Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0698 - Meuterei auf der MEBRECCO

Titel: 0698 - Meuterei auf der MEBRECCO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sie betraten.
    „Soweit ich informiert bin, ist der Assistent von Kanscho nicht nur Astronom, sondern auch Kosmopsychologe."
    „Rufen Sie ihn zu mir."
    Germell eilte zum Funkleitstand.
    „Setzen Sie sich mit dem TV-Zentrum in Verbindung", befahl er dem Funk- und Ortungsoffizier. „Ich will in fünf Minuten zur Besatzung sprechen. Sorgen Sie dafür, daß entsprechende Informationen an alle Decks ergehen."
    Der Kommandant ging zum Panoramaschirm hinüber und blieb sinnend davor stehen. Er betrachtete das Bild der heimatlichen Milchstraße, das von SPARTAC auf die gesamte Bildfläche projiziert wurde. Auch er zweifelte nicht im geringsten daran, daß Jasser Kanscho die richtige Galaxis gefunden hatte. Damit war zugleich auch der Hauptauftrag, den die MEBRECCO erhalten hatte, erfüllt.
    Ein Adjutant kam zu ihm und teilte ihm mit, daß er zur Besatzung sprechen konnte. Germell nahm auf dem Sessel des Kommandanten Platz. Er blickte ernst in die Linsen der Aufnahmekameras.
    „Wir wollen uns keine falschen Hoffnungen machen", erklärte er ohne Einleitung. „Wir haben die Milchstraße entdeckt. Sie ist einwandfrei identifiziert worden. Ein Irrtum ist ausgeschlossen.
    Das bedeutet nun aber noch lange nicht, daß Rhodan mit der Erde in unsere Galaxis zurückkehren kann. Ganz und gar nicht.
    Wir alle wissen, daß die Laren nur darauf warten, daß der Großadministrator ein derartiges Manöver unternimmt. Es würde in den Untergang führen. Rhodan wird also hier im Mahlstrom bleiben. Er hat keine andere Möglichkeit. Wir werden uns von ihm trennen.
    Je schneller, desto besser. Selbstverständlich werden wir ihn darüber informieren, daß wir Erfolg hatten. Wir werden ihm sämtliche Daten übergeben. Aber wir werden nicht zur Erde zurückkehren.
    Wir bauen uns unsere eigene Zukunft auf einem paradiesischen Planeten auf, der uns ein weitgehend sorgenfreies Leben erlaubt.
    Bis dahin werden wir ein Problem lösen, das uns erheblich beschäftigt. Es ist ein unbekanntes Objekt an Bord gekommen.
    Bis jetzt haben wir es noch nicht stellen können, aber das ist nur eine Frage der Zeit. Ich weiß, daß wir mit dem Unbekannten leicht fertig werden können. Unser Programm wird deshalb nicht unterbrochen. Wir starten in zwei Stunden in die nächstliegende Galaxis, so daß wir weit genug von Mahlstrom entfernt sind. Auf dem Flug dorthin werden wir über den Beschluß, eine eigene Kolonie zu gründen, abstimmen. Ich weiß, daß eine klare Mehrheit sich für die Kolonie entscheiden wird. Ich danke Ihnen."
    Germell schaltete ab und erhob sich. Er lächelte unergründlich, als er Kergijin Vasnotsch sah, der zusammen mit Pelpto Papp in die Zentrale kam. Der Astronom und Kosmopsychologe war flachsblond. Sein Äußeres wirkte vernachlässigt. Er bewegte sich ungelenk.
    „Mr. Papp hat Sie über Ihre Aufgaben unterrichtet?" fragte der Oberst.
    „Er hat es versucht, Sir."
    „Versucht?" Überrascht blickte der Kommandant Pelpto Papp an.
    „Mr. Kergijin Vasnotsch ist der Ansicht, daß seine Aufgabe einzig und allein darin liegt, Brille zu unterstützen."
    „Wenn Sie damit Mr. Kanscho meinen, Sir, haben Sie recht", sagte Vasnotsch. „Wir haben genügend zu tun."
    Er musterte Oberst Germell, als habe er ihn noch nie gesehen.
    „Außerdem nehme ich von Meuterern keine Anweisungen entgegen."
    „Zeigen Sie ihm die Leichen, Pelpto", befahl der Kommandant ruhig. Er wartete, bis die beiden Männer die Zentrale verlassen hatten, dann gab er dem Piloten der MEBRECCO Anweisungen, Berechnungen für einen Kurs vorzunehmen, der das Schiff noch weiter von der Erde weg - und bis an den äußersten Rand der Galaxis führen würde, in dem der Tender sich augenblicklich befand.
    Die Entfernung zur Erde würde dann annähernd anderthalb Millionen Lichtjahre betragen.
    „Das wird ausreichen", sagte Danzien Germeil kaum hörbar. „In ein oder zwei Generationen wird Rhodan vergessen sein."
     
    4.
     
    Professor Dr. Dr. Ashmil Horindolly, von den Offizieren und Mannschaften der MEBRECCO allgemein nur respektlos Doc Holly genannt, drehte sich mit seinem schwenkbaren Sessel herum. Er blickte den Ersten Offizier mürrisch an. Das schlohweiße Haar reichte ihm bis auf die Schultern herab. Die buschigen, ebenfalls weißen Augenbrauen bildeten zwei mächtige Schwingen.
    „Die Stunde ist noch nicht um, Pelpto", sagte er.
    „Das weiß ich, Doc. Ich möchte Mr. Vasnotsch nur die Leichen zeigen. Darf ich?"
    „Wenn's sein muß."
    Der Erste Offizier verzichtete darauf,

Weitere Kostenlose Bücher