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07 - Asche zu Asche

07 - Asche zu Asche

Titel: 07 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Fernsehschauspieler?
    »Wer ist er?« fragte sie.
    »Kenneth Fleming.«
    Sie sah von den Fotografien auf. »Doch nicht ...?«
    »Doch.«
    Wieder studierte sie das Gesicht. »Wissen das die Medien schon?«
    Isabelle Ardery antwortete. »Der Chief Superintendent der örtlichen Dienststelle wartete noch auf eine amtliche Identifizierung des Toten, die«, sie hob ihren Arm und sah auf die goldene Uhr an ihrem Handgelenk, »inzwischen längst erfolgt sein müßte. Aber das war sowieso nur eine Formalität. Mr. Fleming wurde gleich dort im Schlafzimmer identifiziert. Er hatte seine Papiere in der Jackentasche.«
    »Na ja«, wandte Barbara ein, »das hätte auch bewußte Irreführung sein können, wenn dieser Mann ihm ähnlich genug sieht und jemand den Anschein erwecken wollte -«
    Lynley unterbrach sie mit einer Handbewegung. »Unwahrscheinlich, Havers. Die Polizeibeamten haben ihn auch sofort erkannt.«
    »Ach so.« Sie mußte zugeben, daß es für jeden Cricket-Fan ein leichtes war, Kenneth Fleming zu identifizieren. Er war derzeit der erste Schlagmann des Landes und innerhalb der letzten zwei Jahre praktisch zur Legende geworden. Zum erstenmal war er im ungewöhnlichen Alter von dreißig Jahren in die Nationalmannschaft berufen worden. Er hatte den Aufstieg nicht auf dem üblichen Weg geschafft, über eine Schul- oder Universitätsmannschaft oder dank der Erfahrungen, die normalerweise in jungen Teams und Mannschaften der zweiten Liga gesammelt werden. Er hatte vielmehr in einer East-End-Liga für eine Fabrikmannschaft gespielt, und dort hatte ein ehemaliger Trainer aus Kent ihn gesehen und angeboten, mit ihm zu arbeiten. Er hatte ein langes und gründliches Privattraining genossen, und das wurde ihm mancherorts angekreidet; das sei eine Variante des Silberlöffelsyndroms, meinten die Leute.
    Sein Debüt in der englischen Nationalmannschaft hatte erniedrigend geendet. Er war aus dem Spiel genommen worden, ohne einen Punkt erzielt zu haben. Schauplatz dieser ersten Demütigung war Lord's, wo vor ausverkauften Plätzen einer der neuseeländischen Feldspieler es schaffte, Flemings ersten und einzigen getroffenen Ball zu fangen. Auch das wurde ihm angekreidet.
    Fleming verließ das Spielfeld unter dem Hohngelächter seiner Landsleute. Als er an den Mitgliedern des Marylebone Cricket Club vorbei mußte, die, niemals bereit zu vergeben und vergessen, wie immer im Klubhaus hofhielten, reagierte er auf einen gedämpften Buhruf mit einer entschieden unsportlichen Geste. Das wurde ihm ebenfalls angekreidet.
    All diese Vorwürfe waren für die Medien, vor allem natürlich für die Regenbogenpresse, ein gefundenes Fressen. Innerhalb einer Woche waren die Cricket-Fans des Landes in zwei Lager gespalten: Die einen meinten, man sollte dem armen Kerl eine Chance geben, die andern plädierten dafür, ihm die Eier abzuschneiden. Das Auswahlkomitee, nicht gerade dafür bekannt, daß es je dem Druck der öffentlichen Meinung nachgegeben hätte, wenn ein Vergleichskampf anstand, entschied sich für die erste Alternative. Kenneth Fleming absolvierte sein zweites großes Spiel im Old Trafford. Mit reserviertem Schweigen wurde er auf dem Spielfeld empfangen. Als das Match zu Ende war, hatte er hundertfünfundzwanzig Läufe für England erzielt.
    Lynley sagte: »Greater Springburn hat die Leute von der vorgesetzten Dienststelle Maidstone zugezogen. Maidstone« - mit einem Kopfnicken zu Isabelle Ardery -»beschloß, uns den Fall zu übertragen.«
    Isabelle Ardery war damit nicht einverstanden. »Ich nicht, Inspector. Das war mein Chief Constable.«
    »Und das alles nur wegen Fleming?« fragte Barbara. »Ich hätte gedacht, Sie und Ihre Leute würden Wert darauf legen, den Fall sozusagen im eigenen Haus zu behalten.«
    »Ja, ich würde das vorziehen«, bestätigte Isabelle Ardery.
    »Nur leider scheinen die von diesem Fall Betroffenen über ganz London verstreut zu sitzen.«
    »Ach so, politische Erwägungen.«
    »Richtig.«
    Sie wußten alle drei, wie das funktionierte. London war in einzelne Polizeibezirke aufgeteilt. Das Protokoll hätte erfordert, daß die Dienststelle Kent jedes Vordringen in fremde Reviere zu einer Vernehmung oder Untersuchung zuerst mit dem betreffenden Dienststellenleiter abklärte. Die Schreibarbeit, die Telefonate, das ganze politische Taktieren und Manövrieren hätte ebensoviel Zeit in Anspruch genommen wie die eigentlichen Ermittlungen. Da war es einfacher, den ganzen Fall der übergeordneten Behörde, New Scotland

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