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069 - Ein gerissener Kerl

069 - Ein gerissener Kerl

Titel: 069 - Ein gerissener Kerl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Kopf.
    »Ich habe gesagt, gemeine Leute nennen ihn den gerissenen Kerl‹.«
    »Ich bin ein gemeiner Mann, aber ich weiß, was einer ist, wenn ich ihn sehe. Betrunken oder nüchtern, mich kann keiner verschieben. Alle meine Karten liegen vor Ihnen auf dem Tisch, Mr. Laid .«
    »Braid«, verbesserte Tony sanft.
    Colburn fuhr fort: »Sie schmissen mich hinaus, weil ich mir ein bißchen die Nase begossen hatte, wie man zu sagen pflegt. Ich machte eine kleine Sauftour, die drei Wochen dauerte. Dann nahm mich ein Freund auf einem deutschen Schiff nach Mossamedes - aber meine Irrfahrten werden Sie kaum interessieren. - Jedenfalls kenne ich jene Lulangafelder besser als Sie die Regent Street. Besonders genau kenne ich den Bergrücken, der sich hindurchzieht. Er heißt Pogolaki-Gebirge. Gebirge! Lächerlich, ist ein Misthaufen. Geben Sie mir tausend Mann, und ich schaufele Ihnen das Ding in einem Jahr fort und lasse Ihnen noch ein Loch im Boden. Alle Bohrungen liegen westlich des Pogolaki. Ich lege Ihnen meine Karten offen auf den Tisch«, wiederholte er, »vertraue Ihnen als Ehrenmann. Das Öl liegt östlich vom Pogolaki. Dort wollen sie nicht bohren, weil da Sand ist und kein Anzeichen von Petroleum. Aber ich verstehe von Petroleum und Öl mehr als die Durchschnittssardine. Man braucht nämlich an der Oberfläche gar nichts von dem kostbaren Stoff darunter zu merken, aber ich wittere ihn. Haben Sie Papier und Bleistift?«
    Tony holte das Geforderte. Der Mann entwarf eine rasche und, wie Tony beurteilte, sehr genaue Skizze der Öl-felder.
    »Die Konzession verläuft westlich und östlich hiervon, das ist der M'ninga-Fluß - es ist kein Fluß, es ist ein Wasserloch — da gibt's kein Öl. Aber kommen sie näher an die Höhenzüge heran, können sie nicht bohren, ohne daß sie auf eine Quelle stoßen. Und was die Hauptsache ist, Mr. Braid, die Gesellschaft hat alles, was zum Bohren und zum Handel mit einer höllischen Menge Petroleum notwendig ist. Sie können es über das Gebirge fortleiten. Der Boden ist mit nutzlosen Maschinen und Bodentanks übersät, die nutzbar gemacht werden könnten. Das einzige, was ihnen fehlt, sind Beförderungsmittel. Sobald sie zu bohren anfangen, müßten sie Tankdampfer chartern — 'ne ganze Masse!«
    Sprach er die Wahrheit? Jedenfalls glaubte es Tony und war davon überzeugt.
    »Wie können Sie Ihre Behauptungen beweisen?« fragte er. »Wenn Sie mir einen befriedigenden Beweis bringen, werde ich Ihnen nicht zwanzig-, sondern dreißigtausend Aktien geben. Ich glaube, damit können Sie wirklich zufrieden sein.«
    Mr. Colburn lächelte.
    »Der einzige Beweis für Öl ist — Öl«, sagte er treffend. »Wenn Sie den Beweis hätten, würden Lulanga nicht zweieinhalb Penny stehen. Ich habe Sie nicht um Geld gebeten, nicht wahr? Ich habe Sie nicht einmal um eine Arbeit gebeten — obwohl Sie mich natürlich später zum Ingenieur und Betriebsleiter machen müßten. Ich verlange dafür nicht einmal ein Gehalt. Ich würde mich mit meinen zwanzig- oder dreißigtausend Aktien begnügen und einer Provision. Ich brauche auch kein Geld, meine Reise zu bezahlen, aber ich brauche eine gewisse Anzahl Aktien und die in ihnen verbrieften Rechte, um jenes Feld zu bearbeiten. Und die habe ich nicht. Sehen Sie sich das an!«
    Er nahm eine Handvoll Papiergeld aus der Tasche und warf es auf den Tisch. »Da liegen achthundert Pfund bares Geld. Ich verlange nichts als das Recht, Sie zum Millionär zu machen.«
    »Ein anständiges Angebot«, murmelte Elk.
    Der Mann hatte noch etwas auf dem Herzen. Gleich darauf kam er damit heraus.
    »Sie wollen einen Beweis? Sie sollen ihn in ein bis zwei Tagen haben. Ich will Ihnen die volle Wahrheit sagen, Mr. Braid. Ich habe so'n bißchen privatim gebohrt, an der Grenze des Geländes — ich und ein Kerl, der sich vor Tod und Teufel nicht fürchtet, und zwei Eingeborene. Eigentlich müßte ich ja draußen sein und es überwachen, anstatt hier herumzulungern und zu versuchen, die Aktien aufzutreiben. Vor ein paar Tagen habe ich diesen Burschen Reef besucht. Aber er war fort, beim Rennen. Der hat auch 'ne Menge Aktien. Auch Lord Frensham, der Mann, der sich erschoß, hatte einen ganzen Schrank voll.«
    »Ich habe Lord Frenshams Aktien«, sagte Tony. »Wann erwarten Sie den Beweis?«
    »Täglich. Wir haben nur einen primitiven Bohrer, und das braucht Zeit. Und natürlich bekomme ich keine Kabel, denn die könnten nur über das Telegrafenamt der Lulanga-Gesellschaft gehen.«
    »Mit

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