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07 Von fremder Hand

07 Von fremder Hand

Titel: 07 Von fremder Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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anstatt uns gegenseitig Steine in den Weg zu legen, könnten wir vielleicht der Antwort auf die Frage, wer Garnet tatsächlich auf dem Gewissen hat, ein Stück näher kommen. Wenn Sie mir zum Beispiel verraten, was Sie gestern über Garnet herausgefunden haben, könnte ich diese Information eventuell mit anderen Daten verknüpfen.«
      »Wie haben Sie -«
      »Faith hat mich auf die Suche nach Ihnen geschickt. Ich hatte einen Plausch mit der netten Kassiererin im Assembly Rooms Café.«
      »Ach... mit Janet. Ich hätte nie gedacht...«
      »Mir scheint, dass Sie Ihre Kontakte und Ihre Kenntnis der Stadt erstaunlich gut zu nutzen wissen.«
      »Ich dachte, das könnte nicht schaden.«
      »Wieso? Erklären Sie mir das.«
      Nick ging um den Tisch herum und rückte geistesabwesend Bücher zurecht. »Ich hatte schon seit einiger Zeit befürchtet, dass Garnets Absichten mit Faith vielleicht nicht so altruistisch waren, wie alle glaubten. Aber ich wusste, dass alles, was ich sagen würde - ganz besonders zu Faith -, schlicht als Eifersucht abgetan werden würde.«
      »Also haben Sie den Mund gehalten und die Augen offen gehalten.«
      »Oder vielmehr die Ohren. Hier bekomme ich so einiges zu hören.« Nick machte eine Handbewegung, die den Laden einschloss. »Klatsch. Gerüchte. Gesprächsfetzen. Alles deutet in ein und dieselbe Richtung: dass dieses Jahr besondere Energien freisetzt; dass es eine Zeit ist, in der die Mächte der alten Religion ganz nahe an der Oberfläche sind.«
      »Millenniumshysterie?«
      »Vielleicht. Aber ich glaube, dass Garnet Faith irgendwie benutzen wollte.«
      »Und die Leute, mit denen Sie sich gestern unterhalten haben - haben die das bestätigt?«
      »So weit wollten sie nicht gehen, nein. Sie haben allerdings hinter vorgehaltener Hand etwas von Samhain gemurmelt.« Als Kincaid fragend die Augenbrauen hob, erklärte Nick: »Das ist der keltische Name für die Allerheiligennacht, für Halloween.«
      »Und bis dahin sind es nur noch ein paar Tage«, meinte Kincaid nachdenklich. »Wenn Sie sagen, Sie glauben, Miss Todd wollte Faith >benutzen<, meinen Sie damit so etwas wie ein Opfer?«
      »Ich - ich weiß nicht. Aber das kann doch jetzt keine Rolle mehr spielen, oder?«
      »Ich wüsste nicht, welche. Aber ich würde diese Theorien an Ihrer Stelle nicht unbedingt Inspector Greely unter die Nase reiben.«
      »Weil er mich für verrückt halten wird?«
      »Weil es Ihnen ein stärkeres Motiv für den Mord an Garnet gibt. Sie müssen zugeben, dass Sie aus Ihrem Wunsch, Faith zu beschützen, keinen Hehl gemacht haben. Wer sonst würde sich so mit aller Kraft dafür einsetzen -« Kincaid brach abrupt ab, als ihm klar wurde, dass er die Antwort wusste.
     
    »Die Erzdiakonin kommt zum Mittagessen«, teilte ihm Winnie mit, als er wieder bei Jack eintraf. »Sie sagt, das Pfarrhaus würde vor lauter Töpfen mit Essen aus allen Nähten platzen, wenn wir nicht etwas davon essen. Aber ich dachte, ich könnte wenigstens schon mal den Tisch decken.« Sie deutete auf das Durcheinander auf dem Eichentisch.
      »Du gibst die Anweisungen, und ich räume die Sachen weg«, schlug Kincaid vor. »Wo ist Jack?«
      »Er musste sich auch mal wieder um sein Büro kümmern, der Ärmste. Er hat seit fast einer Woche nichts anderes getan, als zwischen hier und dem Krankenhaus hin und her zu fahren und mich zu bedienen.«
      »Die Suche auf dem Dachboden heute Morgen hat wohl nichts ergeben?«
      »Nein, aber Simon hat hereingeschaut, um zu sehen, wie wir vorankommen. Was ist mit dir? Hast du Nick gefunden?«
      »Ja. Es ist alles in Ordnung mit ihm, er ermittelt nur ein wenig auf eigene Faust.« Er hatte nicht die Absicht, etwas von Nicks Verdachtsgründen gegen Garnet zu erzählen.
      Er sah, wie Winnie Halt suchend nach einer Stuhllehne griff und schloss daraus, dass sie immer noch ziemlich wacklig auf den Beinen war, wenn sie es auch nicht zugeben mochte.
      »Okay, jetzt setz dich mal hin«, befahl er. »So, wo ist das Besteck?«
      Suzanne Sanborne war eine attraktive, intelligent aussehende Frau, schlank, mit silbernen Strähnen in ihrem lockigen Haar. »Sie sind also der berühmte Cousin von Scotland Yard«, sagte sie, nachdem sie Winnie mit einer Umarmung begrüßt hatte.
      »Hochwürden.«
      »Nennen Sie mich doch bitte Suzanne. Und helfen Sie mir mit diesen Töpfen.«
      Bald saßen sie alle beim Mahl um den Tisch herum. Eine Flasche Bordeaux,

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