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0696 - Im Bann des Verfluchten

0696 - Im Bann des Verfluchten

Titel: 0696 - Im Bann des Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geringste Angst. Sie spürte beinahe eine innerliche Fröhlichkeit, als sie den beiden Männern gegenüberstand und genau wusste, was die beiden Kerle von ihr wollten. Da brauchte sie nicht einmal Gedanken zu lesen, die sahen aus, als wären sie geschickt worden, um zu töten.
    Und Edna konnte sich sogar ein Motiv vorstellen, das nicht mit ihr zusammenhing, sondern mit Colette Mercier. Im Gegensatz zu den drei anderen jungen Frauen war sie etwas Besonderes. Sie gehörte zu den Personen aus dem Dorf, die Karriere gemacht hatten, wahrscheinlich war sie sogar die Einzige, die es geschafft hatte. Dies aber schien auf einem Weg gelaufen zu sein, den man normalerweise nicht einschlug.
    Sie dachte daran, wie rücksichtslos die Hundesöhne mit ihr umgegangen waren, aber sie wusste auch, dass sie ebenfalls rücksichtslos sein konnte, auch wenn man ihr das nicht zutraute, so harmlos wie sie aussah.
    Und sie versuchte, dies noch zu verstärken, indem sie sich sehr unsicher gab.
    Vaduc ließ sie nicht aus den Augen. Wahrscheinlich überlegte er bereits, wie er die Frau am besten aus dem Weg schaffen konnte.
    Der andere, Kirk, schaute sich um. Sein Blick war sehr wachsam. Er hatte sich so hingestellt, dass er sowohl die Tür als auch Edna im Auge behalten konnte.
    Sie dachte an Colette und den Maler. Sicherlich befand sich die junge Frau bereits oben im Atelier und war somit in seiner Nähe und gleichzeitig seine Gefangene. Edna war nicht nur die Angestellte des Künstlers, sie hatte auch versprochen, ihm stets treu ergeben zu sein, und das würde sie einhalten.
    Worüber andere rätselten, war für sie längst kein Geheimnis, denn sie wusste Bescheid. Aber sie hatte sich gehütet, je ein Wort darüber verlauten zu lassen. Und sie würde diese Treue auch beibehalten, denn es machte sie innerlich stark. Bisher hatten sie alle Schwierigkeiten überwunden, gemeinsam waren sie und Rafugil stark, und sie würden auch weitere Hindernisse aus dem Weg räumen, das stand fest.
    Wieder schielte sie zur Decke, allerdings so, dass es selbst den wachsamen Männern nicht auffiel.
    Die Töpfe hingen über ihnen. Sie bewegten sich nicht, es herrschte kein Durchzug.
    Aber da hingen auch die Messer. Zwei von ihnen hatten eine besonders breite Klinge.
    Mit ihnen konnten große Fleischstücke zerschnitten werden, und einmal im Monat wurden sie neu geschärft.
    Wenn die fielen, dann…
    Sie dachte nicht mehr weiter. Sie musste sich zwingen, ein Lächeln zu unterdrücken.
    »Bon«, sagte Kirk, »wir haben lange genug gewartet, du alte Hexe. Jetzt will ich wissen, wo sich Colette befindet.«
    Edna hörte gar nicht hin. Sie dachte dafür an den Mechanismus, der es ihr erlaubte, die Küchengeräte von der Decke herunterzuholen. Die Messer und Töpfe würden sich lösen, sie würden fallen, es war eine kleine technische Spielerei, weil sie nicht groß genug war und immer Mühe hatte, an die Gegenstände heranzukommen.
    Der Vorgänger hatte sie einbauen lassen, und Rafugil hatte sie übernommen.
    Leider befand sich der Auslöser nicht in ihrer Nähe. Sie musste zum großen Ofen hinüber. Dort konnte sie dann den Hebel ziehen, der die Gegenstände aus den Haken löste.
    Auch die Messer…
    Zeit gewinnen, das war alles. Edna riss sich zusammen. Durch die Nase holte sie Luft. »Es ist so«, sagte sie mit leiser Stimme. »Colette darf nichts passieren. Ich - ich kenne euch. Ihr seid gekommen, um sie zu bestrafen. Wahrscheinlich hat sie eine Dummheit begangen, für die sie nun bezahlen soll, wie?«
    »Colette eine Dummheit?«
    Edna wich zurück, und keiner der beiden Männer hielt sie zurück. Sie nickte dabei noch heftig. »Ja, eine Dummheit, aber die macht jeder mal in seinem Leben, das müsst ihr verstehen!«
    Kirk schüttelte den Kopf. »Worauf willst du hinaus, Alte?«
    Noch einen Schritt. Jetzt stand sie am Herd. Ihr Rücken berührte den Handlauf, der den Ofen umgab. »Ich - ich kann mir vorstellen, dass ihr sie entführen und auch umbringen wollt. Deshalb seid ihr gekommen…«
    Die beiden schauten sich an. Vaduc hatte die Brauen gerunzelt, und er war es, der zuerst lachte. Er riss dabei den Mund auf und stieß ein widerliches Gelächter aus, das mehr einem Glucksen als einem normalen Lachen glich.
    »Die Alte ist verrückt!«, sagte er.
    Kirk nickte.
    Edna regte sich künstlich auf und sprach in die Worte der beiden hinein. »Wieso bin ich verrückt? Es gibt nur die eine Möglichkeit. Freunde seid ihr bestimmt nicht. Ihr wollt die Ruhe hier stören,

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