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0697 - Im Interesse der Menschheit

Titel: 0697 - Im Interesse der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tatkräftig bestimmen zu können, doch in Augenblicken wie diesem hatte er das niederschmetternde Gefühl, nur der Sklave einer schrecklichen Institution zu sein.
     
    10.
     
    Als Schulz an Bord der VELLIKA ankam, war er froh, daß sich zunächst niemand um ihn kümmerte. Er wollte niemand sehen und auch mit niemand sprechen.
    Man wies ihm eine Kabine an, in der er sich ausruhen konnte.
    Das Schiff beschleunigte und zog sich aus dem Geryl-Sektor zurück, denn die Gefahr, daß es von Schiffen Leticrons gefunden wurde, bestand nach wie vor.
    Unmittelbar nach seiner Ankunft spürte Schulz, daß Tako Kakuta sich aus seinem Körper zurückzog.
    Der Bewußtseinsinhalt des Altmutanten kommentierte den Vorgang nicht, er verschwand, ohne noch einmal mit dem USO-Spezialisten Kontakt aufzunehmen.
    Trotz seiner großen Müdigkeit fand Braunter Schulz auch in der Kabine der VELLIKA keinen Schlaf.
    Ein ums andere Mal ließ er die Vorgänge an Bord der KENSINGTON vor seinen geistigen Augen abrollen. Er hatte das Gefühl, der Lösung sehr nahe zu sein, doch er fand sie nicht.
    Was blieb, war das bittere Gefühl, an einem kaltblütigen Mord teilgenommen zu haben.
    Als er bereits entschlossen war, in der Bordklinik nach einem Beruhigungsmittel zu fragen, bekam er überraschenden Besuch.
    Lordadmiral Atlan und Jandoll erschienen in seiner Kabine.
    „Warum lassen Sie mich nicht zufrieden?" fragte Schulz angriffslustig. „Es ist schlimm genug, daß Sie mich gegen meinen Willen in diese Sache verwickelt haben."
    Atlan hockte sich auf die Bettkante.
    „Ich hatte gedacht, daß Sie von selbst darauf kommen würden", sagte er bedauernd.
    „Es war Mord!" rief Schulz aufgebracht. Seine Lippen bebten.
    Er rang mühsam nach Fassung. „Ganz einfach Mord!"
    „Hören Sie erst einmal zu!" sagte Jandoll ärgerlich. „Sie haben sich in eine Idee verrannt und kommen nicht davon los."
    Atlan erhob sich wieder. Er sah Schulz nicht an.
    „Die Falle, die wir Leticron vorbereitet haben, sah völlig anders aus, als Sie wissen durften", sagte er.
    Schulz antwortete nicht. Er wartete auf weitere Informationen.
    „Wir mußten Leticron mit aller Gewalt an Bord der KENSINGTON locken", fuhr Jandoll an Atlans Stelle fort.
    „Verstehen Sie? Es mußte so aussehen, als hätte Leticron den Greiko ermordet.
    Und Leticron hatte aufgrund seines Auftrags auch keine andere Wahl, als den Köder anzunehmen."
    Schulz blinzelte verwirrt.
    „Wovon reden Sie überhaupt?" fragte er.
    Atlan sah ihn an und lächelte.
    „Dachten Sie wirklich, wir würden ein Wesen wie Kroiterfahrn einem gnadenlosen Mörder wie Leticron ausliefern? Sie hätten mehr Vertrauen zu uns haben sollen. Leticron hat einen Toten gejagt. Er konnte den Mord überhaupt nicht mehr begehen."
    Schulz' Augen weiteten sich.
    „Das bedeutet..." Seine Stimme versagte ihm den Dienst.
    „Das bedeutet, daß Kroiterfahrn bereits auf Gäa starb, an psychischer Schwäche", erklärte Atlan. „Wir haben einen toten Greiko quer durch die Galaxis transportiert, um ihn noch zusätzlich ermorden zu lassen."
    Schulz' begann zu lächeln.
    Das war es also!
    Seine Blicke trafen sich mit denen Atlans.
    „Ich hoffe", sagte der Arkonide, „daß Sie jetzt keine Skrupel mehr zu haben brauchen, wenn Sie weiter für die USO arbeiten."
    „Ich bin stolz auf die USO", sagte Braunter „Goethe" Schulz spontan. „Und ich bewundere ihren Chef."
     
    ENDE

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