht. Und der Funker sagte nichts. Er starrte in den Himmel, wo es nichts zu sehen gab.
    Ich spürte das Zittern in meinen Beinen und ließ mich auf den Notsitz nieder. Danach vergrub ich das Gesicht in den Händen, den Blick allerdings noch gegen den Boden gerichtet.
    Zeit verstrich.
    Aus der ersten Klasse war nichts zu hören. Wir wussten nicht einmal, ob die Passagiere überhaupt etwas von der Gefahr mitbekommen hatten. Die meisten dösten sowieso vor sich hin.
    Der Chefpilot fing sich als Erster. »Was war das? Verdammt noch mal, was war das?«
    Ich lauschte dem Flüstern nach, senkte die Hände gab ihm eine Antwort. »Ein Monstrum!«
    Der Kapitän lachte und schüttelte sich dabei. Die anderen beiden schauten ihn an. »Ein echtes?«
    »Ja und nein.«
    »Verflucht, erzählen Sie nichts…«
    »Es war keine Halluzination!«, stellte ich richtig. »Es hängt mit gewissen Dingen zusammen, die…«
    Sarrel ließ mich nicht ausreden. »Sie meinen mit dieser ungewöhnlichen Ladung im Frachtraum?«
    »So ist es.«
    »Ich brauche eine Erklärung.«
    »Mal sehen«, murmelte ich.
    »Das ist mir zu wenig, Sinclair. Ich will wissen, wie es weitergeht. Wird es noch einmal hier erscheinen?«
    »Es kommt darauf an, wie wir uns verhalten.«
    »Wie schön. Andere Frage: Und wie sollen wir uns verhalten?« Mit einem Tuch wischte er über sein glänzendes Gesicht.
    »Bis nach New York fliegen, dort landen, auftanken und weiter Kurs auf London nehmen.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    »Das ist doch…«
    Diesmal unterbrach ich ihn. »Sagen Sie nicht, dass es unmöglich ist. Es wird sich alles machen lassen. Ich werde Kontakt mit dem FBI aufnehmen und die Dinge erklären. Auch die Passagiere müssen vorbereitet werden. Das wissen Sie selbst.«
    »Toll.« Er lachte und sprach zugleich. »Können Sie mir sagen, was ich ihnen erklären soll?«
    »Nein, das ist Ihre Sache.« Als ich sein Gesicht sah, schwächte ich ab. »Ich werde Ihnen natürlich so weit wie möglich helfen. Nur müssen wir uns darauf gefasst machen, über den großen Teich nach London zu fliegen und in Heathrow zu landen. Sperren wir uns, wird dieses Monster noch einmal erscheinen und das Flugzeug zerstören. Mehr kann ich Ihnen wirklich nicht sagen.«
    Der Kapitän

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