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0698 - Karneval des Todes

0698 - Karneval des Todes

Titel: 0698 - Karneval des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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geglaubt hatte, einen plumpen Gegner vor sich zu haben, musste er sich täuschen.
    Der Golem wich dem dämonischen Clown aus. Der Eisenspachtel sauste ins Leere.
    Stattdessen packte Emilio den Arlecchino an dessen Kostüm. Er schleuderte ihn wie eine Puppe gegen die Wand!
    Der Spießgeselle des Dottore unterdrückte einen Schrei. Für einen Moment verlor er sogar seinen Spachtel.
    Doch dann war er wieder auf den Beinen. Wie ein Wiesel sprang er auf, packte seine magische Waffe und flankte über das Treppengeländer!
    Der Golem verfolgte ihn. Mit großen Sprüngen machte sich der Arlecchino davon. Emilio glaubte, seine Absicht zu erkennen.
    Der Arlecchino wollte zum Haupteingang, um ihn von innen zu öffnen!
    Der Lehmmensch fragte sich, wieso die dämonische Kreatur den weißmagischen Schutzschirm auf dem Dach hatte durchbrechen können. Über diese Frage konnte er sich später Gedanken machen.
    Für einen Moment erwog er, Professor Zamorra zu Hilfe zu rufen. Aber dann überwog der Hass auf den Arlecchino. Emilio wollte dieses schwarzmagische Lebewesen selbst zerstören. Außerdem blieb ihm keine Zeit. Bis er, der Golem, den Dämonenjäger geholt hatte, konnte der Arlecchino schon das Tor geöffnet haben.
    Und die Kreaturen des Dottore hatten ungehinderten Zugang!
    Jetzt war der dämonische Helfershelfer in der Vorhalle angelangt.
    Der philosophische Haushofmeister-Geist hob erschrocken seine feinstofflichen Hände, als der Arlecchino spachtelschwingend auf ihn zurannte.
    Doch da brachte Emilio den Eindringling von den Beinen!
    Der Golem hatte einfach den Helm einer Ritterrüstung geworfen, die an einer der Wände stand. Das Wurfgeschoss traf den Arlecchino mit voller Wucht im Rücken und ließ ihn stürzen.
    Gleich darauf war der Lehmmensch über ihm.
    Emilio war so stark, dass er den Arlecchino mit seinen Pranken problemlos hätte zerquetschen können.
    Doch der Eindringling wand sich wie ein Aal aus dem Griff des treuen Dieners der Magierin. Er merkte, dass ihm der Weg zum Haupttor nun versperrt war. Also trat er einen anderen Fluchtweg an.
    Mit langen Bocksprüngen jagte der Arlecchino auf eine kleine Pforte zu.
    »Er will in das Verlies der Weisheit!«, rief der Haushofmeister-Geist aufgebracht. »Soll ich die Herrin verständigen?«
    »Mach' was du willst, du alter Trottel!«, knurrte Emilio und folgte dem Arlecchino, wobei er sich stark bücken musste, um unter der niedrigen Pforte durchzupassen.
    Er rammte die Tür hinter sich zu.
    ***
    Claudia Salvador lachte selbstironisch, als sie Nicoles Verblüffung bemerkte.
    »Ja, ich lade nicht nur zu diesem Fest, um die perfekte Gastgeberin zu sein! Ich muss möglichst viele Gäste um mich haben, um am Leben bleiben zu können.«
    »Wieso?«
    »Das hängt mit den schweren Verletzungen zusammen, die mir vor Jahrhunderten zugefügt wurden«, erläuterte die Magierin, deren Stimmung zunehmend düsterer wurde. »Wie Sie bemerkt haben werden, sind viele meiner Gäste magische oder halbmagische Geschöpfe. Zwerge, Feen…«
    »Federkugeln«, warf Nicole ein.
    »… Federkugeln, Banshees, Geister, Wiedergänger, das ganze Spektrum. Natürlich sind es nur gute übersinnliche Wesen. Ich habe mich schon vor langer Zeit für die Seite des Lichtes entschieden. Obwohl mein Haus der Schwarze Palazzo genannt wird. - Jeder meiner Gäste gibt etwas von seiner magischen Lebensenergie ab. Diese Energie kann meinen schleichenden Verfall ein wenig aufhalten. Einfach dadurch, dass die Gäste hier sind. Darum dauert meine Karnevalsfeier schon über 500 Jahre.«
    Zamorra schaltete sich ein. Er fand, dass die Zeit drängte.
    »Fragen Sie den Zwerg doch bitte, wo genau er den Dottore gesehen haben will! Mein Amulett reagiert zwar auf schwarzmagischer Einflüsse, aber…«
    Er unterbrach sich selber. Denn nun kam der Haushofmeister-Geist in den Festsaal. Er wirkte wesentlich weniger arrogant als vorhin in der Halle.
    Er war sogar ziemlich durch den Wind, wie Fooly gesagt hätte.
    Der Perückenträger steuerte auf Claudia Salvador und ihre Ehrengäste zu.
    »Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich Euch verständigen soll«, raunte er schließlich der Magierin zu.
    »Was ist denn geschehen, Arturo?«
    Der Geist riss die Augen auf, als müsse er ein unfassbares Ereignis erst verarbeiten.
    »Dieser… dieser dumme Lehmklumpen, der euch zur Hand geht… er hat mich einen alten Trottel genannt!«
    Die beiden Dämonenjäger konnten sich nur schwer ein Grinsen verkneifen.
    »Trotzdem halte ich es für

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