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0698 - Meuterei auf der MEBRECCO

Titel: 0698 - Meuterei auf der MEBRECCO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Erste Offizier bei ihm.
    „Das endgültige Ergebnis liegt vor, Sir." Papp reichte ihm einen Zettel.
    „68,7 Prozent dafür, 18,4 Prozent dagegen, 9,6 Prozent Enthaltungen und 3,3 Prozent ungültige Stimmen", las Germell laut. „Na, was wollen wir mehr? Dann ist ja alles in Ordnung."
    Der Kommandant zerknüllte die Folie und warf sie in den Müllvernichter. Germell schien gelangweilt zu sein.
    „Sie freuen sich nicht?" fragte Papp.
    „Warum? Haben Sie an dem Ergebnis gezweifelt? Wenn ich nicht von Anfang an gewußt hätte, daß meine Entscheidung richtig ist, hätte ich sie gar nicht erst getroffen."
    Er erhob sich und holte sich ein Erfrischungsgetränk aus dem Automaten.
    „Unterrichten Sie die Besatzung. Geben Sie auch bekannt, daß die Neinsager bei uns bleiben werden", befahl er.
    „Das war Germells großer Fehler", sagte Jasser Kanscho.
    „Damit ist er zu weit gegangen."
    Der Astronom blickte sich im Kreise seiner zwanzig Assistenten um. Einige Wissenschaftler anderer Disziplinen betraten den großen Kartenraum, in dem die Gegner der AntiRhodan-Politik zusammengekommen waren. Kanscho begrüßte sie mit fahriger Handbewegung.
    „Wir haben ein Recht darauf, zur Erde zurückfliegen zu können", rief einer der Assistenten. „Und ich bin dafür, daß wir für unser Recht kämpfen."
    Kanscho ging zum Interkom und schaltete ihn aus. Die Worte des Ersten Offiziers klangen ihm noch in den Ohren nach.
    „Ich werde notfalls auch allein versuchen, ein Beiboot zu bekommen", erklärte der Chefastronom. „Oberst Germell ist ein Meuterer. Seine Befehle sind für mich nicht mehr bindend. Ich will zur Erde. Je mehr mich begleiten, desto besser."
    Jetzt wirkte Kanscho energisch und kraftvoll. Erhebliche Unruhe entstand. Mehrere Assistenten sprachen gleichzeitig, bis der Chef die Arme hob und um Ruhe. bat.
    „Ich habe mich entschlossen, das nächste Waffendepot im Handstreich zu nehmen", gestand er. „Dafür benötige ich etwa acht Männer. Wer ist dabei?"
    Fast alle Anwesenden meldeten sich spontan. Kanscho suchte acht Assistenten aus, die in seiner Nähe auf den Tischen saßen.
    „Wir werden Sie sofort informieren, wenn wir die Waffen haben.
    Sie werden dann zu uns durchstoßen, so daß wir Sie ausrüsten können. Wir müssen schnell und konsequent handeln - sonst sehen wir die Erde nie wieder."
    „Wollen Sie damit sagen, daß Sie die Waffen auch einsetzen werden, wenn es notwendig sein sollte?" fragte die Biologin Akshek Meyro-shon, eine Sino-Terranerin.
    „Selbstverständlich", antwortete Kanscho entschlossen. „Der Kommandant behandelt uns wie Gefangene. Er will uns in eine Gegend des Universums fliegen, die uns nicht gefällt. Damit entführt er uns für alle Zeiten von unserem Zuhause. Was Germeil macht, läßt sich nur noch mit dem Wort Verbrechen definieren. Wenn wir keine Waffen einsetzen, haben wir auch keine Chancen mehr. Dessen sollten wir uns bewußt sein."
    Er lächelte begütigend.
    „Niemand zwingt Sie, sich uns anzuschließen, Akshek. Wir werden Ihnen keinen Vorwurf machen, wenn Sie ebenfalls meutern wollen."
    Er ging auf den Ausgang zu. Seine Assistenten folgten ihm.
    Einer der anderen Wissenschaftler übernahm die Leitung der Diskussion. Eine verschworene Gemeinschaft bildete sich, die bereit war, um ihre Freiheit zu kämpfen. Akshek Meyroshon verließ den Raum nicht. Sie blieb.
    Jasser Kanscho stürmte mit seinen Männern bis zu einem Antigravschacht, polte ihn nach unten um und sank in ihm zwei Decks nach unten. Danach eilten sie über eine Gleitstraße bis fast zur Peripherie des kugelförmigen Teils des Flottentenders.
    Vor ihnen erhob sich ein feuerrotes Panzerschott. Kanscho drückte eine Taste. Ein Interkom leuchtete auf. Das Gesicht eines Sergeanten formte sich auf dem Bildschirm.
    „Öffnen Sie, schnell", rief der Chefastronom. „Dieses verfluchte Ding ist dort hinten wieder aufgetaucht. Beeilen Sie sich. Es hat schon mehrere Tote gegeben."
    Das Panzerschott glitt zur Seite. Damit verstieß der Sergeant eindeutig gegen seine Dienstvorschriften. Er hätte bei seinem vorgesetzten Offizier nachfragen müssen. Jasser Kanscho sprang durch den entstehenden Spalt in das Waffenmagazin.
    Der Sergeant kam ihm entgegen. Unerwartet wuchtig schlug ihm der Astronom die Faust unter das Kinn. Damit konnte er ihn jedoch noch nicht fällen. Der Verwalter des Magazins taumelte überrascht zurück. Er prallte mit dem Rücken gegen eine Wand und griff nach seiner Impulsautomatik. Kanscho warf sich

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