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07 Von fremder Hand

07 Von fremder Hand

Titel: 07 Von fremder Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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sich in einer Hecke zusammengerollt und ist eingeschlafen.«
      Kincaids erhobene Augenbrauen machten seine Skepsis überdeutlich. Gereizt fuhr Gemma fort: »Was wäre denn bitte deine Version? Dass dieses im neunten Monat schwangere Mädchen nach Hause ging, eine Auseinandersetzung mit Garnet hatte, sie irgendwie tötete und ihre Leiche anschließend zum Lieferwagen schleifte?«
      »Erstickt, wie es aussieht«, sagte Kincaid gelassen. »Obwohl der Doktor nicht so recht mit der Sprache rausrücken wollte, was die Methode betrifft.«
      »Selbst wenn Faith körperlich in der Lage gewesen wäre, Garnet zu erwürgen oder zu ersticken, warum hätte sie so etwas tun sollen? Vielleicht hat jemand Garnet getötet, um zu verhindern, dass sie Faith etwas antut?«
      »Nick vielleicht?« Kincaid sah wieder auf den Plan und wies Gemma an: »Am nächsten Kreisel rechts ab. Die Pension müsste gleich dort in der Magdalene Street sein.«
      Gemma bog ab und verlangsamte das Tempo, während sie nach dem Schild der Pension Ausschau hielt. »Ich wüsste gerne, was Winnie Catesbys Bruder veranlasst hat, sich auf Garnet Todds Hof herumzutreiben.«
      »Wir könnten uns ja auch mal mit Mr. Catesby unterhalten. Hier ist es!«
      Gemma bog etwas zu scharf in die mit Kies bedeckte Einfahrt eines wuchtigen, gepflegt aussehenden georgianischen Hauses ein. Es war aus rotem Backstein mit weißen Einfassungen erbaut. Kincaid stieg aus und läutete. Kurz darauf kam er mit einem freundlichen jungen Mann zurück, der ihnen das Tor öffnete und Gemma anwies, wo sie parken sollte.
      Daraufhin sagte er ihnen, dass sich ihr Zimmer in der Remise befinde, und während die Männer die Taschen aus dem Kofferraum nahmen, sah Gemma sich angenehm überrascht um. Die Remise lag am Ende der Einfahrt, vom Haupthaus durch einen formal angelegten Garten getrennt und abgeschottet vom Verkehrslärm der belebten Straße.
      Wie sich bald zeigte, war die Inneneinrichtung ebenso entzückend wie das Äußere, und während Gemma hinter den Männern eine elegante Treppe hochging, schätzte sie sich glücklich, die Nacht nicht in Jacks düsterem Haus am Fuß des Tor verbringen zu müssen. »Das Akazienzimmer«, verkündete der junge Mann, als sie in ihrem Zimmer angelangt waren. Gemmas erster Gedanke war, dass »Rosenzimmer« der angemessenere Name gewesen wäre, denn der ganze Raum war in zarten Rosatönen gehalten. Ein Erkerfenster in der Vorderfront ging auf die Einfahrt hinaus.
      Während Kincaid dem jungen Mann dankte und die Tür schloss, ging Gemma zum Nordfenster und zog die Spitzengardine zur Seite. Unten erblickte sie einen quadratischen Teich mit einem Springbrunnen, der im Schatten eines Baumes lag - eines Baumes mit der schönsten Rinde, die sie je gesehen hatte. Sie war in vielfältigen Schattierungen vom blässesten Grün bis hin zum tiefsten Rotbraun gemustert. Gemma fühlte sich an ein abstraktes Gemälde erinnert.
      »Was ist das da für ein Baum?«
      »Eine Akazie. Wunderschön, nicht wahr?« Er legte ihr die Hände auf die Schultern, und sie ließ sich an seine Brust sinken. Ihr Blick wanderte nach oben, über die Gartenmauer hinaus, und unwillkürlich stieß sie einen kleinen Schrei der Überraschung aus. »Was ist denn das?« Sie zeigte auf die sanft gewellten Rasenflächen, die im Mittelgrund zu sehen waren, und ein rundes Bauwerk aus Stein, das durch die Bäume hindurch gerade eben zu erkennen war.
      »Das ist die Abtei«, antwortete er ein wenig amüsiert. »Wusstest du das nicht?«
      »Mitten in der Stadt?«
      »Genau. Die Abtei war zuerst da, und die Stadt ist um sie herum entstanden.«
      »Und das Gebäude dort?«
      »Das ist Abbot’s Kitchen, die Küche des Abts, das einzige komplett erhaltene Gebäude im gesamten Klosterkomplex. Es blieb unversehrt - wenn ich mich recht entsinne -, weil es nach der Auflösung der Klöster von den Quäkern als Versammlungshaus benutzt wurde. Siehst du die vier Schornsteine? Sie sind so gewaltig, dass der Abt ganze Schweine oder Ochsen für seine Gäste braten konnte.«
      »Klingt nicht gerade nach einem sehr frommen Leben - ständig Partys schmeißen und so.«
      »Und dazu haben sie jede Menge Wein getrunken. Es war ein sehr politisches Leben. Wenn ein Abt wollte, dass sein Unternehmen florierte, musste er den richtigen Leuten Brei ums Maul schmieren.«
      Gemma lachte. »Deine Metaphern sind ein wenig schief, fürchte ich. Wie kommt es, dass du das alles

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