0697 - Im Interesse der Menschheit
gearbeitet.
Schulz wurde vom Verhalten einiger Menschen merkwürdig berührt. Hier schien sich eine neue Lebensauffassung zu entwickeln.
Die Terraner hatten schnell gelernt, sich nicht mehr als Mitglieder eines gewaltigen Imperiums zu verstehen. Sie waren Kolonisten, die hart um ihr Überleben kämpften.
Auf Gäa, das zeigten viele Anzeichen ganz deutlich, entstand eine neue Menschheit.
Schulz überlegte, ob er mit Tekener darüber sprechen sollte, doch der Zellaktivatorträger hatte jetzt sicher andere Sorgen.
Kroiterfahrn machte einen unbeteiligten Eindruck. Das eigene Schicksal schien dem Greiko gleichgültig zu sein.
„Atlan wird jeden Augenblick eintreffen", sagte Schulz zu Kroiterfahrn. „Er wird sich Ihrer Probleme annehmen und bestimmt eine Lösung finden In der Provcon-Faust gibt es zahlreiche gute Ärzte, die in der Behandlung extraterrestrischer Lebewesen Erfahrung haben."
Kroiterfahrn antwortete nicht.
„Es wird schwer sein, ihn aus dieser Stimmung zu befreien", befürchtete Ronald Tekener. „Der Schock hat ihn verwandelt."
Zwei Offiziere der Solaren Flotte betraten den Raum. Sie schienen Tekener zu kennen, denn sie begrüßten ihn wie einen alten Bekannten. Schulz wurde ihnen vorgestellt. Der USO-Spezialist fand die Aufmerksamkeit, die sie ihm schenkten, übertrieben.
Er schien für diese Männer beinahe noch interessanter zu sein als Kroiterfahrn. Also hatte sich seine Tat auf dieser Welt bereits herumgesprochen.
Wenig später sah Schulz Atlan mit drei weiteren Offizieren im Eingang auftauchen. Die drei Begleiter des Arkoniden sahen müde aus, aber ihre Bewegungen verrieten Entschlossenheit.
Die Verantwortlichen auf Gäa fanden nur unzureichend Schlaf.
Mit den ständig ankommenden Flüchtlingen wuchs die ohnehin nicht geringe Zahl der Probleme.
Im Gegensatz zu den Offizieren wirkte Atlan frisch. Seit Schulz zum letztenmal mit ihm zusammengetroffen war, hatte der Arkonide sich überhaupt nicht verändert. Das war sicher nicht allein dem Zellaktivator zuzuschreiben, sondern lag auch an der persönlichen Einstellung des Lordadmirals.
„Ich habe genug mit den Laren zu tun gehabt, um zu verstehen, was Sie geleistet haben", begrüßte er Schulz. „Sie haben der Menschheit einen besonderen Dienst erwiesen. Wie wertvoll dieser Greiko für uns ist, wird sich wahrscheinlich erst im Verlauf der Zeit herausstellen."
„Er ist todkrank!" sagte Schulz verbissen.
Atlan sah ihn fragend an.
„Zwischen Schulz und Kroiterfahrn besteht ein besonderes Verhältnis", warf Tekener hastig ein. „Wenn es überhaupt möglich ist, daß ein Greiko und ein Terraner Freundschaft schließen, haben sie diese Beziehung erreicht. Schulz argwöhnt, daß wir ohne Rücksicht auf den Greiko nur unsere Interessen wahrnehmen könnten."
„Ja", sagte Atlan gedehnt. „Das kann ich verstehen."
Er wandte sich dem Greiko zu. Der Translator am Gürtel Tekeners war eingeschaltet und übertrug alle Worte in die greikosche Sprache. So gab es keine Verständigungsschwierigkeiten.
„Wir werden uns mit Ihnen beschäftigen müssen", sagte Atlan.
„Die Informationen, die wir erhalten haben, helfen uns nicht weiter. Ich habe Verständnis für Ihre Lage, aber wir befinden uns in einem Krieg. Für die Menschen in der Galaxis geht es um den Fortbestand des terranischen Volkes. Das bedeutet, daß unsere Handlungsweise in erster Linie von dieser Situation geprägt wird."
Kroiterfahrn antwortete nicht.
„Ist er immer so schweigsam?" fragte Atlan Schulz.
Schulz nickte.
„Seine Krankheit hat ihn verändert. Er siecht dahin."
Der Arkonide dachte nach.
„Ich habe eine Idee, wie wir ihn wieder auf die Beine bringen können", sagte er.
„Was haben Sie vor?" erkundigte sich Tekener.
„Auf Gäa halten sich die Bewußtseinsinhalte der acht Altmutanten auf", erinnerte Atlan. „Ich werde Verbindung mit Tako Kakuta aufnehmen und ihn bitten, versuchsweise in den Körper des Greikos zu springen. Ich bin sicher, daß er Kroiterfahrn aufmuntern kann."
„Das ist ein riskantes Experiment", meinte Schulz. „Niemand kann vorhersagen, wie Kroiterfahrn auf diese Begegnung reagieren wird."
„Sein Zustand kann sich nur bessern", meinte Tekener.
Atlan wandte sich an den Greiko.
„Ich werde ihm erklären, worum es geht", kündigte er an.
„Schließlich soll er nicht von dieser Aktion überrascht werden, sondern darauf vorbereitet sein."
Schulz wollte protestieren, biß sich aber auf die Unterlippe.
Er konnte nicht erwarten, daß er
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