Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0698 - Meuterei auf der MEBRECCO

Titel: 0698 - Meuterei auf der MEBRECCO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
öffneten sich, nachdem ein ID-Sensor den Kommandanten identifiziert hatte. Germell riß zwei schwere Desintegratorgewehre aus den Halterungen, während Papp die entsprechenden Energiepatronen besorgte. Sie luden die Waffen durch. Bevor sie zur Schleuse zurückkehrten, nahm Germell noch einmal Verbindung mit dem Arzt auf. Er unterrichtete ihn über die erneute Katastrophe, die Paradise-City drohte.
    „Mittlerweile haben wir herausgefunden, daß die parapsychischen Impulse zum blauen Berg gehen", erklärte Dr. Horindolly.
    „Also doch", sagte der Oberst. Er unterdrückte einen Fluch. „Ich habe es doch geahnt. Doc, wir melden uns später."
    Er schaltete ab und eilte zusammen mit Papp zum Hangar zurück.
    Dort sprangen sie in einen abgestellten Kampfgleiter. Während der ehemalige Erste Offizier die Maschine durch die Schleuse hinauslenkte, wandte der Kommandant sich abermals an die TV-Station der Stadt.
    „Geben Sie sofort Gefahrenorder-A aus", brüllte er in das Mikrophon, als der Chef vom Dienst sich meldete. „Sämtliche ehemaligen Führungsoffiziere der MEBRECCO haben sich mit Kampfgleitern und Waffen aus den Beständen des Schiffes auszurüsten und sich mir anzuschließen. Wir versuchen, der Insektenplage Herr zu werden. Danach stoßen wir zum blauen Berg vor. Beeilen Sie sich!"
    Der Gleiter raste über die Häuser der Stadt hinweg. Ein roter Teppich ergoß sich bereits über ein ganzes Stadtviertel. Germell beobachtete zahlreiche Menschen, die schreiend vor den roten Insekten flüchteten, und er sah, daß mehrere Häuser in sich zusammenbrachen.
    „Das Plastikmaterial könnte sie angelockt haben", sagte Papp.
    „Sie fressen es auf. Es macht sie völlig verrückt."
    Die Schneise, die die Tiere gefressen hätten, war Wie eine rote Straße. Die Insekten bildeten teilweise ganze Berge. Gierig krabbelten sie übereinander hinweg. Nur wenige flogen.
    Papp ließ den Gleiter bewegungslos am Anfang der Schneise in der Luft schweben. Er und Germell richteten die Desintegratorgewehre auf den lebenden Strom. Die grünen Energiestrahlen schossen nach unten und lösten zu Staub auf, was sie trafen, aber eine erkennbare Wirkung erzielten sie nicht.
    Zu viele Insekten drängten nach. Es waren Billionen.
    „Sie müssen die Bordwaffen einsetzen, Sir", sagte Papp. „So schaffen wir es nicht."
    „Damit vernichten wir die Landschaft auf Jahrzehnte hinaus."
    „Uns bleibt keine andere Wahl, Danzien."
    Der Oberst zögerte noch immer, obwohl er erkannte, daß Papp recht hatte. Der Strom der alles vernichtenden Insekten war nicht mit Handfeuerwaffen aufzuhalten.
    „Wir machen einen Versuch", erklärte Germell endlich. Er drückte die Finger auf die Auslöseknöpfe der Bordwaffen. Zwei sonnenhelle Energiestrahlen zuckten fauchend in den roten Strom hinein und schufen zwei Bahnen weißer, brodelnder Glut, die sich den Insekten in einer Breite von etwa zwanzig Metern in den Weg legten. Die beiden Männer erwarteten, daß die Allesfresser zurück- oder ausweichen würden. Aber das taten sie nicht. Sie krochen blind in die Glut hinein, wo sie verbrannten.
    Sie starben zu Millionen, bis sich endlich eine schwafzverkrustete Schicht gebildet hatte, die sie als Brücke benutzen konnten.
    Dann drangen sie mit unverminderter Schnelligkeit weiter gegen die Stadt vor.
    Mittlerweile näherten sich weitere Kampfgleiter, die mit ehemaligen Offizieren der MEBRECCO besetzt waren. Germell bemerkte es, und er erteilte den Befehl, die Insektenflut mit Energiestrahlern der Gleiter aufzuhalten. Er selbst ließ seine Maschine steil ansteigen und beschleunigte. Mit hoher Fahrt raste er auf den blauen Berg zu, die Blicke stets nach unten auf den Insektenstrom gerichtet.
    „Ein feines Paradies haben wir uns ausgesucht", sagte er verbittert.
    Pelpto Papp antwortete nicht. Germell verringerte die Geschwindigkeit. Sie konnten sehen, daß sich ein roter Ring aus Insektenleibern rund um den blauen Berg herum gebildet hatte.
    Der Oberst lenkte den Gleiter nördlich um den Berg herum.
    „Sie kommen hier überall aus dem Boden", stellte Papp fest.
    Germell stoppte die Maschine. Er blickte nicht nach unten, sondern auf den geheimnisvollen Berg, der sich blau strahlend vor ihnen erhob. Plötzlich erschien es ihm, als ob das massive Gebilde lebe. Eine eigenartige Macht ging von ihm aus. Er glaubte spüren zu können, daß in ihm etwas war, das wie eine Spinne im Netz saß und auf irgend etwas wartete. Er warf den Gleiter herum und entfernte sich vom Berg. Als

Weitere Kostenlose Bücher