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0698 - Meuterei auf der MEBRECCO

Titel: 0698 - Meuterei auf der MEBRECCO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und Anlagen waren zerstört worden.
    Germeil blickte nicht nach unten. Er richtete seine Aufmerksamkeit voll und ganz auf den blauen Berg. Der Fluß hatte sein Bett verschoben. Er floß nunmehr so dicht an dem blaustrahlenden Gebilde vorbei, daß er tief in das schmerzerzeugende Energiefeld hineinreichte.
    Germell tippte die Tasten einiger Sensoren herunter. Die Zeiger der Geräte schlugen sofort weit aus. Damit erhielt Germell die Bestätigung, daß die Geologen, die er mit der Untersuchung des Berges beauftragt hatte, sich nicht geirrt hatten. Der Berg strahlte sowohl radioaktiv als auch sechsdimensional. Damit wurde das Geheimnis, das ihn umgab, noch undurchsichtiger. Weniger denn je glaubte der Kommandant daran, daß die Natur ihn geschaffen hatte. Er mußte durch eine Einwirkung von außen her entstanden sein. Aber auch diese Erklärung war nicht befriedigend für Germell, da es auf diesem Planeten keine Intelligenzen gab, die eine Erscheinung dieser Art hätten erzeugen können.
    Germell lehnte sich in seinem Sitz zurück. Er stoppte den Flug des Gleiters, als er die Baumgrenze fast erreicht hatte. Die anderen Maschinen verteilten sich, wie vorher abgesprochen, rund um den Berg. Jetzt rückten die Kampfroboter von allen Seiten gegen das strahlende Gebilde vor. Gespannt beobachtete der Oberst, wie sie den vegetationslosen Bereich betraten. Nichts hielt sie auf. Sie kamen schnell voran und hielten sich streng an ihr Programm. Einige Automaten bewegten sich auf ihren Beinen voran, andere flogen, wobei sie sich dem Berg in unterschiedlicher Höhe näherten.
    Als sie die Hälfte der Strecke bis zu den ersten Steilwänden zurückgelegt hatten, atmete Germell auf. Er glaubte nicht mehr daran, daß sie nun noch etwas aufhalten würde.
    Doch dann explodierte ein Roboter.
    Eine rote Stichflamme schoß aus einer Brust hervor. Seine Verschalung zerriß. Die Trümmerstücke flogen jedoch nicht, wie erwartet, in weitem Bogen davon, sondern kehrten zu ihm zurück. Die Maschine hüllte sich in blaue Flammen und stürzte in sich zusammen. Verblüfft stellte der Oberst fest, daß buchstäblich nichts übrigblieb.
    „Das Feuer eröffnen", befahl er.
    Sekundenbruchteile später blitzten die Abstrahlfelder der Energiegeschütze der Gleiter auf. Dreißig sonnenhelle Strahlen aus purer atomarer Energie rasten auf die blauen Flanken des Berges zu. Sie erreichten sie jedoch nicht, sondern verschwanden ungefähr zehn Meter vor ihnen im Nichts.
    „Nicht weiterschießen", rief Germell.
    Die nächsten Roboter explodierten. Auch sie vergingen unter den gleichen, rätselhaften Erscheinungen, die wie Mischformen aus Ex- und Implosionen wirkten.
    Der Kommandant senkte den Kopf. Er war froh, daß er in diesen Minuten allein war. Nie zuvor war er derart eklatant gescheitert. Nichts war so verlaufen, wie er es sich vorgestellt hatte, seitdem er den Entschluß gefaßt hatte, gegen Rhodan zu meutern.
    Germell wußte, daß er am Ende war. Er konnte nichts mehr tun.
    Es wäre unsinnig gewesen, auch noch die mächtigen Energiestrahlwaffen der MEBRECCO einzusetzen. Germell zweifelte sogar daran, daß er mit den Transformkanonen einen Erfolg erzielen konnte. Der Berg hatte keine Mühe, mit der gegen ihn eingesetzten Energie fertig zu werden.
    Er hob den Kopf wieder und beobachtete, wie die letzten Roboter in blauer Glut vergingen. Resignierend beugte er sich vor, um über Interkom den Befehl zum Rückzug zu geben, als es über ihn hereinbrach. Wiederum hatte er das Gefühl, daß sich etwas Lebendes im Berg verbarg. Er spähte hinüber, und es erschien ihm, als seien die Flanken des Berges durchsichtig geworden.
    Er glaubte, die gierig lauernden Tentakel eines uralten Wesens sehen zu können.
    Panik überfiel ihn. Er verlor die Kontrolle über sich selbst. Er schrie auf und zitterte am ganzen Körper. Mit fliegenden Händen warf er den Gleiter herum. Er duckte sich, weil er spürte, daß etwas nach ihm griff. Als der-Bug des Gleiters auf Paradise-City zeigte, beschleunigte er voll. Ihm war, als habe er sich in einem zähen Brei verfangen, aus dem er sich nur mühsam befreien konnte. In seiner Angst schlug er um sich.
    Erst als er mehrere Kilometer von dem Berg entfernt war, beruhigte er sich wieder. Er wurde Herr seiner Panik. Er stoppte die Maschine und drehte sie herum, so daß er sehen konnte, wie es zwischen ihm und dem blau strahlenden Gebilde aussah.
    Etwa zwanzig Fluggleiter rasten auf ihn zu. In ihnen befanden sich Männer, die vor Angst und

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