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07 - Asche zu Asche

07 - Asche zu Asche

Titel: 07 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Leben.«
    »Ich habe nicht erwartet, daß du mir treu bleibst. Das habe ich nie von dir verlangt, nachdem ich hier ausgezogen war.«
    »Aber ich hab ein Versprechen gegeben, Ken. Ich hab geschworen, bis zum Tod. Ich hab versprochen, daß ich immer mit vollen Händen geben würde, ganz gleich, was du von mir willst. Und du kannst mir nicht nachsagen, daß ich das nicht getan hätte.«
    »Nein, das kann ich nicht.«
    »Also, dann sag mir, warum. Und sei ehrlich mit mir, Kenny. Hör auf mit diesem Quatsch, daß du dich selbst finden mußt. Sag endlich, was Sache ist. Wer ist die Frau, mit der du die ganze Zeit heimlich rumgevögelt hast? Und mit der du's jetzt in aller Legalität und Öffentlichkeit tun möchtest?«
    »Hör doch auf, Jean! Hier geht's überhaupt nicht ums Vögeln.«
    »Ach nein? Warum wirst du dann so rot? Sag schon, mit wem treibst du's? Mit Mrs. Whitelaw vielleicht? Hat sie dich endlich rumgekriegt?«
    »Sei nicht blöd!«
    »Wir haben in der Kirche geheiratet und gelobt, daß wir zusammenbleiben bis zum Tod.«
    »Damals waren wir siebzehn Jahre alt. Die Menschen ändern sich. So ist das im Leben.« »Ich ändere mich nicht.« Sie holte tief Atem. Das schlimmste, dachte sie, war, nicht zu wissen, wenn man bereits wußte, keinen Namen und kein Gesicht zu kennen, gegen die man seinen Haß richten konnte. »Ich war dir treu, Ken. Dafür schuldest du mir nun die Wahrheit. Mit wem schläfst du jetzt, wo du mit mir nicht mehr schläfst?«
    »Jean ...«
    »Aber das stimmt ja nicht ganz, nicht?«
    »Am Sexuellen liegt's bei uns nicht. Daran hat's nie gelegen, das weißt du.«
    »Wir haben drei Kinder. Wir haben ein Zuhause, ein gemeinsames Leben. Oder hatten es jedenfalls, bevor Mrs. Whitelaw sich daran vergriffen hat.«
    »Es geht hier nicht um Miriam.«
    »Ach, jetzt ist sie also Miriam? Seit wann denn schon? Ist sie Miriam bei Licht oder nur im Dunkeln, wenn du diesen Brocken Schwabbelfleisch nicht siehst, den du da befummelst?«
    »Verdammt noch mal, Jean! Red nicht solchen Blödsinn. Ich schlafe nicht mit Miriam Whitelaw. Sie ist eine alte Frau.«
    »Mit wem denn? Sag's mir. Mit wem denn?«
    »Du hast mir überhaupt nicht zugehört. Es geht hier nicht um Sex.«
    »Ach ja, natürlich. Worum denn dann? Bist du plötzlich fromm geworden? Hast du eine Frau gefunden, die mit dir Sonntag morgens Kirchenlieder singt?«
    »Zwischen uns ist eine Kluft. Sie war schon immer da.«
    »Was für eine Kluft? Wo denn?«
    »Du siehst sie wirklich nicht, oder? Das ist ja das Schlimme.«
    Sie lachte, aber selbst sie hörte, wie hoch und nervös dieses Lachen klang. »Du spinnst ja, Kenny Fleming. Nenn mir doch nur ein anderes Ehepaar, das auch nur halb soviel gehabt hat wie wir, seit wir zwölf Jahre alt waren.«
    Er schüttelte den Kopf. Er sah müde und resigniert aus. »Ich bin aber nicht mehr zwölf Jahre alt. Ich brauche mehr. Ich brauche eine Frau, mit der ich mein Leben teilen kann. Du und ich - wir verstehen uns in manchen Dingen gut, aber in anderen überhaupt nicht. Vor allem in denen nicht, die außerhalb des Schlafzimmers zählen.«
    Jeannie spürte, wie ihr die Kante des Spülbeckens ins Fleisch schnitt. Sie richtete sich auf. »Es gibt Männer, die würden für eine Frau wie mich weiß Gott was geben.«
    »Das weiß ich.«
    »Wieso bin ich dann nicht gut genug?«
    »Ich habe nicht gesagt, daß du nicht gut genug bist.«
    »Du hast gesagt, wir beide verstünden uns in mancher Hinsicht und in anderer überhaupt nicht. Wie meinst du das? Sag's mir! Jetzt gleich.«
    »Ich spreche von unseren Interessen. Was wir tun. Was uns wichtig ist. Worüber wir miteinander reden. Was für Pläne wir haben. Was wir aus unserem Leben machen wollen.«
    »Da haben wir uns doch immer verstanden. Das weißt du ganz genau.«
    »Ja, anfangs. Aber wir haben uns auseinanderentwickelt. Das mußt du doch sehen. Du willst es nur nicht zugeben.«
    »Wer erzählt dir, daß wir nicht gut miteinander gelebt haben? Sie vielleicht? Redet die alte Whitelaw dir diesen Quatsch ein? Ich weiß, daß sie mich haßt, Kenny. Immer schon hat sie mich gehaßt.«
    »Ich hab dir schon mal gesagt, daß Miriam nichts damit zu tun hat.«
    »Sie wirft mir vor, ich hätte es dir verbaut, die Schule fertigzumachen. Sie kam nach Billingsgate, als ich Jimmy erwartet hab.«
    »Das hat doch mit heute nichts zu tun.«
    »Sie hat gesagt, ich würde dein Leben verpfuschen, wenn ich dich heirate.«
    »Das ist doch längst vorbei. Vergiß es.«
    »Sie hat gesagt, du

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