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0690 - Rückkehr zur Zentaurenwelt

0690 - Rückkehr zur Zentaurenwelt

Titel: 0690 - Rückkehr zur Zentaurenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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besser konzentrieren zu können. Um den Dhyarra zu benutzen, musste man eine genaue bildliche Vorstellung von der Aktion besitzen, die der Kristall durchführen sollte. Das machte seinen Einsatz gerade in hektischen Situationen besonders schwierig.
    »Magische Waffe!«, gellte im gleichen Moment der Schrei eines Trolls über den Platz.
    ***
    Die Anzahl derer, die sprechen wollten, wuchs.
    Sie erinnerten die anderen daran, was hätte sein können, wenn sie damals, als Prahil-Girad gegen Anxim-Ha kämpfte, eingegriffen hätten.
    Sie taten es nicht und waren tausend Jahre zur Untätigkeit verdammt. Das war ein Fehler, so meinten sie, den man nicht wiederholen durfte. Andere widersprachen und führten die beiden Menschen an, deren Geist noch frei war. So lange sie noch kämpften, gab es keinen Grund, zu sprechen.
    Aber wie lange sie noch kämpfen konnten, wusste keiner von ihnen.
    ***
    Der Priester trat neugierig einen Schritt vor und kniff die Augen zusammen. Am Rande des Platzes schien es zu einem kleinen Tumult zu kommen. Von allen Seiten bahnten sich Trolle ihren Weg durch die Menge.
    Sehr gut, dachte Glohymyn. Sein kleines Szenario schien sich genau zu entwickeln, wie er es geplant hatte.
    Allerdings hatte er das beim ersten Mal auch gedacht, doch dann war in der letzten Sekunde etwas dazwischengekommen. Der Priester ahnte, wer dafür verantwortlich war, und er verfluchte ihren Namen in seinen Gedanken.
    Nefir!
    Nur sie konnte den Tod der beiden Fremden verhindert haben. Niemand sonst hatte die Kraft dazu.
    Glohymyn verstand noch nicht genau, was sich im Festsaal abgespielt hatte. Alles war bereit gewesen für seinen großen Moment. Die magische Bombe lag am richtigen Ort, der Geist des Dieners stand unter seiner Kontrolle.
    Aber aus irgendeinem Grund hatte Nefir ihre eigene Macht zu früh ausgelöst.
    Vielleicht war es aus Panik geschehen, weil dieser Zamorra etwas zu bemerken schien; vielleicht war es auch nur ein Fehler.
    Doch der hatte dazu geführt, dass der Priester seinen eigenen Geist nicht rechtzeitig verschließen konnte und seine gesamte Kraft in das Medium, zu dem er Nefir gemacht hatte, gerissen worden war.
    Theoretisch war auch das Teil des Plans gewesen - aber da die magische Bombe sich nicht mit seiner Macht verband, überlebten Nefir und die anderen.
    Das war definitiv nicht geplant, denn die Kriegerin hatte in dem kurzen Moment, als Glohymyns Geist offen vor ihr lag, gesehen, was er wirklich mit San vorhatte.
    Der Priester konnte nicht verhindern, dass Nefir einen Teil seiner Kraft in sich behielt. Und die setzte sie jetzt ein, um ihm auf die Nerven zu gehen.
    Um seine Pläne zu stören.
    Glohymyn seufzte. Er wünschte, sie würde ihn in Ruhe lassen und endlich den Anstand besitzen zu sterben.
    Mit gemessenen Schritten stieg er von der Bühne herab und ging an den sich respektvoll verneigenden Bürgern vorbei. Wenn es ihm schon nicht vergönnt war, Neñrs Tod beizuwohnen, so wollte er doch wenigstens den von zwei anderen Problemen erleben.
    Sofern nicht wieder etwas dazwischenkam…
    ***
    Zamorra fuhr herum. Ein Troll stand nur wenige Meter entfernt und zeigte aufgeregt auf den Dämonenjäger. Wegen der geringen Größe des Wesens hatte der es in der Menge nicht bemerkt.
    Von allen Seiten drängten jetzt schwarze Uniformen in ihre Richtung.
    »Scheiße«, fluchte Zamorra und ließ das Amulett los. Nicole riss die Augen auf.
    Die Menschenmenge wich vor ihnen zurück, als sie sich kurz orientierten und auf die Straße zu rannten.
    Die ersten Trolle warfen sich ihnen in den Weg. Zamorra beförderte einen von ihnen mit einem gezielten Tritt zur Seite, während Nicole über den Schwertschlag eines anderen hinweg hechtete und sich auf dem Boden abrollte.
    Sekunden später tauchten sie in den Schatten der schmalen Straße ein. Mehrgeschossige, steinerne Gebäude ragten links und rechts von ihnen auf. Manche von ihnen standen so schräg, dass sie einander über den Köpfen der Menschen zu berühren schienen.
    Die Stiefel der Trolle waren auf dem Steinpflaster nicht zu überhören. Der Lautstärke nach musste es eine ganze Gruppe sein, die ihnen vom Platz aus gefolgt war.
    Zamorra und Nicole verschwendeten keine Zeit damit, sich umzudrehen, sondern rannten weiter die Straße entlang. Die wurde immer enger. Kleinere Gassen kreuzten ihren Weg. Die Geräusche der verfolgenden Trolle wurden lauter. Davon abgesehen sahen und hörten sie niemanden. Die gesamte Bevölkerung der Stadt schien sich auf dem Platz

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