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0690 - Rückkehr zur Zentaurenwelt

0690 - Rückkehr zur Zentaurenwelt

Titel: 0690 - Rückkehr zur Zentaurenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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versammelt zu haben.
    Und dann passierte das, was Zamorra die ganze Zeit über befürchtet hatte. Sie bogen um eine Ecke und standen vor einer Mauer.
    Sackgasse.
    »Zurück«, rief er, was nicht nötig gewesen wäre, denn Nicole hatte bereits begriffen.
    Sie drehten sich um, liefen los -und stoppten direkt wieder ab, als die Trolle mit hoch erhobenen Schwertern auf sie zu stürmten!
    Zamorra sah sich hektisch um und entdeckte eine schmale Gasse, die quer zur Straße verlief.
    Die beiden Dämonenjäger mussten sich nicht absprechen. Der Plan stand klar vor ihren Augen, als Zamorra nach links und Nicole nach rechts lief. Getrennt hatten sie einfach bessere Chancen.
    Nicole bog in die Gasse ein und wäre beinahe auf den glitschigen, moosbewachsenen Steinen ausgerutscht. Die schmale Straße war wesentlich schlechter gepflegt als die andere. Auch die Häuser standen enger. Die Fenster und Türen waren mit Brettern vernagelt. Es stank nach Kot und Verwesung.
    Mühsam unterdrückte Nicole den Würgereflex und lief weiter. Die Gasse wurde dunkler und so schmal, dass die Dämonenjägerin mit ausgestreckten Armen die Häuser auf beiden Seiten berühren konnte. In einiger Entfernung bemerkte Nicole ein verfallenes düsteres Gebäude, aber sie konnte nicht erkennen, ob die Gasse dort endete, oder vorher einen Knick machte.
    Hinter ihr war es still geworden.
    Die Trolle waren ihr anscheinend nicht gefolgt.
    Seltsam, dachte Nicole und wurde langsamer. Solange sie nicht verfolgt wurde, musste sie sich auch nicht verausgaben. Es tat ihr gut, etwas ruhiger atmen zu können und neue Kraft zu schöpfen.
    Sie fragte sich, ob Zamorra ebenfalls die Flucht gelungen war, oder ob die gesamte Troll-Truppe jetzt hinter ihm her war.
    »Geh nicht weiter! Das ist ein verbotener Ort!«, krächzte eine Stimme plötzlich.
    Nicole zuckte erschrocken zusammen und sah nach oben.
    Ein menschlich wirkender Schatten lehnte sich aus einem der dunklen Fenster. Der Stimme nach zu urteilen, war es eine alte Frau.
    »Welcher Ort ist verboten?«, fragte Nicole nach.
    »Das Haus am Ende der Straße«
    »Warum?«
    »Es ist nun mal ein verbotener Ort.«
    Die Stimme klang ungeduldig. Nicole bezweifelte, dass die alte Frau mehr über das verfallene Gebäude wusste.
    Vorsichtig ging sie weiter.
    Hatte Rekoc bei ihrer letzten Begegnung nicht auch von einem verbotenen Ort gesprochen? Gab es da vielleicht einen Zusammenhang, oder war es nur ein Zufall, dass der gleiche Begriff in beiden Situationen auftauchte?
    Die Stimme rief Nicole noch mehrfach die gleiche Warnung hinterher, jedesmal eindringlicher klingend, dann verstummte sie.
    Stille senkte sich über die Gasse, und die Dämonenjägerin fühlte, wie ein merkwürdig beklemmendes Gefühl in ihr aufstieg.
    Die Hauswände schienen näher zu rücken, während das verfallene, schwarze Gebäude sich nach vorne neigte, als wolle es sie erschlagen. Dunkle Öffnungen gähnten ihr wie Dämonenmäuler entgegen. Der Gestank wurde so unerträglich, dass Nicole kaum noch atmen konnte. Ihre Beine fühlten sich schwer wie Blei an. Jeder Schritt war ein Kampf.
    Das ist eine Illusion, dachte sie konzentriert, aber das Gefühl wich nicht. Sie musste ihre gesamte Willenskraft aufbieten, um nicht ihrem Instinkt nachzugeben, der forderte, sie solle sich umdrehen und weglaufen.
    Nach einer Zeitspanne, die Nicole wie eine Ewigkeit erschien, hatte sie das Gebäude erreicht. Sie glaubte abscheuliche, erschreckende Fratzen in den schwarzen Steinen zu erkennen. Die Eingangstür, die zwischen den Steinen eingelassen war, schien sich nach innen zu wölben. Die düstere Aura verstärkte sich, als wolle das Haus sich mit letzter Kraft gegen den Eindringling schützen.
    Nicole schluckte und streckte langsam die Hand nach dem Türknauf aus.
    Ihre Fingerspitzen berührten das Metall…
    ***
    Zamorra versuchte, sich seine Chancen auszurechnen.
    Die Trolle waren wesentlich kleiner als er und hatten kürzere Beine. Das gab dem Dämonenjäger auf graden Strecken einen entscheidenden Vorteil, denn er konnte seine Größe voll ausnutzen.
    Nur in engen, gewundenen Gassen, in denen er ständig irgendwelchen Hindernissen ausweichen musste, waren die Trolle im Vorteil, was Zamorra auch daran bemerkte, dass sie immer näher kamen. Ab und zu flogen sogar die ersten Steine in seine Richtung, stellten aber keine ernsthafte Bedrohung dar Zamorra ließ sich vom eigenen Schwung um die nächste Ecke tragen, warf dabei ein leeres Fass um und trat es seinen Verfolgern

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