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0698 - Meuterei auf der MEBRECCO

Titel: 0698 - Meuterei auf der MEBRECCO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Antigravschacht zwei Decks nach unten. Dann öffnete sich ein Schott vor Vasnotsch.
    Die Offiziere schoben ihn hindurch. Das Schott schloß sich, und der Kosmopsychologe befand sich in einem Raum in dem es keine Geräusche gab.
    Er klatschte in die Hände, aber auch das half nichts. In diesem Raum gab es keine Geräusche.
    „Mein Gott, das halte ich nicht aus", sagte er.
    Unwillkürlich hob er den Kopf.
    Eine eigenartige Spirale schob sich durch die Decke herab.
    An ihrer Spitze saß so etwas wie ein Auge. Es starrte ihn durchdringend an.
    Kommandant Danzien Germell saß in seinem Sessel und blickte auf die positronische Bildanzeige, die den Verlauf der Abstimmung wiedergab. Pelpto Papp stand hinter ihm.
    Eine halbe Stunde nach Beginn der Aktion hatten sich 67 Prozent der abgegebenen Stimmen für eine Meuterei gegen Rhodan ausgesprochen. 19 Prozent waren dagegen.
    „Das sieht nach einem klaren Sieg aus", sagte der Erste Offizier. „Daran ändert sich nichts mehr."
    „Ich habe es vorher gewußt, Pelpto." Der Oberst ließ sich von einem Adjutanten eine Tasse Kaffee reichen. Er trank sie bedächtig aus. „Geben Sie Order, das ermittelte Zielgebiet anzufliegen."
    „Sie wollen das Ende der Abstimmung nicht abwarten?"
    „Bis jetzt sind über 9000 Stimmen abgegeben worden. Das Ergebnis steht fest. Wir suchen uns unser Paradies."
    Der Erste Offizier gab den Befehl an den Piloten weiter.
    Die Vorbereitungen für den Start begannen. Minuten später sprangen die Waring-schen Konverter an. Die MEBRECCO nahm Fahrt auf und beschleunigte mit mittleren Werten. Pelpto Papp kehrte zum Kommandanten zurück.
    „Wie weit sind Sie mit Ihrer Untersuchungskommission?" fragte Germell.
    „Sobald die Abstimmung beendet ist, werden sämtliche Interkomgeräte an Bord eingeschaltet bleiben. Ein Team von Positronikern hat eine Spezialschaltung eingerichtet, die über die Hauptpositronik läuft. Wir werden 88 Prozent aller Räumlichkeiten an Bord überwachen können. Sobald sich das Ding irgendwo zeigt, wird die Positronik Alarm schlagen und uns sofort informieren, wo es ist. Ich habe vorgeschlagen, unseren ungebetenen Gast mit Desintegratorstrahlern anzugreifen und aufzulösen."
    „Lassen Sie es mich wissen, wenn sie den blinden Passagier erwischt haben." Germell erhob sich und ging auf das Ausgangsschott zu. In diesem Moment trat Jasser Kanscho ein.
    Er stellte sich dem Obersten in den Weg.
    „Weshalb nimmt die MEBRECCO Fahrt auf?" fragte er erregt.
    „Noch hat sich die Mehrheit nicht für die Befehlsverweigerung entschlossen."
    „Doch, das hat sie, Jasser", erwiderte Germell gelassen. Er zeigte auf die Zwischenergebnisse. 12.000 Stimmen waren abgegeben worden. 68,5 Prozent waren für den Weg, den der Kommandant vorgeschlagen hatte. Nur 18,7 Prozent sprachen sich dagegen aus. „Daran ist nichts mehr zu rütteln. Die Entscheidung ist gefallen."
    Kanscho wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er rückte seine Brille zurecht und blickte sich nervös in der Zentrale um.
    „Okay, Danzien, Dann habe ich wohl verloren", sagte er schließlich. „Ich werde mit allen, die mit nein gestimmt haben, von Bord gehen. Wir benötigen eine Korvette."
    „Abgelehnt, Jasser."
    Oberst Germell schritt an dem Astronomen vorbei durch das Schott, doch Kanscho folgte ihm.
    „Was soll das heißen?" fragte er scharf. Danzien Germell drehte sich um und lächelte herablassend.
    „Ist das so schwer zu verstehen?"
    „Sie wollen uns zwingen, bei Ihnen zu bleiben?"
    „Erraten, Brille."
    „Dazu haben Sie kein Recht! Sie fürchten, wir könnten Rhodan verraten, wohin Sie sich gewendet haben, nicht wahr?"
    „Möglicherweise."
    „Sind Sie sich dessen bewußt, was geschehen wird, wenn Ihr Entschluß an Bord bekannt wird?"
    „Es wird nichts passieren, Brille." Germell kreuzte die Arme vor der Brust. „Überhaupt nichts."
    „Sie täuschen sich, Danzien, Wir werden uns nicht von Ihnen terrorisieren lassen."
    Jasser Kanscho ballte die Fäuste.
    Vor Erregung versagte ihm die Stimme. Er dreht sich um und eilte davon. Oberst Germell betrat die Kommandantenkabine. Er setzte sich an seinen Arbeitstisch und holte ein Bündel von dicht beschrifteten und mit Zeichnungen versehenen Folien daraus hervor. Er vertiefte sich in die von ihm entworfenen Pläne für die neue Kolonie, die nach seinen Vorstellungen paradiesischen Zuständen nahe kommen sollte. Für nahezu eine halbe Stunde vergaß er alle Probleme, die sich in den letzten Tagen ergeben hatten. Dann meldete sich

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