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07 - Asche zu Asche

07 - Asche zu Asche

Titel: 07 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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hatte ihre eigenen Untersuchungen angestellt. Jetzt hob sie einen Finger, und Barbara sah das Öl daran. »Sie verliert Öl«, sagte Barbara überflüssigerweise, und im selben Moment fiel ein weiterer Tropfen von der Maschine auf den Betonweg, auf dem Jimmy sie abgestellt hatte.
    Er hätte Triumph verspüren sollen, aber er fühlte nur Bedauern. Zuerst konnte er nicht verstehen, warum. Der Junge war mürrisch, abweisend und verdreckt, ein Halbwüchsiger auf der schiefen Bahn wahrscheinlich, der schon seit Jahren Ärger suchte. Nun hatte er ihn gefunden und würde aus dem Verkehr gezogen werden. Aber dieser letzte Gedanke bereitete Lynley keinerlei Genugtuung. Ein Moment des Nachdenkens genügte ihm, zu erkennen, wie das kam. Er war genau in Jimmys Alter gewesen, als er sich mit seiner Mutter entzweit hatte. Er wußte, was es hieß, einen Erwachsenen, den man nicht verstand, mit gleicher Kraft zu lieben und zu hassen.
    »Bitte, Sergeant«, sagte er schweren Herzens und ging zum Tor, während Barbara Havers dem schweigenden Jimmy Cooper seine Rechte verlas.

16
    Sie führten ihn zur Haustür hinaus und lieferten so den Reportern und Fotografen reichlich Stoff, der natürlich so raffiniert aufgemacht werden würde, daß er mittels geschickter Andeutungen soviel wie möglich enthüllte, ohne die gesetzlich verbürgten Persönlichkeitsrechte der Beteiligten zu verletzen. Sobald Lynley die Tür öffnete und Jimmy Cooper hinaustreten ließ - wobei der Junge den Kopf hängen ließ wie eine Marionette und die Hände vor den Körper hielt, als trüge er schon Handschellen -, stürzte die kleine Meute Journalisten mit einem Aufschrei der Erregung zwischen den geparkten Autos hindurch zum Bürgersteig vor dem Haus. Die Fotografen begannen Bilder zu schießen, die Reporter brüllten Fragen.
    »Eine Verhaftung, Inspector?«
    »Das ist der älteste Sohn?«
    »Jimmy! Hast du eine Erklärung abzugeben, Junge?«
    »Worum geht's? Eifersucht? Geld?«
    Jimmy drehte den Kopf zur Seite und brummte: »Verpißt euch, alle miteinander.« Er stolperte, als er mit der Schuhspitze an einer Unebenheit im Boden hängenblieb. Lynley faßte ihn am Arm, um ihm Halt zu geben. Die Kameras surrten, um den Moment aufs Bild zu bannen.
    »Verschwindet, ihr Schweine!« schrie Jean Cooper wütend von der Haustür her. Sie stand dort mit ihren beiden anderen Kindern, die neugierig hinter Jeans abwehrend gespreizten Armen hervorspähten. Die Fotoapparate nahmen sie ins Visier. Sie stieß Stan und Sharon ins Haus zurück. Dann kam sie herausgerannt und packte Lynley am Arm. Die Kameras klickten und surrten wie verrückt.
    »Lassen Sie ihn!« wütete Jean.
    »Das kann ich nicht«, erwiderte Lynley leise. »Wenn er hier nicht mit uns spricht, bleibt uns nichts anderes übrig, als ihn mitzunehmen. Möchten Sie mitkommen? Sie haben das Recht dazu, Mrs. Cooper. Er ist minderjährig.«
    Sie wischte sich die Hände an ihrem übergroßen T-Shirt und warf einen Blick zum Haus, wo ihre beiden anderen Kinder aus dem Wohnzimmerfenster starrten. Zweifellos dachte sie daran, was geschehen konnte, wenn sie sie jetzt alleinließ, der Presse ausgeliefert. Sie erwiderte: »Ich muß erst meinen Bruder anrufen.«
    »Ich will nicht, daß sie mitkommt«, wehrte Jimmy ab.
    »Jim!«
    »Du hast's gehört.« Er schüttelte sich das Haar aus dem Gesicht und erkannte sofort seinen Fehler, als die Fotografen im selben Moment sein ungeschütztes Gesicht ablichteten. Hastig senkte er den Kopf wieder.
    »Du mußt nicht mitkommen -«
    »Nein!«
    Lynley wußte, daß diese Szene für die Journalisten ein gefundenes Fressen war. Noch durften zwar die Zeitungen keinen Artikel drucken, der Jimmys Namen nannte, und ihre Redakteure würden sich hüten, ein identifizierbares Foto zu bringen, das im Fall eines Prozesses als präjudizierend eingestuft würde und ihnen ein paar Jahre Knast eintragen konnte. Dennoch sammelte die Presse natürlich alles zur eventuellen späteren Verwendung. Also riet Lynley jetzt leise: »Rufen Sie Ihren Anwalt an, wenn Sie möchten, Mrs. Cooper, und sagen Sie ihm, er soll in den Yard kommen.«
    »Wofür halten Sie mich? Eine Schickibraut aus Knightsbridge? Ich habe keinen gottverdammten - Jim! Jim! Laß mich doch mitkommen!«
    Zum erstenmal sah Jimmy Lynley ins Gesicht. »Ich will sie nicht dabeihaben. Wenn sie mitkommt, sag ich keinen Ton.«
    »Jimmy!« klagte Jean. Sie drehte sich um und rannte stolpernd ins Haus.
    Die Journalisten übernahmen wieder den Part des

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