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07 - Asche zu Asche

07 - Asche zu Asche

Titel: 07 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Yard nämlich, in den Schoß zu legen.
    »Inspector Ardery wird die Ermittlungen in Kent leiten«, sagte Lynley.
    »Die sind längst in Gang, Inspector«, stellte Isabelle Ardery klar. »Unsere Spurensicherung ist seit heute nachmittag ein Uhr im Haus.«
    »- während wir unseren Teil der Arbeit in London erledigen«, schloß Lynley.
    Barbara nahm dieses ungewöhnliche Arrangement mit Stirnrunzeln zur Kenntnis. Doch sie formulierte ihre Einwände vorsichtig, da sie verstehen konnte, daß Isabelle Ardery sich ihren Zuständigkeitsbereich nicht nehmen lassen wollte. »Und Sie glauben nicht, daß da Mißverständnisse entstehen, Sir? Daß die Linke nicht weiß, was die Rechte tut? Sie wissen, was ich meine.«
    »Nein, das dürfte eigentlich kein Problem sein. Inspector Ardery und ich koordinieren die Ermittlungen.«
    Inspector Ardery und ich. Er sagte es auf eine ungezwungene und großzügige Art, aber Barbara vernahm die unterschwelligen Töne klar und deutlich. Isabelle Ardery hatte den Fall selbst haben wollen. Ihre Vorgesetzten hatten ihn ihr weggenommen. Lynley und Havers würden gut daran tun, Isabelle Ardery bei Stimmung zu halten, wenn sie sich die Hilfe ihres Spurensicherungsteams nicht verscherzen wollten.
    »Oh«, sagte Barbara. »Natürlich. Gut, also, wo fangen wir an?«
    Isabelle Ardery erhob sich geschmeidig. Sie war, wie Barbara jetzt sah, sehr groß. Lynley mit seinen einsfünfundachtzig überragte sie nur um wenige Zentimeter.
    »Sie haben sicher einiges zu besprechen, Inspector«, sagte Isabelle Ardery. »Und ich denke, mich brauchen Sie jetzt nicht mehr. Meine Nummer steht oben auf dem Bericht.«
    »Richtig.« Lynley griff in eine Schublade seines Schreibtischs, holte eine Karte heraus und reichte sie ihr.
    Sie steckte sie in ihre Tasche, ohne einen Blick darauf zu werfen. »Ich rufe Sie morgen an. Bis dahin müßte ich eigentlich vom Labor gehört haben.«
    »Gut.« Er nahm den Bericht, den sie mitgebracht hatte. Er schob die Fotografien ordentlich unter die Dokumente und legte den Bericht in die Mitte der Schreibunterlage. Er wartete offensichtlich darauf, daß sie sich verabschieden würde, und sie wiederum wartete auf eine abschließende Bemerkung von ihm. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen, hätte vielleicht genügt, aber es hätte nicht ganz der Wahrheit entsprochen.
    »Tja, dann also noch einen schönen Abend«, sagte Isabelle Ardery schließlich. Mit demonstrativer Erheiterung über Lynleys Anzug fügte sie hinzu: »Und ich bitte um Entschuldigung, wenn ich Ihre Wochenendpläne zunichte gemacht habe.« Sie nickte Barbara zu, sagte kurz: »Sergeant« und verschwand.
    Ihre Schritte hallten laut im Korridor, als sie von Lynleys Büro zum Aufzug ging.
    »Was meinen Sie, lagert man die in Maidstone in der Tiefkühltruhe und taut sie nur zu besonderen Gelegenheiten auf?« fragte Barbara schließlich.
    »Ich denke, sie hat einen harten Job in einer noch härteren Branche.« Er kehrte zu seinem Sessel zurück und begann, in irgendwelchen Papieren zu blättern. Barbara musterte ihn mit scharfem Blick.
    »Mann-o-Mann! Hat sie Ihnen etwa gefallen? Sie ist ja wirklich sehr hübsch, und ich gebe zu, als ich sie hier sitzen sah, dachte ich, Sie - na, Sie haben's ja gemerkt, nicht? Aber im Ernst, gefällt sie Ihnen?«
    »Sie braucht mir nicht zu gefallen«, versetzte Lynley. »Ich muß lediglich mit ihr zusammenarbeiten. Und mit Ihnen auch. Wollen wir also anfangen?«
    Er kehrte den Vorgesetzten heraus, und das tat er nur höchst selten. Barbara hätte gern gemault. Aber sie wußte, daß eine Krähe der anderen nicht die Augen aushackte, und er und Isabelle Ardery hatten schließlich den gleichen Dienstrang. Es war sinnlos, sich herumzustreiten. Darum sagte sie nur: »In Ordnung.«
    Er bezog sich auf den Bericht. »Wir haben mehrere interessante Fakten. Der ersten Untersuchung zufolge ist Fleming am Mittwoch abend oder in den frühen Morgenstunden des Donnerstags gestorben. Im Moment liegt der geschätzte Todeszeitpunkt irgendwo zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens.«
    Er las einen Augenblick und kreuzte irgend etwas mit Bleistift an. »Er wurde heute morgen gefunden ... um Viertel vor elf, als die Polizei aus Greater Springburn eintraf und ins Haus eindrang.«
    »Und warum ist das interessant?«
    »Weil - ungewöhnlicher Fakt Nummer eins - von Mittwoch abends bis Freitag morgens niemand Kenneth Fleming als vermißt meldete.«
    »Vielleicht war er ein paar Tage weggefahren, um allein zu

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