Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0695 - Die Unantastbaren

Titel: 0695 - Die Unantastbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Verdammt, wie sie brennen!"
    Er wirbelte herum. Da war nichts. Nur die von Desintegratorstrahlen glattgeschliffene Wand.
    Als er sich wieder umdrehte und nach oben blickte, beschlich ihn schon wieder das unheimliche Gefühl, von unsichtbaren Augen beobachtet zu werden. Ja, die fremden Beobachter mußten unsichtbar sein, das war die einzige vernünftige Erklärung für dieses Phänomen.
    „Das Gewicht wird immer unerträglicher", sagte Evargher keuchend. „Es scheint fast so, daß wir uns nicht in die Höhe arbeiten, sondern daß die Decke sich senkt und uns hinunterdrückt."
    „Ja, ja", stimmte Ablonth eifrig zu, seine Augen glänzten fiebrig.
    „Ich habe ständig das Gefühl, von den Wänden erdrückt zu werden. Aber wenn ich dann die Arme ausbreite, entdecke ich, daß ich genügend Bewegungsfreiheit habe."
    „Es ist die Pyramide, die auf uns lastet", keuchte Evargher. „Sie erdrückt uns."
    „Es ist nur der Einfluß der Pyramide", berichtigte Kenson. Diese Erkenntnis verschaffte ihm aber keine Erleichterung, „Die Panikstrahlung zermürbt uns."
    „Ich ertrage es nicht länger!" stieß Ablonth hervor. Schaltete den Desintegrator ab und ließ sich in seinem Antigravfeld nach unten sinken. „Ich bin wie lebendig begraben."
    Kenson ließ sich auf seine Höhe hinunterfallen.
    „Quev!" herrschte er ihn an. „Das ist alles nur Einbildung. Wenn du es dir immer wieder vorsagst, dann kannst du dich diesem Einfluß entziehen."
    „Kann man sterben und sich einreden, daß man lebt?" fragte Ablonth und stierte ins Leere. Langsam ließ er sich vom Antigravfeld wieder nach oben tragen. Er schlug Kenson freundschaftlich den Handrücken vor die Brust.
    „Ich werde mir einreden, daß ich lebe und freien Willens bin - was immer auch geschieht."
    „Geschafft!" ertönte von oben Evarghers triumphierende Stimme. „Da ist die Pyramide ... Sie wird uns mit ihrem Gewicht zermalmen."
    Kenson ignorierte die unsichtbaren Augen die ihn mit einer eigenen Lüsternheit beobachteten - etwa in der Art, wie Kannibalen ihr ahnungsloses Opfer betrachten würden.
    Evargher preßte sich mit dem Rücken gegen die Wand, die Arme waren wie haltsuchend ausgebreitet. Der Kombistrahler hing ihm an der Schlaufe von der Hand, die Augen waren unnatürlich nach oben verdreht.
    Kenson schwebte rasch zu ihm empor. Als er auf seiner Höhe war, hatte er das Gefühl, gegen eine unsichtbare Barriere zu prallen. Aber das verursachte ihm keinen körperlichen Schmerz, sondern es war ein Schlag gegen seine Psyche.
    Er hatte das Gefühl, von einem Sog ergriffen zu werden ...
    Schwärze war um ihn, eine unheimliche Macht erfaßte ihn, wirbelte ihn davon. Schwerelosigkeit wechselte mit abrupter Gewichtszunahme. Er fiel. Senkrecht, und oben lauerte Kälte. Schwärze. Der Tod im Gewand des absoluten Nichts.
    Als er den Blick gewaltsam davon losriß, sah er Evargher gegenüber an der Wand kleben. Er blickte an sich hinunter und stellte fest, daß er die gleiche Stellung eingenommen hatte.
    Jetzt bewegte sich Evargher, und auch Kenson konnte mit einiger Mühe seine unnatürliche Haltung aufgeben.
    Ablonth war vorsichtiger und kam langsam zu ihnen heraufgeschwebt.
    „Ich habe den Pyramidenboden freigelegt", sagte Evargher erschöpft, aber mit hörbarer Erleichterung in der Stimme.
    Ablonth leuchtete mit seinem Scheinwerfer hinauf. Dann packte er Evargher unwillkürlich am Arm.
    „Du hast nicht nur den Pyramidenboden freigelegt", sagte er atemlos, „sondern ihn sogar durchdrungen!"
    „Unmöglich!"
    „Und doch ist es so", behauptete Ablonth. „Der Desintegratorstrahl ist durch den Pyramidenboden gegangen wie durch Butter. Diese Schwärze, die einen zu verschlingen droht, ist das Innere der Pyramide. Wir haben es geschafft."
    Sie starrten zu dem Loch hinauf, während sie langsam darauf zuschwebten. Ihre Scheinwerfer vermochten das Dunkel nicht zu durchdringen.
    Kenson war alles andere als erfreut darüber, daß sie es geschafft hatten. Er verspürte keinen Triumph. Ähnlich mochte es auch den beiden Kameraden gehen. Sie schwiegen.
    Ablonths erster Überschwang war verflogen. Schweigend, die Arme an den Körper gelegt, den Kombi-Strahler an der Armschleife nachziehend, glitt er steif in die Höhe. Sein Gesicht war eine starre Maske, angespannt, die Augen geweitet, als wolle er alles Schaubare gierig in sich aufsaugen.
    Dabei gab es nichts zu sehen.
    Evargher hatte die Arme etwas abgewinkelt, die Finger waren gespreizt.
    Diesen Eindruck gewann Kenson noch von

Weitere Kostenlose Bücher