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0699 - Schule des Satans

0699 - Schule des Satans

Titel: 0699 - Schule des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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einen altmodischen Terminplaner und ein Röhrchen mit Tabletten.
    Der Dämonenjäger schlug den Terminplaner auf. Einige Verabredungen, ein paar Arzttermine und dann der heutige Tag, der mit rotem Filzstift eingerahmt war.
    Zamorra nahm das Plastikröhrchen heraus. Der Name des Medikaments war ihm unbekannt, aber die Bestandteile sprachen Bände. Es war ein morphiumhaltiges, extrem starkes Schmerzmittel.
    Ein weiteres Stück des Puzzles, dachte er und stand auf. Er machte sich nicht die Mühe, die Gegenstände zurück in die Schublade zu legen. Es war ohnehin offensichtlich, dass sie aufgebrochen worden war.
    Nachdenklich verließ Zamorra das Büro und ging zurück zur Treppe. Er ahnte, was an diesem Abend geschehen würde, aber um sicher zu gehen, musste er seine Theorie testen. Wenn er Recht hatte, würden sie ihn nicht aus dem Haus lassen.
    Ein Geräusch, das klang wie eine Schere, die durch Papier schneidet, riss ihn aus seinen Gedanken. Er trat an das Treppengeländer und sah nach unten.
    Die Leiche war verschwunden.
    Nur die Blutlache war noch da und eine rote, nass glänzende Spur, die bis zur Kellertür führte und dort abbrach. Zamorra wusste, dass die Spur eine Aufforderung war, aber er war noch nicht bereit darauf einzugehen. Stattdessen überwand er ruhig die restlichen Stufen und ging zur Eingangstür.
    Sie war geschlossen. Von den Wachleuten war niemand zu sehen.
    Zamorra konnte die Blicke in seinem Rücken spüren, als er die Hand auf die Klinke legte.
    Und urplötzlich durch die Luft geschleudert wurde!
    ***
    »Was tut er? Sag mir, was du siehst«, verlangte Norman.
    Alex grinste. Er lag auf einem alten Feldbett und hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Sein Blick war scheinbar an die Decke gerichtet, aber er sah nicht das alte Gebälk und die tief hängenden Spinnweben, sondern einen Mann, der in Normans Büro ging und die Schublade aufbrach.
    »Immer mit der Ruhe, Norman«, sagte er und genoss es, seinen Direktor nicht mehr mit Mr. Pearce oder Sir ansprechen zu müssen. Die Zeiten waren vorbei. »Zamorra wühlt gerade in deinem Schreibtisch.«
    »Was?«
    Die anderen Teenager kicherten. Sie hockten oder saßen um Alex herum und lauschten seinen Beobachtungen interessiert. Mort hatte ebenfalls versucht, diese Fähigkeit zu nutzen, musste aber nach ein paar Minuten aufgeben, weil er erschöpft war.
    Alex schien damit keine Probleme zu haben. Er wirkte vollkommen entspannt, trank ab und zu einen Schluck Cola aus einer Dose und schilderte die Ereignisse mit einer Lässigkeit, als würde er sie im Fernsehen sehen.
    »Ups«, kommentierte er das Geschehen. »Jetzt hat er deine Pillen gefunden. Du solltest das Zeug wirklich besser verstecken, wenn du nicht willst, dass jeder erfährt, dass du abkratzt.«
    Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie Norman zusammenzuckte. Die Bemerkung hatte ihn sichtlich getroffen.
    »Erzähl weiter«, drängte Wahid. »Hat er schon gesehen, dass die Leiche weg ist?«
    »Welche Leiche?« Die Stimme des Direktors klang panisch.
    Alex ignorierte ihn und nickte. »In diesem Augenblick. Das scheint ihm nicht zu gefallen. Er…«
    »Ich fragte: Welche Leiche?!«
    Mort sprang auf: »Wag es nie wieder, Alex zu unterbrechen! Wenn er redet, hast du Pause!«
    Norman schien unter seinen Worten zusammenzusacken. Er griff nach einem Stuhl und ließ sich langsam darauf nieder.
    »Ihr habt getötet«, murmelte er. »Wie konntet ihr das tun?«
    »Zuviel der Ehre«, entgegnete Alex, während er Zamorra weiter beobachtete. »Über diese Fähigkeiten verfügen wir nicht.«
    Noch nicht, dachte er.
    »Der Urheber dieses genialen, wenn auch etwas radikalen Schachzugs«, fuhr er fort, »nennt sich Bruder Drummond und steht dort hinten in der Ecke.«
    Norman hob den Blick, aber für ihn stand nichts in dieser Ecke außer einer alten Lampe und einem Reisekoffer. Alex bemitleidete ihn beinahe für seine begrenzte Wahrnehmung.
    »Du kannst ihn nicht sehen, Norman. Er hat sich mir auch erst vor kurzem offenbart, obwohl er heute Morgen bereits deinem Freund eins ausgewischt hat. In der Hitze des Gefechts hätte ich beinahe Geheimnisse preisgegeben, aber Drummond hat zum Glück richtig reagiert.«
    Er unterbrach sich. »Oh… das tat weh. Er hat soeben die Sicherung an der Tür ausprobiert.«
    »Zamorra? Ist ihm was passiert?«
    Alex war froh, dass sich Norman so leicht ablenken ließ und nicht auf die Idee kam, nach der Identität der Leiche zu fragen. Er wusste, dass der Direktor und die

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