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0687 - Sie sind wieder da

0687 - Sie sind wieder da

Titel: 0687 - Sie sind wieder da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sicht.
    Ein erster Zombie erreichte die Treppe. Um sich überhaupt auf den Beinen halten zu können, klammerte er sich an den seitlichen Geländern fest. Durch seine Kenntnis der alten Keltenformeln hatte Stepanic diesen angefaulten Körper aus seinem Grab geholt. Auf dem Kopf wuchs wirres, dunkles Haar. Er hatte seinen Schädel zur Seite gelegt, der leblose, dumpfe Ausdruck in seinem Gesicht wurde durch die glanzlosen Augen noch weiter verstärkt.
    Seinen Mund hatte er zur Hälfte geöffnet. Ich hatte den Eindruck, als würde mir Moder entgegenwehen.
    Bei der ersten Stufe stolperte er, die zweite nahm er, die dritte auch. Ihm folgte bereits der nächste Zombie, ein glatzköpfiges Wesen, eingehüllt in ein zerfetztes, dreiviertellanges Leichentuch. Eine dritte lebende Leiche griff ebenfalls nach dem linken Geländer. Sie fuhr mit der anderen Hand durch das verschmierte, dunkle Haar und schaufelte es hoch. Der Schädel kam mir im Vergleich zum Körper viel zu groß vor, er hatte einen regelrechten Wasserkopf, dazu passte die grünliche Haut, die aussah, als wäre sie von einer Pilz- und Algenschicht bedeckt.
    Ich war um keinen Schritt zurückgewichen, behielt die Stellung auf meiner Stufe und ließ sie kommen.
    Meine Waffen konnte ich mir an den Hut stecken. Wenn ich schoss oder das Kreuz einsetzte, war es um die Menschen in der Maschine geschehen. Also musste ich sie mir anders vom Leib schaffen.
    Der Erste griff nach mir.
    Er streckte mir seine weiche, widerliche Puddinghand entgegen, die Finger hatte er gespreizt, um möglichst viel von mir erwischen zu können. Bevor mich die kalte Klauenhand berührte, trat ich zu.
    Meinen rechten Fuß wuchtete ich in die weiche Masse des leblosen Körpers und katapultierte ihn zurück, sodass er die anderen beiden Zombies mitriss.
    Sie kugelten die Stufen hinab und drehten sich auch noch auf der Rollbahn um die eigene Achse.
    Hinter mir hörte ich Bills Stimme, drehte mich um und sah den Freund im offenen Einstieg stehen.
    Auch er hatte seine Waffe gezogen und funkelte mich an. »Schieß doch, John, wir machen sie fertig!«
    »Nein, der Vogel!«
    »Wo, ich…?« Erst jetzt erschrak er, schaute sich um, konnte das Monstrum aber nicht sehen, weil sein Blickwinkel dort oben nicht günstig genug war.
    Ich wollte ihn Bill zeigen, deutete da hin, wo er sein musste - und bekam große Augen.
    Das Untier war verschwunden!
    ***
    Nein, es durchströmte mich keine Erleichterung. Ich dachte sofort an einen Trick, vergaß die lebenden Leichen und ließ meinen Blick über das Rollfeld schweifen, wo sich nicht nur der Dunst bewegte. Ich sah auch andere, größere Schatten, die sich innerhalb dieses dünnen Nebels versteckt hielten.
    Andererseits lief der normale Flugbetrieb weiter. Niemand sah, was sich hier abspielte.
    Und in der Luft bewegte sich der Schatten. Groß, unheimlich und gewaltig.
    Ein immenses Flugtier, das nicht nur zubeißen, sondern auch andere Körper tragen konnte. Zwei von ihnen hoben sich wie Höcker von seiner Gestalt ab.
    Ich brauchte nicht lange zu raten, dass Stepanic und Cigam die Flucht auf diesem Wesen gelungen war. Sie verschwanden, sie ließen alles im Stich. Was mit den Zombies geschah, schien ihnen egal zu sein.
    »Was ist denn, John?«
    »Alles okay, Bill. Wir können sie erledigen.«
    »Und ob!«
    Mein Freund war kaum vorgesprungen, als er wieder zurückzuckte, denn die einbrechende Dunkelheit wurde von den breiten Strahlen der Scheinwerfer buchstäblich zerrissen.
    Von zwei Seiten jagten sie auf ein bestimmtes Zentrum zu und überwarfen die lebenden Leichen mit ihrem grellen Licht.
    Ich stand für einen Moment regungslos. Auch Bill bewegte sich nicht mehr, denn die lebenden Leichen boten inmitten dieser Lichtfülle ein zu schauriges, schlimmes und auch groteskes Bild.
    Jede Gestalt zeichnete sich scharf konturiert ab. Das Böse hatte plötzlich ein Gesicht bekommen.
    Totenfratze stand neben Totenfratze, ein widerliches Erbe aus den Tiefen der Gräber.
    So zusammengedrängt wirkten die Zombies wie ein gewaltiger, ruheloser Klumpen, der von einem widerlichen Leichengeruch überdeckt wurde und der gleichzeitig irgendwie hilf- und orientierungslos wirkte, denn keiner wusste genau, wohin er sich wenden sollte.
    Das Licht hatte sie abgelenkt. Sie hoben die Arme, gerieten sich dabei gegenseitig ins Gehege. Sie wollten die Hände vor ihre Augen pressen, sie schoben, sie schubsten sich und erzeugten dabei Geräusche, die sich anhörten, als würde Teig auf Teig

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