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0697 - Der Elefanten-Dämon

0697 - Der Elefanten-Dämon

Titel: 0697 - Der Elefanten-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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ausflippen lassen. Aber es brachte nichts, solchen Gedanken nachzuhängen. Falls Seneca Mo für die Lebensrettung dankbar war, ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken.
    »Sehen wir zu, dass wir nach unten kommen«, knurrte Seneca. »Aber nicht durch einen Sturz«, fügte er düster witzelnd hinzu.
    Das war auch nicht notwendig. Die Galerie, auf der Hunderte von beschädigten Statuen standen, endete an einem Halbbogen. Dort führte eine Treppe mit steilen Stufen hinab zu den drei Buddhas.
    Seneca und Mo stiegen Stufe für Stufe hinab, sich gegenseitig Deckung gebend. Beide hatten ihre Bleispritzen in den rechten Fäusten, während die linken Hände die Taschenlampen hielten. Die beiden Männer wollten es vermeiden, in eine Falle zu tappen.
    Langsam tasteten sich die Lichtfinger der Lampen in den Gebetsraum, den seit tausend Jahren keine Fackeln mehr erleuchtet hatten.
    Fresken an den Wänden zeigten siegreiche Schlachten von Khmer-Kriegern gegen die Barbarenvölker. Doch die meisten Darstellungen waren der Güte Buddhas gewidmet.
    Seneca wäre beinahe über die Wurzel einer Würgefeige gestolpert. Auch hier unten im Tempelraum hatten die Triebe der mächtigen Bäume die Steinplatten durchbohrt.
    Mit federnden Schritten schlich Seneca auf den mittleren Buddha zu. Er beleuchtete die riesige Steinstatue.
    »Keine Angst«, murmelte Mo.
    Seneca drehte sich zu seinem Leibwächter um.
    »Was soll das? Ich habe keine Angst.«
    »Nicht Sie, Sir. Buddha sagt, keine Angst.« Der malaiische Pirat deutete auf die Hände des Steinbuddha. »Finger sind gestreckt. Das bedeutet, Abhaya - keine Angst.«
    Ty Seneca stand jetzt der Sinn nicht nach buddhistischer Symbolik. Deshalb ignorierte er die Flände des Buddha und schaute lieber auf seine Füße. Täuschte sich der Abenteurer, oder gab es eine Ritze im Stein an einem der großen Zehen?
    Seneca trat noch näher. Er leuchtete in die Richtung. Das magische Artefakt war jetzt zum Greifen nahe. Mo stand rechts neben ihm und sorgte für zusätzliche Beleuchtung.
    Da packte plötzlich eine Hand Ty Senecas Stiefel!
    ***
    Rana beschleunigte den International Harvester.
    »Eure Freundin ist in großer Gefahr«, sagte er. - »Der Elefanten-Dämon…«
    Auch Zamorra bemerkte, dass etwas nicht stimmte. Je weiter sie nach Nordosten flogen, desto eindeutiger warnte Merlins Stern vor schwarzmagischer Aktivität.
    »Wo ist Yvonne?«, fragte Nicole. »Im Tempel Banteay Bak?«
    Rana verneinte.
    »Sie ist in der Gewalt der Dämonenknechte. Die Frau aus dem Westen, die ihr Carol Putney nennt. Sie ist eine sehr starke Dienerin von Srang. Wir müssen uns eilen. Wenn eure Freundin erst in der Gewalt des Elefanten-Dämons ist, dann sind ihr Leben und ihre Seele verwirkt…«
    Lautlos glitt der Speed-Truck über den immergrünen Regenwald der Provinz Siem Reap.
    »Eines verstehe ich nicht«, sagte Zamorra. »Wenn Srang so ein mächtiger Dämon ist - warum benötigt er dann seine Dienerin Carol Putney, um die Armreife an sich zu reißen?«
    »Auch der Elefanten-Dämon ist nicht allmächtig«, erwiderte der tote Prinz in der Gestalt des Truckdrivers. »Die Armreife enthalten einen sehr starken Zauber gegen die Mächte der Unterwelt. Darum muss ein Mensch die Schmuckstücke finden und auch tragen. Ein böser Mensch vielleicht, aber auf jeden Fall ein Mensch.«
    »Und dein Bruder Preah, der jetzt in der Gestalt eines Rebellenoffiziers wirkt? Könnte er die Armreife finden?«
    »Das könnte er«, bestätigte Rana. »Der arme Preah hat magische Kräfte, genau wie ich. Allerdings hat er viele davon im Laufe der Jahrhunderte schon verwirkt. Sie sind nämlich nicht unbegrenzt anwendbar. Und der arme Preah hat in seinem vernichtenden Hass natürlich seine Macht nicht klug eingesetzt…«
    Zamorra schwieg, denn die schwarzmagische Bedrohung war nun schon sehr nahe. Die Signale des Amuletts waren eindeutig.
    Rana drückte den International Harvester noch tiefer. Der fliegende LKW brach durch das Blätterdach des Dschungels.
    Gleich darauf erblickten sie Yvonne.
    Nicoles Freundin wurde von einigen widerwärtigen Kobolden getragen. Hinter ihnen ging eine ledergekleidete Frau. Es war dieselbe, die auch bei der Zeitschau zu sehen gewesen war.
    Carol Putney.
    Die Ex-Agentin reagierte nicht besonders panisch auf das plötzliche Erscheinen des Speed-Trucks.
    Jedenfalls packte sie ihre Maschinenpistole mit beiden Händen und legte in aller Ruhe auf Rana, Zamorra und Nicole an!
    ***
    Ty Seneca wirbelte herum. Gleichzeitig

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