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07 - Asche zu Asche

07 - Asche zu Asche

Titel: 07 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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sich greifende Häusermeer. Es war abzusehen, daß sie weit mehr als noch einmal vierzig Minuten brauchen würden, um Springburn in Kent zu erreichen.
    Die erste Stunde des Tages hatten sie damit zugebracht, Kenneth Flemings Papiere durchzusehen. Einige waren in Miriam Whitelaws Sekretär im kleinen Salon im Erdgeschoß des Hauses aufbewahrt gewesen. Andere lagen, ordentlich gefaltet, in seiner Nachttischschublade. Wieder andere steckten in einem Briefhalter, der auf der Arbeitsplatte in der Küche stand. Unter ihnen fanden sie Flemings laufenden Vertrag mit der Mannschaft von Middlesex, frühere Verträge, die von seiner Cricket-Karriere in Kent Zeugnis ablegten, Arbeitsunterlagen, eine Broschüre über Segeltörns im griechischen Inselarchipel, einen drei Wochen alten Brief eines Anwalts in Maida Vale zur Bestätigung eines Termins - Barbara steckte ihn ein - und die Autopapiere.
    Miriam Whitelaw wollte ihnen bei ihrer Suche helfen, aber sie war offensichtlich kaum fähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Sie war gekleidet wie am Abend zuvor. Ihr Gesicht war bleich, ihre Lippen ohne Farbe. Augen und Nase waren stark gerötet, ihr Haar unfrisiert. Wenn sie in den vergangenen zwölf Stunden überhaupt zu Bett gegangen war, so schien ihr das nicht geholfen zu haben.
    Wieder blickte Lynley in den Rückspiegel, um nach ihr zu sehen. Er fragte sich, wie lange sie es noch schaffen würde, sich ohne Eingreifen eines Arztes auf den Beinen zu halten. Sie drückte ein Taschentuch an den Mund - auch dies schien dasselbe zu sein wie am vergangenen Abend - und hielt die Augen oft lange Zeit geschlossen. Sie war sofort bereit gewesen, die Fahrt nach Kent auf sich zu nehmen, als Lynley sie darum gebeten hatte. Aber so, wie sie aussah, dachte er bei sich, war es nicht gerade eine glänzende Idee gewesen, ihr das zuzumuten.
    Doch es ließ sich nicht ändern. Sie brauchten sie zur Besichtigung des Hauses. Nur sie konnte ihnen sagen, ob überhaupt etwas fehlte, und wenn ja, was; ob etwas anders war als sonst, und inwiefern. Ob sie ihnen solche Auskünfte wirklich würde geben können, hing natürlich von ihrer Beobachtungsgabe ab. Und die wiederum verlangte einen klaren Geist.
    »Ich weiß nicht recht, Inspector«, hatte Barbara über das Verdeck des Bentley hinweg leise zu ihm gesagt, nachdem sie Miriam Whitelaw in den Wagen gepackt hatten.
    Ihm ging es nicht anders. Er hätte der Frau gern etwas Tröstliches gesagt. Aber ihm fehlten die rechten Worte, da er die Natur ihres Schmerzes nicht kannte. Ihre wahre Beziehung zu Fleming war die große Unbekannte, über die noch gesprochen werden mußte, wenn auch in aller Behutsamkeit natürlich.
    Sie öffnete die Augen, merkte, daß er sie ansah, drehte den Kopf zum Fenster und tat so, als sähe sie hinaus.
    Als sie Lewisham hinter sich gelassen hatten und der Verkehr etwas nachließ, drang Lynley schließlich doch in ihre Gedanken ein. »Geht es, Mrs. Whitelaw?« fragte er. »Sollen wir vielleicht irgendwo auf einen Kaffee anhalten?«
    Ohne sich vom Fenster abzuwenden, schüttelte sie den Kopf. Er zog den Bentley auf die rechte Spur und überholte einen klapprigen Morris mit einem alternden Hippie am Steuer.
    Schweigend fuhren sie weiter. Einmal läutete das Telefon. Barbara meldete sich. Sie führte ein kurzes Gespräch, beschränkt auf: »Ja? ... Was? ... Wer, zum Teufel, will das wissen? ... Nein, sagen Sie ihm, wir können das nicht bestätigen. Da muß er sich schon eine andere zuverlässige Quelle suchen.« Sie legte auf und sagte: »Die Presse. Sie fangen langsam an, zwei und zwei zusammenzuzählen.«
    »Welches Blatt?« fragte Lynley.
    »Im Augenblick der Daily Mirror.«
    »Verdammt.« Und mit einer Kopfbewegung zum Telefon:
    »Wer war das?«
    »Dee Harriman.«
    Ein Glück, dachte Lynley. Niemand konnte Journalisten besser abwimmeln als die Sekretärin des Chief Superintendent. Sie brachte sie mit ekstatischen Fragen über den Zustand dieser königlichen Ehe oder jener königlichen Scheidung unweigerlich aus dem Konzept.
    »Was wollen sie wissen?«
    »Ob die Polizei bestätigen kann, daß Kenneth Fleming, der infolge eines Feuers starb, das durch eine schwelende Zigarette ausgelöst wurde, gar nicht geraucht hat. Ob wir im Hinblick darauf unterstellen wollen, daß die Zigarette im Sessel von einer anderen Person zurückgelassen worden sei? Und wenn ja, von wem? Und so weiter, und so fort. Sie kennen den Zirkus ja.«
    Sie überholten einen Möbelwagen, einen Leichenwagen und einen

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