Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0698 - Meuterei auf der MEBRECCO

Titel: 0698 - Meuterei auf der MEBRECCO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht erklären, denn nur ganz wenige Siedler in Paradise-City verfügten über Waffen.
    Endlich erreichte er die ersten Häuser. Er blickte nach unten. In den Gärten lagen Tote.
    Und dann entdeckte er den ersten Kranken. Der Anblick war ein Schock für ihn. Die Gestalt war völlig unbekleidet und schwarzblau verfärbt. Sie schwankte vor Schwäche. In der Armbeuge hielt sie ein schweres Desintegratorgewehr, mit dem sie pausenlos auf alles feuerte, was sich bewegte.
    Germell legte die Hände auf die Tasten der Bordwaffen. Er löste einen Impulsstrahler aus, und der Mordschütze verschwand in einem Glutball.
    Sofort flog der Oberst weiter, Er drehte sich kurz um und überzeugte sich davon, daß die anderen Flugmaschinen die Stadt ebenfalls erreicht hatten. Er beschleunigte wieder. Und dann übersah er das ganze Ausmaß der Katastrophe.
    Je näher er dem Stadtzentrum kam, desto mehr Leichen sah er.
    Die Siedler waren vollkommen überrascht worden. Erst als Germell das Stadtzentrum passiert hatte, bemerkte er einige noch nicht getötete Siedler. Bevor er jedoch bei ihnen landen, und sie aufnehmen konnte, blitzte es zwischen den Häusern auf.
    Die Frauen und Männer starben in der mörderischen Glut der Energiestrahlen.
    Germell drückte den Gleiter nach unten. Er sprang aus der Maschine, als sie aufsetzte. Keuchend rannte er auf einen freien Platz zu, auf dem er einige dunkle Gestalten ausgemacht hatte.
    Er lief an ungefähr zwanzig Toten vorbei. Der Zorn übermannte ihn fast. Er wußte sich kaum noch zu beherrschen, als er um die Hausecke herumsehen konnte.
    Von hier aus führte ein sanfter Hang bis zum Flußufer hinunter.
    Von allen Seiten näherten sich schwarz-blaue Gestalten. Fast alle hatten ihre Waffen weggeworfen. Mit geneigtem Kopf und baumelnden Armen strebten sie dem Wasser zu. Am Flußufer blieben sie kurz stehen und ließen sich dann kopfüber in den Strom fallen.
    Germell beobachtete, daß sie versanken und von der Strömung mitgerissen wurden. Sie tauchten nicht wieder auf.
    Wie die Lemminge stürzten sie sich ins Wasser, als suchten sie den Tod.
    Germell hörte, daß erneut geschossen wurde. Er fuhr herum und hetzte zu einem anderen Haus hinüber.
    Eine Gruppe von ungefähr fünfzig Männern, Frauen und Kindern floh auf ihn zu. Sie wurden von zwei Schwarz-blauen verfolgt. Germell riß seine Impulsautomatik hoch und schoß. Er tötete einen der beiden Kranken. Der andere löste den Desintegrator aus, den er in der Armbeuge trug und mähte die Menschen damit nieder. Jetzt wurde deutlich, daß er sie in eine Falle getrieben hatte, denn von allen Seiten fauchten Energiestrahlen heran.
    „Pelpto", schrie der Oberst mit gellender Stimme. „Hierher!"
    Der ehemalige Erste Offizier winkte ihm zu. Er duckte sich tief und lief los. Ein Energiestrahl fuhr über ihn hinweg und verbrannte eine Frau.
    Der Kommandant sprang hoch, krallte seine Finger um eine Dachkante und zog sich daran hoch. Er schwang sich auf das Dach und konnte die Kampfstätte nun von oben gut übersehen.
    Er machte zwei Mordschützen aus und erledigte sie mit gezielten Schüssen. Doch er hatte viel zu spät eingegriffen.
    Innerhalb weniger Sekunden war alles vorbei. Nur Pelpto Papp und eine Frau, so schien es Germell, hatten sich retten können.
    Die Kranken warfen ihre Waffen weg und kamen aus ihrer Deckung hervor. Mit blicklosen Augen wandten sie sich dem Fluß zu. Germell hob seine Impulsautomatik und tötete einen von ihnen, doch dann ließ er die Waffe sinken. Seine Augen füllten sich mit Tränen.
    Es war vollkommen sinnlos, seine Wut an diesen Menschen auszulassen. Sie waren nicht mehr sie selbst, und sie gingen nach ihrer Tat ohnehin in den Tod.
    Germell ließ sich vom Dach sinken.
    Die Frau lag tot auf dem Boden. Pelpto Papp kniete neben ihr.
    Ihm fehlten beide Hände. Mit schmerzverzerrtem Gesicht blickte er den Kommandanten an. Er schüttelte den Kopf. Tränen liefen ihm über die Wangen.
    „Sie brauchen nicht mehr zu suchen, Danzien", sagte er mühsam. „In der Stadt lebt niemand mehr. Wir waren die letzten."
    Germell legte seine Hände an die Arme Papps.
    „Sind alle tot?"
    „Alle", antwortete der Offizier. „Ich konnte nichts tun. Sie kamen zu plötzlich."
    „Kommen Sie, Pelpto, ich bringe Sie ins Medo-Center.
    „Wozu, Danzien? Doc Holly lebt auch nicht mehr. Sie sind tot.
    Sie sind alle tot."
    Papp kippte nach vorn. Er wäre aufs Gesicht gefallen, wenn Germell ihn nicht aufgefangen hätte. Jetzt sah der Kommandant, daß der

Weitere Kostenlose Bücher