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0700 - Para-Hölle Spiegelwelt

0700 - Para-Hölle Spiegelwelt

Titel: 0700 - Para-Hölle Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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können Sie sich verlassen«, drohte sie.
    Derweil kehrte Antoine zurück. Er war atemlos.
    »Sie sind gerade fort«, sprudelte er hervor. »Ich habe sie über die Visofon-Anlage sehen können. Sie waren in den Schlafräumen und sind dann 'raus. Sind mit dem…«
    Er verstummte.
    »Weiter«, drängte Zamorra.
    »Mit Ihrem Wagen getürmt, Chef.«
    Zamorra ballte die Fäuste. »Warum haben Sie das nicht verhindert?«
    »Sie waren zu schnell«, seufzte Antoine.
    »Warum haben Sie nicht die anderen alarmiert?«
    »Ich sagte doch, es ging alles zu schnell!«, versuchte der Muskelmann sich zu rechtfertigen.
    »Schneller, als ich Peng sagen kann«, bemerkte Lafitte spöttisch und fing sich einen weiteren Drohblick seiner heimlichen Beischläferin ein.
    Antoine sah ihn verwirrt an. »Bitte, Capitaine?«
    Der winkte ab.
    »Du hast noch eine Chance«, sagte er finster. »Nimm Georges und Alexander mit. Fangt die beiden wieder ein.«
    »Sie haben den Lamborghini!«, wandte Antoine ein.
    »Dann nehmen Sie den GTI!«, befahl Duval barsch. »Und wehe, Sie kommen ohne die beiden Fremden zurück!«
    Antoine hastete davon.
    »Ich werde mich persönlich darum kümmern«, sagte Zamorra. Er wandte sich ab und ging in die Richtung, wo MacFools Zwangsquartier lag.
    »Oh nein«, stöhnte Lafitte entsetzt auf. »Jetzt lässt er den verfluchten Drachen los!«
    ***
    Antoine hatte Georges und Alexander alarmiert. Lieber als mit den beiden Männern hätte er zwar mit Achmed und Ibrahim, den beiden marokkanischen Einwanderern, zusammengearbeitet, aber was der Capitaine befahl, war Gesetz und ließ sich allenfalls durch eine Anweisung des Chefs oder der Mademoiselle außer Kraft setzen.
    Wenigstens hatte Lafitte ihm nicht Apostolous oder Rocco zugemutet, diesen Burschen, der in Wirklichkeit ganz anders hieß und dessen richtigen Namen allenfalls Zamorra kannte.
    »Fahr du«, schlug Antoine vor, »du hast nachts die besseren Augen.«
    Georges nickte und setzte sich hinters Lenkrad des GTI. Alexander musste nach hinten klettern.
    Georges startete und fuhr die Serpentinenstraße hinab. »Ob sie ins Dorf geflüchtet sind?«
    »Eher nicht«, überlegte Antoine. »Sie müssen damit rechnen, dass wir dort zuerst nach ihnen suchen würden. George, fahr langsam.«
    »Dann wird ihr Vorsprung zu groß.«
    »Ist er ohnehin schon. Aber vielleicht versuchen sie uns ’reinzulegen und sind irgendwo von der Straße 'runter, verstecken sich im Gelände. Wenn sie sehen, dass wir mit Tempo vorbeirauschen, fahren sie weiter und sind ungestört hinter uns.«
    »Da ist was dran«, brummte Alexander.
    »Scheißwetter«, knurrte Georges derweil. »Jetzt fängt es auch noch an zu regnen, und Sturm kommt auf! Muss das unbedingt sein?«
    »Beschwer dich bei Petrus. Wir haben April, Mann! Sei froh, dass es nicht friert!«
    Eine Windbö rüttelte den Wagen durch und warf ihn fast von der Straße. Von einem Moment zum anderen setzte sintflutartiger Regen ein, mit dem die Scheibenwischer des Golf kaum noch fertig wurden.
    Und bei Aquaplaning waren die superbreiten Reifen eher ein tödliches Risiko. Georges musste mit dem Tempo 'runter ob er wollte oder nicht.
    »Die kriegen wir nie«, seufzte Antoine und fürchtete den Zorn des Professors.
    ***
    Der hatte seinen Wetterzauber durchgeführt!
    Es war doch so leicht, die Sturmwolken zu lenken, das heranziehende Unwetter zu lenken…
    Er tat es recht selten und meist nur aus Spielerei oder um jemanden ein wenig zu ärgern. Diesmal aber machte er das Wetter zu seiner Waffe!
    Er jagte Sintflutregen und Sturm ins Loire-Tal, deckte den Bereich ab, in dem die Flüchtigen sein mussten. So konnten sie trotz des schnellen Fluchtwagens dessen technische Möglichkeiten nicht voll ausnutzen.
    Und Zamorra besaß noch einen Joker.
    Den setzte er jetzt ein.
    Er betrat die Höhle des Drachen.
    Genauer gesagt, dessen Gefängnis.
    Er hasste dieses verdammte, fette Biest und hätte es gern lieber vorgestern als übermorgen beseitigt. Aber der Drache besaß Vorzüge und Qualitäten, auf die er nur ungern verzichten wollte. Nicht nur das Feuerspeien, sondern auch eine seltsame Magie, die Zamorra bislang noch nicht hatte ergründen können. Drachenmagie unterschied sich offenbar erheblich von der, welche Menschen und Dämonen benutzten.
    Aber sein Bewusstsein und auch sein Unterbewusstsein sprachen auf menschliche und dämonische Magie an. Zamorra hatte einen Weg gefunden, den Drachen mit einem Bann zu versehen und ihn in diesem Zustand lenken zu

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