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0692 - Die Insekten-Königin

Titel: 0692 - Die Insekten-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bisher", erklärte Pjotr Godunow.
    „Wir wurden gegen unseren Willen von unbekannten kosmischen Kräften in den Mahlstrom verschlagen und suchen keine Kämpfe, sondern erstreben friedliche Partnerschaft mit allen intelligenten Lebewesen."
    „Sie sind in unsere Interessensphäre eingedrungen", behauptete das Insekt. „Das war eine feindselige Handlung. Wie heißt Ihr Oberkommandierender?"
    Plötzlich, irrationaler Stolz erfüllte Pjotr Godunow, und eine ebenso irrationale Sieges zuversicht.
    „Perry Rhodan!" schrie er dem Insekt ins Gesicht. „Perry Rhodan ist unser Oberkommandierender und der Großadministrator des Solaren Imperiums!"
    Dem Insekt war nicht anzumerken, ob es von seinem Gefühlsausbruch beeindruckt war oder nicht. Allerdings war die starre Chitinpanzerung seines Gesichts auch denkbar ungeeignet für den Ausdruck von Gefühlen.
    „Was bedeutet Großadministrator?" erkundigte sich das Insekt.
    „Ist ein Großadministrator so etwas wie ein von der Königin eingesetzter Verwalter?"
    Pjotr überlegte, wie die Fragen des Insekts zu verstehen seien.
    Er kam zu dem Schluß, daß das Rieseninsekt wahrscheinlich weiblichen Geschlechts und die Königin ihres Volkes war, und er dachte, daß er eigentlich früher hätte darauf kommen sollen, daß ein Insektenstaat wegen seiner existentiellen Abhängigkeit von einem eierlegenden Mutterwesen naturgemäß matriarchalisch von einer Königin regiert wurde.
    Pjotr Godunow überlegte zu lange.
    Abermals wurde sein Körper in Schmerzwellen förmlich ertränkt. Diesmal jedoch war der Schmerz so stark, daß er genau das Gegenteil von dem bewirkte, was er bewirken sollte. Er versetzte den Leutnant in eine gnädige Ohnmacht.
    Jaymadahr Conzentryn musterte den bewußtlosen Terraner nachdenklich.
    Er war nicht der erste Mensch, den sie verhört hatte. Allerdings war er der erste, dessen Gesundheitszustand noch so gut war, daß er die Behandlung mit dem Schmerzinjektor überlebt hatte.
    Sie überlegte, ob sie ihn sezieren lassen sollte wie die anderen Gefangenen, die bei der Verhörprozedur gestorben oder bereits als Leichen eingeliefert worden waren.
    Die Königin entschied sich dagegen.
    Der Terraner mit dem Namen Pjotr Godunow enthielt wahrscheinlich noch viele wertvolle Informationen, und es wäre Verschwendung gewesen, einen so guten Informationsträger schon jetzt zu beseitigen, nur um die Ergebnisse der bisherigen Sezierungen bestätigt zu bekommen.
    Was man bisher über den organischen Aufbau der Terraner wußte, mußte genügen.
    Diese Wesen waren völlig fremdartig. Sie hatten sich auf einer viel späteren Zeitstufe entwickelt als beispielsweise die Insekten.
    Wahrscheinlich war es auf ihrem Heimatplaneten von Zeit zu Zeit zu stärkerer Einwirkung von Sekundärstrahlung gekommen als auf dem Heimatplaneten der Ploohns.
    Jaymadahr Conzentryn hatte eine gründliche wissenschaftliche Ausbildung hinter sich. Sie wußte, daß zur Evolution des Lebens auf einem Planeten viele Faktoren notwendig waren. Einer der wichtigsten Faktoren aber war die sogenannte Hintergrundstrahlung, die sich aus mehreren Komponenten zusammensetzte.
    Einmal wurde die Hintergrundstrahlung von den in jeder Planetenkruste enthaltenen radioaktiven Elementen gespeist, ferner von der kosmischen Höhenstrahlung, die den Sperrgürtel des Sonnenwinds überwinden konnte, und schließlich noch von den radioaktiven Isotopen, die beim Aufprall des Sonnenwinds auf die Atmosphäre entstanden.
    Diese geringe radioaktive Strahlung war sozusagen der Motor der Evolution, denn sie bewirkte bei allen Lebewesen eines Planeten die Entstehung von Mutationen, durch die allein Veränderungen und damit Weiterentwicklungen möglich waren.
    Auf dem Ursprungsplaneten der Plohns war die Hintergrundstrahlung eine konstante Größe gewesen, so daß die Evolution kontinuierlich verlaufen konnte. Als Folge davon hatten die Arten, die eine optimale Anpassung an die Verhältnisse auf ihrem Planeten erreichten, einen Stillstand der Evolution erlebt, denn wo eine optimale Stufe erreicht war, unterdrückte die Natur selbst das Aufkommen von Mutationen, die keine Verbesserung mehr hätten bringen können.
    Auf dem Ursprungsplaneten der Terraner mußte das anders gewesen sein. Wahrscheinlich hatte die Evolution auch dort einmal zur Entstehung von Insektenarten geführt, die eigentlich zu Beherrschern ihres Planeten hätten werden müssen.
    Durch bestimmte äußere Entwicklungen, wie beispielsweise Umpolungen des planetarischen

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