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0692 - Die Insekten-Königin

Titel: 0692 - Die Insekten-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und schaute hochmütig weg.
    Major Bouillon registrierte es mit bedauerndem Schulterzucken.
    Er mochte Josephine Krowlic recht gern, wenn er sich das auch niemals hatte anmerken lassen, Doch das betraf nur seine privaten Gefühle ihr gegenüber. Wenn es um militärische Dinge ging, legte Hester andere Maßstäbe an. Manchmal schauderte er vor ihren Ansichten und den Abgründen, die sich vor ihm auftaten, wenn sie sie äußerte. Er hatte es jedoch noch nicht aufgegeben, sie zu einer positiven Haltung zu bekehren.
    Als der Hyperkom ansprach und der Kommandeur des kleinen Verbandes aus insgesamt vierundzwanzig Aufklärungsschiffen die Daten für die nächste Simultan-Linearetappe durchgab, vergaß Hester Bouillon seine Kontroverse mit Josephine Krowlic.
    Er gab die Daten in die Hauptpositronik ein, die sie mit den bereits vorprogrammierten Daten verglich, für richtig befand und an den Autopiloten weiterleitete.
    Genau zur vorbestimmten Zeit setzte die ARCADIA sich gleichzeitig mit den übrigen dreiundzwanzig Einheiten des Aufklärungsverbandes in Bewegung, beschleunigte bis auf eine Geschwindigkeit von siebzig Prozent LG und verschwand aus dem Normalraum, als der Waring-Konverter seine Arbeit aufnahm.
    Innerhalb des Linearraums beschleunigten die Schiffe auf ein Vielfaches der Normalraum-Lichtgeschwindigkeit. Das war allerdings nur möglich, weil im Linearraum keine oberste Geschwindigkeitsgrenze existierte. Hier war die Lichtgeschwindigkeit gleich unendlich, was bedeutete, daß ein Raumschiff theoretisch bis auf den Wert unendlich beschleunigen konnte.
    Als der Verband in den Normalraum zurückfiel, war er rund siebenhundert Lichtjahre von dem Punkt entfernt, an dem er zum Linearmanöver angesetzt hatte.
    Nach einer kurzen Orientierungspause stellten die Positronengehirne aller vierundzwanzig Raumschiffe übereinstimmend fest, daß das sogenannte Fadenmeer umflogen war.
    „Jetzt kommt die letzte Linearetappe", bemerkte Major Bouillon dazu. „Wenn alles klappt, werden wir zu den ersten terranischen Raumschiffen gehören, die den sogenannten Schlund aus unmittelbarer Nähe zu sehen bekommen."
    Er erwartete keine Antwort, und er bekam auch keine.
    Nachdenklich blickte er auf den Frontbildschirm, in dem die leuchtenden und dunklen Massen der 156.000 Lichtjahre langen Materiebrücke zwischen zwei Galaxien zu sehen waren, zwei Galaxien, von denen man bisher kaum etwas wußte -außer der Tatsache, daß keine der beiden die Heimatgalaxis der Menschheit war.
    Erneut meldete sich der Kommandeur des Verbandes über Hyperkom und gab die Daten für die letzte simultane Linearetappe durch. Major Hester Bouillon leitete sie an die Hauptpositronik weiter, die sie wiederum mit ihren vorprogrammierten Daten verglich, um festzustellen, ob es Abweichungen gab, die korrigiert werden mußten.
    Doch es waren keine Korrekturen notwendig. Die von Toronar Kasom nach dem Verlust der 11. Offensiv-Flotte zurückgebrachten Unterlagen und die danach auf der Erde errechneten Linearmanöver erwiesen sich als perfekt.
    Abermals beschleunigten die vierundzwanzig Aufklärungsschiffe, gingen bei siebzig Prozent LG in den Linearraum und legten dort die letzte Entfernung zum sogenannten Schlund zurück.
    Als sie in den Normalraum zurückfielen, befand sich der Schlund im Erfassuhgsbereich der optischen Geräte und wurde auf den Frontbildschirm projiziert.
    Hester Bouillon schluckte hörbar, als er den rasend schnell rotierenden Energiewirbel sah, der in den Randgebieten hellrot gefärbt war und sich nach dem Zentrum zu immer mehr verdunkelte, bis seine Farbe in ein tiefes Schwarz überging.
    „Faszinierend!" stellte Captain Josephine Krowlic fest. „Einen solchen Anblick hatte ich nicht erwartet."
    Hester Bouillon entgegnete nichts darauf. Er konzentrierte sich auf die eingehenden und von der Hauptpositronik analysierten Meßergebnisse.
    Als sie endlich vorlagen, wandte er sich an seinen Astrogator und meinte: „Was wir dort sehen, sind nur die optischen Nebeneffekte fünfund sechsdimensionaler Energien, die sich am Schlund austoben und an sich unsichtbar für menschliche Augen sind."
    „Dennoch ist der Anblick faszinierend", erwiderte Josephine Krowlic. „Wenn man bedenkt, daß wir mit dem sogenannten Schlund die Nahtstelle einer Materiebrücke vor uns haben, die zwei unterschiedlich große Galaxien miteinander verbindet, so wird man sich erst richtig klar darüber, wie kurz doch die menschliche Lebensspanne im Vergleich zu kosmischen Ereignissen

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