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07 Von fremder Hand

07 Von fremder Hand

Titel: 07 Von fremder Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Suppentopf lebt.«
      »Solange du darauf bestehst, mit diesem Fahrrad herumzufahren, kannst du dich eigentlich nicht beklagen«, mahnte Fiona, die soeben die Teller auf den Tisch stellte.
      »Du klingst genau wie Jack. Auf dem Rad bekomme ich wenigstens ein bisschen frische Luft. Das Auto ist ja wie ein Ofen auf Rädern.«
      »Du bist unverbesserlich.« Fiona schüttelte lächelnd den Kopf. »Was macht denn der angeblich so schnuckelige Jack? Allmählich glaube ich, du hältst ihn absichtlich von mir fern, damit ich mir kein eigenes Urteil bilden kann.«
      »Ich werde eine Dinnerparty geben. Bald, das verspreche ich. In letzter Zeit scheint uns irgendwie keine freie Minute zu bleiben.«
      »Wegen des automatischen Schreibens? Was gibt es denn da Neues?« Fiona war die einzige Person außerhalb der Gruppe, der Winnie sich anvertraut hatte.
      »Es ist faszinierend - ich meine das Material an sich.«
      »Dir kann doch nicht ganz wohl dabei sein.«
      »Meinst du, ich habe Angst vor Gespenstern?«, lachte Winnie, um dann in ernsthafterem Ton fortzufahren: »Weißt du, es ist komisch, aber irgendwie wirkt Edmund zu real für einen Geist. Zu menschlich. Und ich habe mich wohl irgendwie daran gewöhnt.«
      Fiona hob die Augenbrauen. »Und was lässt dir dann keine Ruhe?«
      »Ich habe wohl zu viel Erfahrung mit Komitees, bei denen am Ende nichts als Ärger rauskommt«, erwiderte Winnie mit einem Seufzer. »Die Gruppendynamik scheint sich zu verändern, und das ist kein gutes Zeichen.«
      »Ich dachte, bei euch wäre alles eitel Freude und Sonnenschein, nach dem Motto: >Wir retten gemeinsam die Welt<.«
      »So war es ja auch anfangs. Aber es ist uns nicht gelungen, herauszufinden, was Edmund genau will, und jetzt wird die ganze Energie in andere Richtungen gelenkt. Nick - der junge Mann von der Buchhandlung - hat sich in Faith verguckt -«
      »Euren schwangeren Teenager.«
      »Genau. Faith selbst scheint allerdings gar nicht wahrzunehmen, was um sie herum vorgeht. Sie hat irgendetwas an sich - ob man will oder nicht, man muss ihr einfach zu Füßen liegen. Und sie ruht ganz in sich selbst, auf eine Weise, wie ich es noch bei keinem anderen Menschen erlebt habe. Aber gleichzeitig hat sie auch etwas Verletzliches.«
      »Ein Familientrauma?«, sinnierte Fiona.
      »Ich weiß es nicht. Ich würde ihr gerne helfen, aber es ist mir noch nicht gelungen, ihren Schutzpanzer zu durchdringen.«
      »Aber das ist noch nicht alles«, half Fiona ihr auf die Sprünge, während sie an einer glänzenden schwarzen Olive knabberte.
      »Nick ist furchtbar eifersüchtig auf Simon - verständlicherweise. Nick hat sich für einen unverzichtbaren Faktor in der Gleichung gehalten und Jack bei Simon Fitzstephen eingeführt -«
      »Und jetzt verbringt Jack mehr Zeit mit Fitzstephen als mit Nick, und Nick fühlt sich im Stich gelassen.«
      »Ein klassischer Fall, nicht wahr? Simon ist wirklich unmöglich; ich glaube, er geht unter anderem deswegen auf Jack ein, weil er mir eins auswischen will, und wenn er noch andere Motive hat, dann sind es jedenfalls keine selbstlosen, das kannst du mir glauben. Ich traue ihm einfach nicht über den Weg. Und dann ist da noch Garnet -«
      »Garnet Todd?« Fionas haselnussbraune Augen weiteten sich. »Du hast mir nicht gesagt, dass Garnet in eurer Gruppe ist.«
      »Nein? Kennst du sie denn?«
      »Wer kennt sie nicht? Garnet ist doch bekannt wie ein bunter Hund hier in der Gegend. Sie hatte immer schon ein Talent, für Aufruhr zu sorgen, wo sie auch auftauchte. Ich nehme an, daran hat sich nicht viel geändert.«
      »Sie scheint eine Abneigung gegen Nick entwickelt zu haben«, gab Winnie zu.
      »Und du musst am Ende wieder Frieden stiften?«
      »Offensichtlich ohne großen Erfolg. Aber am meisten mache ich mir Gedanken um Jack. Er scheint mehr und mehr von dieser Sache besessen. Man sollte annehmen, dass er durch unsere mangelnden Fortschritte entmutigt sein müsste, aber der Effekt ist offenbar genau umgekehrt. Es ist, als ob er meint, dass irgendwo eine Uhr tickt. Und ich kann sie nicht hören.« Indem sie das sagte, wurde Winnie bewusst, wie isoliert sie sich deswegen fühlte.
      »Sei nicht so streng mit dir! Sieh mal, da bist du in diese unerwartet wundervolle Beziehung hineingestolpert, und jetzt geht er hin und springt mit einem Nebenbuhler ins Bett, den du gar nicht sehen kannst.«
      »Aber so ist es doch gar nicht!«, protestierte

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