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0690 - Rückkehr zur Zentaurenwelt

0690 - Rückkehr zur Zentaurenwelt

Titel: 0690 - Rückkehr zur Zentaurenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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langsam um Nicole herum, der auf einmal bewusst wurde, wie groß der Affe eigentlich war.
    »Wie ist dein Name?«
    »Nicole.«
    Rekoc sah zu dem Zentauren hinüber, der den Kopf schüttelte.
    »Er hat deinen Namen noch nie gehört und ich auch nicht«, fuhr Rekoc das Verhör fort. »Entweder lügst du also, oder du wirst nicht gesucht.«
    Ist Rekoc ein Kopfgeldjäger?, fragte sich Nicole.
    Der Affe packte sie an der Schulter. »Aber wenn du nicht zu diesem Pack gehörst, warum hast du dann versucht, diesen Mörder, Räuber, Brandschatzer und Pferdedieb zu befreien?!«
    »Ich hab hier keinen sonderlich guten Ruf«, sagte Zamorra erklärend, als Nicole ihn irritiert ansah.
    Rekoc ballte die linke Hand zur Faust und hielt sie dem Dämonenjäger drohend entgegen. »Du redest nur, wenn du gefragt wirst.«
    Sein Blick schweifte zurück zu Nicole. »Also, warum?«
    Was soll ich denn jetzt sagen, dachte die Dämonenjägerin, aber Habsul-Kornadrusimlak befreite sie aus dem Dilemma.
    »Das ist doch egal, Rekoc. Wir soll- ten weiter, damit wir endlich aus dieser scheiß Wüste ’rauskommen.«
    Der Affe zögerte einen Moment, dann grunzte er und stieß Nicole zur Seite.
    »Also gut, wir ziehen weiter.«
    Zamorra half seiner Gefährtin hoch.
    »Rekoc geht nicht gerade zimperlich mit seinen Gefangenen um«, sagte er mit einem müden Lächeln, »aber wenigstens hat er noch nicht versucht, einen von uns umzubringen.«
    »Du scheinst dich ja auch schon mit ihm angelegt zu haben«, entgegnete Nicole und deutete auf seine Stirn.
    Der Parapsychologe tastete vorsichtig nach der Beule. »Das? Nein, damit hatte Rekoc nichts zu tun. Das ist in der Stadt passiert, als…«
    Er hielt nachdenklich inne.
    »Was ist los?«, fragte Nicole, doch dann zog sie selber die richtige Schlussfolgerung aus Zamorras Worten.
    »Du hast dich im letzten Szenario verletzt, bevor wir an diesen Ort gekommen sind.«
    Der Dämonenjäger nickte. »Ich bin davon ausgegangen, dass alles eine Illusion ist, dass wir nur geistig hier sind, weil wir eine Prüfung bestehen sollen. Ich dachte, dass jede Situation, die wir nicht zufriedenstellend lösen, mit dem Tod endet.«
    »Aber das war falsch«, ergänzte Nicole, »denn wenn wir nach jedem Tod neu anfangen würden, hättest du die Verletzung nicht mehr. Das heißt, keiner von uns ist an diesen Orten gestorben, sondern jemand oder etwas hat uns in der letzten Sekunde vor dem Tod bewahrt.«
    »Was bedeutet, dass wir körperlich hier sind. Wenn wir sterben…«
    Er ließ den Satz unvollendet. Es war auch nicht notwendig, dass er weitersprach. Nicole wusste, was er sagen wollte.
    Wenn wir sterben, sind wir auch in der realen Welt tot.
    ***
    Warum bringt dieser verdammte Affe die beiden nicht endlich um?, fragte sich der Priester, obwohl er sehr genau wusste, woran es lag. Rekoc brachte sie nicht um, weil er keinen Grund dazu hatte.
    Glohymyn begann zu befürchten, dass es ein Fehler gewesen war, diese spezielle Umgebung auszuwählen. Wenn es nicht nur immer so schnell gehen müsste, hätte er vielleicht bessere Einfälle gehabt, aber nach jedem Mal, wo ihm Nefir die Todgeweihten entriss, blieben ihm nur Sekunden, um ein neues Szenario entstehen zu lassen.
    Er musste den Geist der Personen formen, sie an den richtigen Ort bringen und eine Konstellation entstehen lassen, die für die beiden Menschen möglichst aussichtslos war. Danach war er zum Zusehen verdammt.
    Wenn er doch nur seine ganzen Kräfte besessen hätte! Es wäre ihm leicht gefallen, die Menschen zu vernichten. Aber ein Teil dieser Kräfte war in Nefir.
    Nefir, dachte er plötzlich. Sie ist der Schlüssel zu meiner Macht.
    In seinem Kopf nahm eine Idee Gestalt an, die es ihm mit ein wenig Glück doch noch ermöglichen würde, seiner schönen neuen Welt Stabilität zu verleihen
    ***
    Die Entscheidung war getroffen.
    Weder die eine, noch die andere Seite hatte sich durchsetzen können.. Sie würden nicht sprechen, aber sie würden auch nicht untätig zusehen, wie die Welt weiter zerstört wurde.
    Stattdessen beschlossen sie, etwas zu tun, von dem Prahil-Gi vor langer Zeit einmal gesprochen hatte. Sie hatten die Unterhaltungen mit dem Magier stets genossen und seinen Weitblick geschätzt. An diesem speziellen Tag diskutierten sie über Politik. Als sie zu der Frage gelangten, wie man einen Gegner ausschaltet, ohne sich selbst zu verraten, hatte Prahil-Gi eine Formulierung benutzt, die keiner von ihnen je vergessen hatte. Er sagte, am geschicktesten sei es, dem

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