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0695 - Die Unantastbaren

Titel: 0695 - Die Unantastbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Die dröhnende Stimme des Ertrusers tat ihm fast körperlich weh.
    „Sie bringen da ein seltsames Ansinnen vor, Gollonk", sagte Hotrenor-Taak nach einer Weile. „Sind Sie sich eigentlich klar darüber, was Sie da sagen?"
    „Jawohl, ich verlange, daß Sie Leticron abschieben und an seiner Stelle einen Ertruser als Ersten Hetran einsetzen!" sagte Gollonk leidenschaftlich. „Leticron ist für diesen verantwortungsvollen Posten untragbar geworden. Das müssen Sie besser erkennen können als wir."
    „Allerdings", erwiderte Hotrenor-Taak heftiger, als er eigentlich wollte. „Und ich weiß, daß es keinen besseren Ersten Hetran als Leticron geben kann."
    „Sagen Sie nicht, das sei Ihr letztes Wort!" warnte Gollonk.
    „Das werde ich doch, denn ich sehe die Diskussion über dieses Thema als beendet an", sagte Hotrenor-Taak. Er hatte sich wieder völlig in der Gewalt und wunderte sich über sich selbst, warum er sich so hatte gehenlassen.
    Wie konnte er sich überhaupt mit diesem dahergelaufenen Ertruser auf eine Debatte über den Ersten Hetran einlassen!
    Gollonk mochte auf Ertruser ein mächtiger Mann sein, was aber kein Befähigungsnachweis dafür war, daß er sich auch für größere Aufgaben eignete. Leticron dagegen hatte seine Bewährungsprobe abgelegt - in vielen Schlachten.
    Hotrenor-Taak konnte Gollonk mühelos durchschauen.
    Der dachte natürlich, daß es für sein Volk von Vorteil sein würde, wenn ein Ertruser Erster Hetran der Milchstraße wäre.
    Das war sogar verständlich.
    „Ich rate Ihnen dringend, Gollonk, Ihre Pläne in Bezug auf den Posten eines Ersten Hetrans nicht weiterzuverfolgen", sagte Hotrenor-Taak eisig. „Es wird mich freuen, wenn die Ertruser dem Hetos der Sieben Loyalität beweisen.
    Aber Sie tun uns und Ihrem Volk einen schlechten Dienst, wenn Sie gegen Leticron intrigieren. Andererseits könnte ich mir aber vorstellen, daß Sie später einmal als Planetenverwalter im Rat der Hetosonen die Interessen von Ertrus wahrnehmen könnten.
    Das wäre eine Ihrer würdigen Aufgabe."
    Der Lare merkte es dem Ertruser an, daß er ihn durch diesen Köder versöhnlicher gestimmt hatte. Zwar würde es in der Milchstraße nie einen solchen Posten geben, wie Hotrenor-Taak ihn in Aussicht stellte. Aber im Augenblick kam es nur darauf an, die Ertruser nicht zu verärgern.
    „Glauben Sie, daß Sie die Kontrolle über die Politischen Strömungen auf Ertrus in die Hand bekommen können, Gollonk?" erkundigte sich Hotrenor-Taak jovial. „Wir Laren wollen uns da nicht einmischen, und es wird Ihnen auch lieber sein, wenn sich die Epsaler heraushalten. Deshalb können Sie vom Hetos der Sieben keine Unterstützung erwarten. Sie sind auf sich allein gestellt."
    Gollonk lächelte überheblich.
    „Meine Partei wird die Kontrolle auf Ertrus übernehmen. Wenn Sie mir freie Hand lassen, Hotrenor-Taak, werden wir das Befreiungskomitee mit Stumpf und Stiel ausrotten."
    „Ich sagte schon, daß wir Laren uns nicht in ertrusische Angelegenheiten einmischen wollen - sofern es nicht zu Übergriffen gegen das Hetos der Sieben kommt."
    Gollonk nickte zufrieden. Er hatte einen kleinen Sieg errungen, und die große Niederlage, die er erlitten hatte, war schon wieder vergessen. Er würde sich vorerst mit dem Erreichten begnügen.
    „Leider", sagte er mit falschem Bedauern, „muß ich Ihnen mitteilen, Hotrenor-Taak, daß bereits in diesem Augenblick ein Komplott gegen das Hetos der Sieben im Gange ist. Aus sicherer Quelle weiß ich, daß das EBK alle verbliebenen Kräfte für einen Terrorakt mobilisiert hat."
    Hotrenor-Taak horchte auf.
    „Wissen Sie mehr darüber?"
    „Nur, daß sich der Anschlag gegen, eine der Pyramiden richten soll", antwortete Gollonk. „Aber ich werde bald mehr darüber wissen."
    Hotrenor-Taak entspannte sich wieder, er hatte Schlimmeres befürchtet. Er verzog seine gelben Wulstlippen zu einem breiten Grinsen und gab Laute von sich, die seine Belustigung zeigen sollten.
    „Vergessen Sie die Angelegenheit wieder, Gollonk", sagte er und machte eine wegwerfende Handbewegung.
    „Sie sollten die Gefährlichkeit des EBK nicht unterschätzen", warnte der Ertruser. „Ein in die Enge getriebenes Tier ist am gefährlichsten."
    „Vergessen Sie die Angelegenheit", wiederholte Hotrenor-Taak amüsiert. „Damit werden die Mastibekks selbst fertig!"
     
    7.
     
    Sie kamen relativ schnell weiter.
    Ihre Desintegratorstrahlen fraßen sich mühelos durch den Boden, und so näherten sie sich Meter um Meter der

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