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07 - Asche zu Asche

07 - Asche zu Asche

Titel: 07 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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jetzt noch offen. Er setzte sich auf die Bettkante und küßte sie behutsam auf die Wange. Sie runzelte die Stirn und drehte sich auf den Rücken. Er küßte sie auf den Mund.
    »Kommst du zu Bett?« murmelte sie, die Augen noch immer geschlossen.
    »Woher weißt du, daß ich es bin? Oder bekäme von dir jeder so eine Einladung, der nachts an deinem Bett erscheint?«
    Sie lächelte. »Nur, wenn er vielversprechend aussieht.«
    »Aha.«
    Sie öffnete die Augen. Dunkel wie ihr Haar. Sie war wie Mond und Schatten.
    »Wie war es?« fragte sie leise.
    »Nicht einfach«, antwortete er. »Ein Cricket-Spieler. Aus der Nationalmannschaft.«
    »Cricket«, murmelte sie. »Dieses gräßliche Spiel. Wer kapiert das überhaupt?«
    »Zum Glück ist das keine Voraussetzung für die Klärung dieses Falls.«
    Die Augen fielen ihr zu. »Dann komm zu Bett. Mir fehlt was, wenn du mir nicht ins Ohr schnarchst.« »Schnarche ich?«
    »Hat sich denn vorher noch nie jemand beschwert?«
    »Nein. Und ich glaube -« Er bemerkte die Falle, als ihr Mund sich zu einem Lächeln verzog. »Du solltest doch völlig schlaftrunken sein, Helen.«
    »Bin ich ja. Bin ich. Und du solltest es auch sein. Komm zu Bett, Darling.«
    »Trotz -«
    »- deiner nicht ganz tadellosen Vergangenheit, ja. Komm. Ich liebe dich. Komm zu Bett und halt mich warm.«
    »Es ist nicht kalt.«
    »Dann tun wir eben so.«
    Er hob ihre Hand, küßte die geöffnete Handfläche und legte ihre Finger um die seinen. Sie waren schlaff. Sie war im Begriff, wieder einzuschlafen. »Ich kann nicht«, sagte er. »Ich muß sehr früh raus.«
    »Puh«, murmelte sie. »Du kannst dir doch den Wecker stellen.«
    »Das würde ich nicht wollen«, sagte er. »Du lenkst mich zu sehr ab.«
    »Hm, das verheißt nichts Gutes für die Zukunft, oder?«
    »Haben wir denn eine Zukunft?«
    »Das weißt du doch.«
    Er küßte ihre Finger und schob ihre Hand unter die Bettdecke. Wie im Reflex drehte sie sich wieder auf die Seite.
    »Schlaf schön«, sagte er.
    »Hm. Werd ich tun. Ja.«
    Er küßte sie auf die Schläfe, stand auf und ging zur Tür.
    »Tommy?« Es war kaum mehr als ein Murmeln.
    »Ja?«
    »Warum bist du gekommen?«
    »Ich habe dir was mitgebracht.«
    »Zum Frühstück?«
    Er lächelte. »Nein. Nicht zum Frühstück.«
    »Was dann?«
    »Du wirst schon sehen.«
    »Wofür ist es?«
    Eine gute Frage. »Für die Liebe, denke ich.« Und das Leben, dachte er, mit all seinen Schwierigkeiten.
    »Wie schön«, sagte sie. »Das ist wirklich lieb von dir, Darling.«
    Sie kuschelte sich tiefer unter die Decke, bemüht, die behaglichste Lage zu finden. Er blieb an der Tür stehen und wartete auf den Moment, da ihr Atem sich vertiefen würde. Er hörte sie seufzen.
    »Helen«, flüsterte er.
    Ihr Atem kam und ging.
    »Ich liebe dich«, sagte er.
    Atmen.
    »Heirate mich«, bat er.
    Atmen.
    Nachdem er es solchermaßen geschafft hatte, zu tun, was er sich vorgenommen hatte, ging er und überließ sie ihren Träumen.

7
    Miriam Whitelaw sprach erst, als sie längst den Fluß überquert hatten und, an Elephant & Castle vorbei, in die New Kent Road einbogen. »Die Fahrt von Kensington nach Kent ist immer furchtbar umständlich, nicht?« sagte sie schwach, als wollte sie sich für die Mühe entschuldigen, die sie ihnen machte.
    Lynley warf ihr im Rückspiegel einen Blick zu, erwiderte aber nichts. Barbara Havers saß vornübergebeugt neben ihm und gab über sein Autotelefon das Kennzeichen und eine Beschreibung von Kenneth Flemings Lotus-7 an Constable Winston Nkata im New Scotland Yard durch. »Fragen Sie bei der Zulassungsstelle an«, wies sie an. »Und faxen Sie's auch an alle Distriktdienststellen ... Was? ... Moment, da muß ich fragen.« Sie hob den Kopf und sagte zu Lynley: »Was ist mit den Medien? Die auch?« Als er nickte, sagte sie ins Telefon: »Ja, geht in Ordnung. Aber sonst vorläufig nichts. Haben Sie das? ... Gut.«
    Sie beendete das Gespräch und lehnte sich in ihrem Sitz zurück. Seufzend sah sie zu den mit Fahrzeugen aller Art verstopften Straßen hinaus. »Wo fahren die eigentlich alle hin, verdammt noch mal?«
    »Ins Wochenende«, sagte Lynley. »Das Wetter ist schön.«
    Sie waren mitten in einen Massenexodus von der Stadt aufs Land geraten; zeitweise ging es einigermaßen flott voran, dann wieder nur im Schneckentempo. Bisher hatten sie vierzig Minuten gebraucht, um sich erst zum Embankment durchzulavieren, dann weiter zur Westminsterbrücke und von da nach Südlondon, in dieses immer weiter um

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