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07 Von fremder Hand

07 Von fremder Hand

Titel: 07 Von fremder Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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während die beiden Männer die ihren in einem Zug leerten, bemerkte Kincaid, dass Gemma nur einen winzigen Schluck nahm. In letzter Zeit hatte sie im Pub immer Orangensaft bestellt und ihr Glas Wein nach Feierabend kaum angerührt. Wollte sie abnehmen und hatte sich nicht die Mühe gemacht, es ihm zu sagen?
      Jetzt nippte sie ein wenig geziert an ihrem Tee und fragte: »Wie geht es Faith?«
      »Sie schläft noch«, antwortete Jack. »Nick sagt, sie hat die ganze Zeit keinen Mucks gemacht.«
      »Hast du mal nach ihr gesehen?« Kincaid merkte, dass seine Stimme unabsichtlich streng klang, und Jack sah ihn verdutzt an.
      »Ja, kurz bevor Nick gegangen ist. Sie hat geschlafen wie ein Baby. Wieso?«
      »Hat es hier vor kurzem geregnet?«
      Jack starrte ihn an. »Gestern Morgen. Ein kurzer, aber heftiger Schauer. Duncan, worauf willst du eigentlich hinaus?«
      »Würdest du sagen, dass man Nick trauen kann?«
      »Natürlich! Was soll denn das Ganze?«
      »Nick ist innerhalb der vergangenen vierundzwanzig Stunden auf Garnets Bauernhof gewesen - ein Umstand, den er Gemma und mir geflissentlich verschwiegen hat.«
      »Ich bin sicher, dass er gestern Abend nur auf der Suche nach Faith war«, protestierte Jack. »Er sagte, er habe sie überall gesucht. Es ist doch nur normal, dass er es zuerst im Bauernhaus versucht hat.«
      »Warum sollte er uns das denn nicht sagen?«
      Es vergingen einige Sekunden unbehaglichen Schweigens, während Jack langsam klar wurde, was daraus folgte. Schließlich sagte er: »Also, ich bin mir sicher, dass es sich da um ein einfaches Missverständnis handelt. Nick ist ein guter Bursche, und für Faith würde er alles tun -« Zu spät schien er zu begreifen, wohin diese Argumentation führen würde.
      »Wir werden Inspector Greely informieren müssen. Das siehst du doch ein.«
      »Duncan, ich verstehe, in was für eine schwierige Situation ich dich gebracht habe, indem ich dich in diese Sache hineingezogen habe. Aber ich habe auch meine Verpflichtungen, und Nick ist nun einmal mein Freund. Rede zuerst mit ihm, bevor du Greely einschaltest. Das kann doch gewiss nicht schaden.«
      Kincaid dachte eine Weile darüber nach und sah dann Gemma an. Sie nickte. »Na schön. Wo können wir ihn finden?«
      »Als er hier wegging, sagte er, er wolle nach Hause. Ich weiß, dass er in einem Wohnwagen in Compton Dundon wohnt, aber ich war selbst noch nie dort. Du könntest in dem Buchladen fragen, wo er arbeitet. Das ist in der Magdalene Street, gleich gegenüber vom Eingang der Abtei. Aber ihr wollt sicher zuerst mal in eure Pension.«
      »Es wäre nicht schlecht, wenn wir unsere Sachen auspacken und uns ein wenig frisch machen könnten. Es ist so viel passiert, dass es mir vorkommt, als wären wir schon seit Tagen hier und nicht erst seit ein paar Stunden.« Gemma griff nach ihrer Handtasche und brachte ihre Tasse zum Spülbecken. »Ach, da fällt mir ein, als ich zu Garnets Haus gefahren bin, hat da so ein Mann rumgeschnüffelt. Er sagte, er wollte sie wegen irgendwelcher Fliesenarbeiten sprechen, aber das klang irgendwie nicht ganz koscher.«
      »Wie sah er denn aus?«, fragte Jack.
      »Groß, schlank, dunkle Haare. Mitte dreißig. Sah ganz nett aus, eher der intellektuelle Typ. Er fuhr eine silberfarbene VW-Limousine.«
      Jack hatte während ihrer Rede mit halb zum Mund erhobenem Glas innegehalten. »Wirklich sehr merkwürdig. Das hört sich ganz nach Andrew Catesby an, aber ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, was der bei Garnet Todd wollte.«
      
    »Armer Jack«, sagte Gemma, während sie sich hinter das Steuer ihres Wagens setzte. »Ich glaube, er war nicht darauf vorbereitet, dass jemand, den er kennt und mag, in Winnies Unfall verwickelt sein könnte - oder in den Mord an Garnet Todd.«
      Kincaid schnallte sich an und schlug einen Führer von Glastonbury auf, den Jack ihnen gegeben hatte. »Fahr Richtung Westen und ordne dich am ersten Kreisel links ein«, instruierte er sie. Dann fügte er hinzu: »Und er war sich wohl auch nicht bewusst, dass Faith kein Alibi hat von dem Zeitpunkt an, als sie gestern Feierabend machte. Was hat sie dir erzählt?«
      »Sie sagte, sie habe nicht umhin gekonnt, einen Blick auf den Kotflügel des Lieferwagens zu werfen, und danach habe sie sich wegen ihres Misstrauens so geschämt, dass sie Garnet nicht gegenübertreten konnte. Sie versuchte auf den Tor zu steigen, aber als sie Schmerzen bekam, hat sie

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