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0691 - Die Werwölfe aus Atlantis

0691 - Die Werwölfe aus Atlantis

Titel: 0691 - Die Werwölfe aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Falten gelegt, betrachtete die Münze sinnend, bevor er lächelte und sie wieder in seine Tasche steckte.
    So durfte man nicht mit ihm umgehen, so nicht. Das war einfach nicht möglich. Wenn jemand Macht über Leben und Tod hatte, dann war er es und nicht irgendwelche Kreaturen.
    Er verstand nicht, daß sie es immer wieder versuchten. Dabei befand er sich nur auf der Suche nach einer jungen Frau, die er endlich finden wollte.
    Er ging weiter.
    Hinter den eisengrauen Wolken lugte die Sonne hervor. Ihre Strahlen fanden auch den Weg in den Hinterhof und vergoldeten die Stätte des Todes und der Gewalt…
    ***
    Der Mai, der Frühling, die Sonne, das Lachen der Menschen, die endlich den Winter hinter sich hatten, so sollte es eigentlich sein, aber so war es nicht.
    Nur der Monat Mai stimmte, aber der war in seinen ersten Tagen nicht von der Sonne erfüllt, sondern bedeckt von eisengrauen Wolken, von dichten Regenfällen, und all dies war ›geschmückt‹ mit kalten Temperaturen, die dafür sorgten, daß die Menschen ihre Wintermäntel wieder hervorholten, um nicht zu frieren.
    Dennoch lief alles seinen Gang.
    Die üblichen Maifeste waren auch abgelaufen. In den aufgestellten Zelten brannten die Heizungen, das Wasser der Pfützen war mit Planken verdeckt, die Straßenfeste liefen trotzdem ab, auch wenn die Menschen sich nicht gerade kauflustig gaben.
    Auch die freien Plätze, die im Winter wie tote Inseln dalagen, wurden wieder benutzt.
    Das heißt, die ersten Jahrmärkte lockten.
    Auch in London und auch im Londoner Norden, nicht weit vom Zoo entfernt, wo eine Maikirmes die Massen locken sollte. Daraus wurde nichts, aber einige Besucher waren trotzdem da. Man freute sich ja schon, wenn es nicht regnete, und so herrschte auch Andrang an den zahlreichen Karussells und Schaubuden, Freßständen und anderen Vergnügungsstätten.
    Immer höher, immer wilder hieß die Devise. Was vor Jahren noch als super gegolten hatte, darüber konnte heute nur mehr gelacht werden. Wer auf die Kirmes ging, der wollte sich vergnügen.
    Wir nicht.
    Suko und mich hatte es dienstlich auf den Jahrmarkt getrieben, weil uns jemand sprechen wollte.
    Wir hatten uns an einer der Wurstbuden verabredet und warteten auf eine Person, die uns irgend etwas über einen Götzen oder Hohenpriester erzählen wollte.
    So ganz waren wir da nicht klargekommen, waren aber hingegangen, weil nichts anderes anlag und derjenige, der uns die Nachricht geschickt hatte, eine gewisse Kara erwähnte.
    Das hatte uns natürlich mißtrauisch gemacht.
    Kara war die Schöne aus dem Totenreich, eine dunkelhaarige Frau, die aus dem längst versunkenen Kontinent Atlantis stammte und zusammen mit dem kleinen Magier Myxin bei den Flammenden Steinen lebte, einem Gebiet in Mittelengland, das für menschliche Augen nicht sichtbar war. Beide waren Menschen aus der Vergangenheit, die die große Katastrophe überlebt hatten.
    Natürlich hatten wir versucht, uns mit Kara und Myxin in Verbindung zu setzen, es war nicht möglich gewesen. Was oft auf telepathischem Wege klappte, war in diesem Fall nicht zu schaffen gewesen, deshalb mußten wir uns auf den Unbekannten verlassen.
    Spekulationen hatten keinen Sinn. Wir konnten uns allerdings gut vorstellen, daß sich eine Gefahr durch London bewegte, und der wollten wir entgegentreten.
    Die Umgebung wirkte völlig normal für einen Jahrmarkt. Es herrschte noch nicht der ganz große Andrang, dafür war es zu früh, aber die Verkäufer und Karussellbesitzer konnten zufrieden sein.
    Stillstand gab es nicht.
    Wir hatten uns an einem Stand aufgebaut, wo man gut gewürzte Würste aus Ungarn verkaufte. Man konnte sie in dünne Pfannkuchen gewickelt haben oder auch pur essen.
    Suko und ich hatten uns für die Pfannkuchen entschieden, da wir diese Idee sehr originell fanden.
    Die Wurst schmeckte, auch wenn sie ziemlich fettig war und wir beim Hineinbeißen achtgeben mußten, daß wir uns die Kleidung nicht bespritzten.
    Hinter der hohen Theke standen drei Verkäufer und eine Frau. Sie sahen auch aus wie Ungarn und sprachen nur gebrochen Englisch.
    Das große Reklameschild bewegte sich leicht im Wind. Die rote Beschriftung leuchtete sehr weit, und diese Reklame wurde von zahlreichen Kunden gesehen, so daß der Andrang entsprechend war.
    Ich nahm den Geruch der zahlreichen Freßbuden auf, und da stellte sich der Appetit automatisch ein.
    Nicht weit entfernt schaufelte ein gewaltiges Riesenrad seine Gondeln in die Luft. Hinter uns hörten wir Schauermusik.

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