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0696 - Im Bann des Verfluchten

0696 - Im Bann des Verfluchten

Titel: 0696 - Im Bann des Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kellerraum dieses Hauses bei Wasser und Brot. Ihr fielen die verrücktesten Dinge ein.
    »Bist du wirklich so naiv, Colette?«
    »Was heißt das?«
    »Nicht versteckt halten. Ich halte sie nicht versteckt. Ich habe sie auch nicht gemalt.«
    »Das kann ich nicht glauben, sie sehen so echt aus.« Colette verkrampfte sich, denn sie hörte, wie sich der Mann hinter ihr bewegte. Dann erreichte seine Stimme ihr Ohr. Er musste den Mund sehr nahe herangebracht haben, und wie unter Zwang drehte sie den Kopf.
    Sie sah seinen Mund, einen Teil der Zähne - und sie sah die beiden spitzen Hauer.
    Mein Gott, er ist ein Vampir!, schoss es wie ein Blitzstrahl durch ihr Hirn. Plötzlich drehte sich alles vor ihren Augen. Sie wollte einfach nicht glauben, was sie da sah, aber er war Realität.
    »Sie sind echt!«, wisperte er. »Ihre Körper sind Teil dieser Bilder geworden, aber erst später, liebe Colette. Erst als ich ihnen das Blut ausgesaugt hatte…«
    ***
    Es durchfuhr Colette Mercier wie ein Stromstoß. Sie hatte plötzlich das Gefühl, von einer Hitzewelle erfasst zu sein, die bis in ihren Schädel raste, als wollte sie die Kopfhaut wegsprengen.
    Furchtbare Dinge schossen ihr durch den Schädel, sie dachte an die Geschichten und Filme, die sie über Blutsauger gehört und gesehen hatte. Aber das war alles erzählt oder gespielt worden.
    Und doch rechnete sie damit, dass dieser Mann nicht log. Er hatte es nicht nötig, er war nicht nur ein Maler, er gehörte auch zu den Blutsaugern.
    Himmel, das…
    Etwas zuckte in ihr. Es war eine natürliche Reaktion, die sich Bahn verschaffte.
    Schreien!
    Sie musste schreien, ihre Not hinausbrüllen. Vielleicht hörte man ihren Hilferuf, da waren schließlich Besucher gekommen, die möglicherweise verhindern konnten, dass sich der Vampir auf sie stürzte und ihr das Blut aussaugte.
    Er hatte es geahnt, und er handelte.
    Für den Bruchteil einer Sekunde sah sie den Schatten vor ihrem Gesicht, dann wurde aus dem Schatten eine breite Hand, die sich hart auf ihren Mund presste.
    Der Schrei erstickte schon im Ansatz, und nicht einmal ein dumpfes Röcheln war zu hören.
    Sie hing fest.
    Colette trat nach hinten, sie erwischte auch die Beine des Unheimlichen, aber Rafugil besaß Kräfte, die denen eines Menschen über waren, und er spürte keine Schmerzen.
    Er hielt sie im Griff, er zerrte sie zur Seite, ohne dass sie etwas dagegen unternehmen konnte.
    Sie kam sich vor wie ein Zwerg, er aber war der Riese, der große, wuchtige Kerl, dem sie nichts entgegenzusetzen hatte.
    Viel hatte sie nicht von Rafugils Atelier sehen können. Zwar hielt sie die Augen weit geöffnet, aber sie bekam kaum mit, dass sie auf das breite Fenster zugeschleift wurde, nicht, um durch die Scheibe gestoßen zu werden, nein, der Maler hatte etwas anderes vor, er drückte sie nach unten.
    Auf dem Boden landete sie nicht. Etwas gab weich unter ihr nach, die Polster eines Sofas.
    Auf ihm sank sie nieder.
    Er packte zu und drückte ihren Kopf auf die weiche Lehne.
    Noch immer hatte er ihr nicht gestattet, Luft zu holen. Nach wie vor lag seine Klaue schwer wie Blei auf ihrem Mund. Wenn sie nicht bald Luft holte, würde sie elendig ersticken.
    Für einen Moment löste er den harten Griff.
    Schreien konnte sie nicht, sie schnappte nur nach Luft, und die unmittelbare Umgebung klärte sich.
    Sehr deutlich sah sie sein Gesicht. Obwohl es menschliche Züge aufwies, war es ihrer Meinung nach nicht mehr als eine widerliche Fratze, die sich über sie senkte.
    Die sich veränderte.
    Er öffnete den Mund. Dann sah sie die Zähne. Mein Gott, die…
    Er drückte ihren Kopf zur Seite, griff brutal in ihr Haar, zerrte daran, damit sich die Haut am Hals spannte und straff vor ihm lag. So straff, dass sich die Adern darunter abzeichneten.
    Wunderbar und sehr gut zu sehen.
    Er senkte seinen Kopf.
    Jetzt war es passiert, jetzt…
    Colette spürte den Schmerz. Sie hatte das Gefühl, von einer Spritze erwischt worden zu sein, aber es waren die Zähne des Blutsaugers, die sich in die weiche, weiße Haut bohrten.
    Und dann saugte er.
    Er schlürfte dabei, er stöhnte, es war für ihn ein Genuss, ein Erlebnis, pure Erotik.
    Sie lag da und rührte sich nicht.
    Aber Colette bekam mit, was er mit ihr anstellte. Das Blut floss aus ihren Adern und in den Mund des Vampirs, der es schluckte, sich daran labte und seine dämonischen Kräfte regenerierte.
    Der Schmerz war nur für einen Moment vorhanden gewesen, jetzt überkam Colette ein völlig anderes

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