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07 - Old Surehand I

07 - Old Surehand I

Titel: 07 - Old Surehand I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Befriedigung darüber, daß er es gewesen war, der mich zuerst erkannt hatte.
    Am andern Morgen galt es vor allen Dingen zu erfahren, wer von ihnen gern mit nach dem Saskuan-kui ritt und wer nicht. Als ich mich erkundigte, baten alle dringend, sie mitzunehmen. Jetzt, da sie wußten, wer ich war, hatten alle etwa vorher gehegten Bedenken aufgehört, und ein jeder war überzeugt, daß der Ritt höchst interessant sein und ein gutes Ende nehmen werde. Selbst Sam Parker zeigte trotz des gestrigen Verweises eine Begeisterung, die gewiß aus dem Herzen kam, und Jos Hawley benutzte eine Gelegenheit, mir unter vier Augen zu sagen:
    „Wer hätte das gedacht, Sir, daß Ihr Old Shatterhand seid! Nun es aber so ist, freut es mich doppelt, daß Ihr mein Herz mit Eurer Erzählung beruhigt habt; das kann ich Euch versichern. Ich bin ein alter, ganz gewöhnlicher Westläufer; aber stellt mich dahin, wo ich zu brauchen bin, so werdet Ihr sehen, daß ich Euch keine Schande mache!“
    Als wir aufgebrochen waren, folgte ich zunächst dem Wasser, an welchem wir gelagert hatten, vielleicht eine Stunde lang; dann wich das Tal, in welchem es floß, von der bisherigen östlichen Richtung ab, indem es sich nach Süden wendete. An dieser Stelle war das Gras niedergedrückt und zertreten, und Old Wabble stieg vom Pferd, um diese Spuren zu untersuchen.
    „Wollt Ihr das nicht lieber lassen, Mr. Cutter?“ bat ich ihn. „Ich halte es für unnötig, und zweitens ist es uns verboten.“
    „Verboten?“ fragte er. „Wer kann uns verbieten, hier nachzuforschen, was diese Fährte zu bedeuten hat?“
    „Ich habe den Comanchen mein Wort gegeben, ihnen nicht nachzuforschen.“
    „So meint Ihr, daß es ihre Spuren sind?“
    „Ja.“
    „Hm! Möchte es bezweifeln.“
    „Warum?“
    „Wenn sie hierher geritten wären, hätten wir ihre Hufeindrücke unterwegs sehen müssen.“
    „Nein. Zwischen ihrem Aufbruch und dem unsrigen ist so viel Zeit vergangen, daß sich das Gras inzwischen wieder aufgerichtet hat; hier aber, wo sie Lager machten und höchstwahrscheinlich erst vor ganz kurzem wieder fortgeritten sind, ist es liegen geblieben.“
    „Dieses Argument scheint richtig zu sein, Sir, doch muß ich mir sagen, daß es nicht sehr vorsichtig von diesen Indsmen gewesen wäre, wenn sie die Nacht nur eine Stunde weit von unserm Lagerplatz zugebracht hätten. Ich möchte lieber annehmen, daß sie ohne Unterbrechung weitergeritten sind.“
    Sam Parker stimmte ihm bei, und auch die andern gaben ihm recht; darum erklärte ich ihnen:
    „Man muß sich in die Lage dieser beiden Indianer versetzen. Sie sind während des ganzen gestrigen Tags geritten und brauchen wieder einen Tag, um nach dem Saskuan-kui zu kommen. Um das zu leisten, müssen Menschen und Pferde wenigstens einmal längere Zeit ausruhen; das versteht sich ganz von selbst.“
    „Ja, aber doch nicht so nah dem Ort, an welchem wir uns befanden“, warf Old Wabble ein.
    „Warum nicht? Ich habe ihnen die Freiheit gegeben und ihnen versprochen, sie nicht zu verfolgen; sie wissen, daß Old Shatterhand kein Lügner ist, und haben sich hier also vollständig sicher gefühlt. Dazu kommt noch ein Umstand, den Ihr nicht unbeachtet lassen dürft, nämlich der, daß man bei Tage besser und schneller reitet als bei Nacht. Ein kluger Mann wird also nicht am Tag, sondern während der Nacht ruhen, und ich habe keinen Grund anzunehmen, daß die Comanchen diese Klugheit nicht besitzen. Nachdem sie sich über zwei Meilen von uns entfernt hatten, konnten sie ohne Bedenken anhalten, um den Tag zu erwarten; dann sind sie geritten, wie Ihr an der Fährte seht, die da rechts am Wasser abwärts führt und so deutlich ist, daß sie nicht von heute nacht oder gar schon gestern abend stammen kann.“
    „Wollen sie mal untersuchen“, meinte Parker.
    „Nein, denn ich will mein Versprechen halten und sehe auch schon von weitem, daß ich mich nicht irre. Diese Spur wurde von zwei Pferden, nicht mehr und nicht weniger, gemacht; also sind es die Comanchen gewesen.“
    Da machte Old Wabble eins seiner überlegenen Gesichter und sagte lächelnd:
    „Ihr redet davon, daß Ihr Euer Wort halten wollt, ich aber denke, daß dies nicht möglich ist.“
    „Warum nicht?“
    „Weil wir ja denselben Weg reiten und also gezwungen sind, die Fährte zu betrachten. Oder meint Ihr, daß wir die Augen zuhalten sollen?“
    „Nein, denn wir werden der Fährte nicht folgen.“
    „Etwa nur Eures Versprechens wegen?“
    „Das wäre Unsinn; es

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