0692 - Die Insekten-Königin
ihn die erste Phase der Raumschlacht rund ein Viertel seiner Schiffe kosten würde, wenn er seinen Plan nicht schnellstens änderte.
Er setzte sich über eine simultane Hyperkomschaltung mit den Kommandanten der zwanzigtausend Schiffe in Verbindung und erteilte ihnen neue Befehle.
Danach sollten die drei Stoßkeile ihre Formation und Flugrichtung zur Täuschung des Gegners beibehalten, aber in vier Millionen Entfernung vom Feind ein kurzes Linearmanöver durchführen, das sie hinter den Gegner brachte.
Anschließend sollten zwei der Stoßkeile die größte Ballung der ploohnschen Schiffe aus einer Distanz von dreieinhalb Millionen Kilometern mit Transformsalven eindecken, während der dritte Stoßkeil die „Nabelschnur" aus ploohnschen Raumschiffen von links nach rechts aufrollte.
Die MARCO POLO selbst würde sich vorerst aus dem unmittelbaren Kampf geschehen heraushalten, hoch über dem Kampfgebiet Warteposition beziehen und beobachten.
Perry Rhodan erhoffte sich dadurch wertvolle Informationen.
Vor allem aber gedachte er festzustellen, welches der gegnerischen Raumschiffe das Flaggschiff des Oberkommandierenden war.
Als Jaymadahr Conzentryn die Hauptzentrale ihrer VANTEY VEYNSTE erreichte, hatte sich die Flotte des Feindes schon zu drei Stoßkeilen geformt, die auf drei Stellen im Verband der eigenen Schiffe zielten.
Die Königin wunderte sich darüber, daß die Terraner ohne Zögern angriffen.
Sie schloß aus der Formierung des Gegners ferner, daß die Terraner bereits mit einem fertigen taktischen Plan in den Normalraum zurückgekehrt waren - was bedeutete, daß sie von der Anwesenheit der ploohnschen Flotte im Schlund-Sektor gewußt hatten.
Demnach mußte es dem einen Aufklärungsschiff des Feindes doch noch gelungen sein, sich durch einen Überlichtflug in Sicherheit zu bringen und von der Vernichtung der übrigen dreiundzwanzig Schiffe zu berichten.
Was wiederum nur bedeuten konnte, daß die Terraner irgendwo in der Nähe des Schlundes eine Basis besaßen, denn eine Flotte von zwanzigtausend Raumschiffen konnte auf Dauer nicht ohne planetarische Basis auskommen.
Aber diese Überlegungen beschäftigten Jaymadahr Conzentryn nur am Rande. Ihr Hauptaugenmerk galt der Bewegung der feindlichen Stoßkeile. Sie versuchte, sich in den Oberbefehlshaber dieser Flotte hineinzuversetzen, der, wenn Pjotr Godunow richtig ausgesagt hätte, Perry Rhodan hieß und der Großadministrator des terranischen Sternenreiches war.
Zweifellos beabsichtigte Rhodan, mit seinen drei Stoßkeilen den ungeordneten Pulk der Ploohn-Schiffe aufzuspalten und seine Teile aufzureiben. Aber sicher war nicht anzunehmen, daß die Terraner erwarteten, ihr Gegner würde tatenlos zusehen.
Die Königin nahm an, daß die Terraner damit rechneten, die ploohnsche Flotte würde die klassische Formation einer großen Halbkugelschale aufbauen, um den Feind sozusagen in die offenen Arme fliegen zu lassen.
Folglich mußten die Terraner ihren Gefechtsplan in zwei Phasen gegliedert haben: erstens in die Phase des direkten Anflugs der drei Stoßkeile und zweitens in die Phase des Auseinanderstrebens der Stoßkeile, um die Halbkugelschale aus ploohnschen Schiffen an den Rändern anzugreifen und aufzurollen.
Jaymadahr Conzentryn beabsichtigte nicht, den Terranern den Gefallen zu tun, ihnen praktisch in die Hände zu arbeiten.
Sie erteilte einige Befehle, von denen sie wußte, daß die Schiffskommandanten ihrer Flotte ihren Sinn vorläufig nicht verstehen würden. Das war allerdings auch nicht erforderlich.
Wichtig war nur, daß alle Befehle präzise ausgeführt wurden.
Die Königin beobachtete, wie ihre Flotte sich zu einem Gebilde formierte, das eine gewisse Ähnlichkeit mit den beiden durch die Nabelschnur verbundenen Galaxien hatte: zwei unterschiedlich große kugelförmige Ansammlungen von Raumschiffen, die durch eine schmale Brücke oder einen schmalen Schlauch von schnell hin und her eilenden Schiffen verbunden waren.
Wahrscheinlich ahnten die intelligentesten der Schiffskommandanten inzwischen, was ihre Königin mit dieser Anordnung beabsichtigte, nämlich zwei der terranischen Stoßkeile ins Leere laufen zu lassen und den dritten Stoßkeil mit dem schnell gesammelten Gros der ploohnschen Flotte abzufangen und mit harten Feuerschlägen zu vernichten.
Die Terraner mußten dabei mindestens ein Drittel ihrer Flotte verlieren, was ihre Kampfkraft so erheblich schwächen würde, daß ihre Niederlage besiegelt sein würde.
Allerdings gab sich
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