Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0700 - Para-Hölle Spiegelwelt

0700 - Para-Hölle Spiegelwelt

Titel: 0700 - Para-Hölle Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
jeden Fall selbst zu helfen. Aber Carsten in diesem Zustand durfte jetzt nicht allein bleiben, selbst wenn er allein bleiben wollte.
    »He«, sagte Ullich und hieb dem Freund auf die Schulter. »Wenn wir schon mal am Airport sind, wie wär's mit einer Visite im ›Dorian Gray‹? Da gibt's flotte Musik und flotte Miezen. Das bringt dich auf andere Gedanken. Alter.«
    Worauf Möbius das zweitbekannteste Zitat aus »Götz von Berlichingen« anbrachte…
    ***
    Anderswo…
    Antoine wollte die erste Zellentür entriegeln - und stellte fest, dass das nicht nötig war. Sie war nicht abgeschlossen!
    »Hier stimmt was nicht!«, stieß er hervor und zog vorsichtshalber seine Waffe. Er schob die Tür auf und trat vorsichtig in die Dunkelheit. Hinter ihm wob Zamorra ein magisches Muster und schuf damit Helligkeit.
    »Leer!«, keuchte der Muskelmann.
    »Was soll das, Antoine?«, wollte Zamorra wissen. »Wollen Sie mich verkaspern?«
    »Natürlich nicht, Chef! Ich habe Ihren Doppelgänger doch selbst hier eingesperrt!«
    »Offensichtlich ist das Vögelchen aber ausgeflogen.« Zamorra beugte sich über das Türschloss und setzte sein Amulett ein, um es rasch und nachhaltig zu untersuchen. »Nicht manipuliert, weder mechanisch noch magisch. Antoine…«, sagte er drohend.
    Der zuckte nur hilflos mit den Schultern.
    »Haben Sie sich vielleicht in der Tür geirrt?«, baute Zamorra ihm eine goldene Brücke. Nur konnte Antoine die nicht beschreiten. »Ganz bestimmt nicht, Chef. Das hier ist die richtige Zelle.«
    »Das hier ist eine leere Zelle«, korrigierte Zamorra.
    Antoine ergriff die Flucht nach vorn, im wahrsten Sinne des Wortes, eilte drei Türen weiter. Hier war zu seiner Erleichterung abgeschlossen. »Da ist die Doppelgängerin von Mademoiselle Duval drin«, sagte er.
    Er ließ die Tür nach innen aufgleiten. Drinnen war es halbwegs hell. Und auf dem Boden lagen eine splitternackte Nicole Duval - »Sehen Sie, Chef«, sagte Antoine fast stolz - und ein bekleideter Pascal Lafitte. »Merde!«, keuchte Antoine entgeistert.
    »Wahrlich ein Tag der Überraschungen«, erwiderte Zamorra. »Was halten Sie davon, Antoine, MacFool die Schuppen zu polieren? Die haben’s wieder mal nötig. Sie nehmen am besten Ramagussa-Öl dafür, dann glänzen sie wieder wie neu.«
    »Dem Drachen? Die Schuppen polieren? Ich?«
    »Dem Drachen. Die Schuppen polieren. Sie.«
    »Och nö, Chef… Das kann doch nicht Ihr Ernst sein? Das Biest frisst mich doch auf, wenn ich näher als zwei Schritte ’ran komme…«
    »Das ist nicht mein Problem«, sagte Zamorra. »Eigensicherung ist Ihre Sache, Antoine. Also, was ist hier schief gegangen? Wieso liegt Lafitte da so nutzlos herum? Warum stehen Sie hier noch so nutzlos herum? Suchen Sie gefälligst nach den Flüchtigen, Sie Arsch mit Ohren!«, brüllte er.
    Der Muskelmann taumelte zurück, als hätte ihn Thors Hammer getroffen. »A-aber Chef, da liegt doch die Dop…«
    »Da wäre ich mir an Ihrer Stelle gar nicht so sicher!«, fuhr Zamorra ihn an. »Schwingen Sie die Hufe, Sie Schneckenscheißer!«
    Antoine hastete davon. Derweil beugte Zamorra sich über die beiden Bewusstlosen. Falls Nicole tatsächlich eine Doppelgängerin war, so war sie zumindest äußerlich absolut perfekt. Zamorra kannte ihren Körper bis ins winzigste Detail.
    Er berührte beider Menschen Stirnen mit den Fingern. »Aufwachen.«
    Der magische Befehl wirkte sofort. Beide schlugen die Augen auf. Fuhren empor.
    »Wieso…«, keuchte Lafitte, sah sich um und dann Zamorra aus großen Augen an.
    »Wo ist dieses Biest?«, fauchte Nicole. Sie sah sich mit zornglühenden Augen um, tastete sich ab und fuhr dann Lafitte an: »Starren Sie gefälligst woanders hin, Sie Lüstling!«
    Es bedurfte kaum eines weiteren Beweises, um Zamorra erkennen zu lassen, daß sie die echte war.
    »Was ist passiert?«, fragte Zamorra. »Lafitte, geben Sie ihr Ihr Hemd.«
    Zähneknirschend gehorchte der Mann. Nicole streifte es über. Es reichte kaum, ihre Blöße zu bedecken.
    Abwechselnd berichteten Lafitte und Duval in Kurzform vom Auftauchen der Doppelgänger und den Folgen. Zum Schluss konnte Lafitte sich einer Bemerkung nicht enthalten: »Haben Sie nicht selbst vor der Festnahme noch gesagt, wenn die beiden nur halb so wären wie Sie, würden sie mich schneller austricksen, als ich Peng sagen könne? Ich solle vorsichtig sein? Und nun sind Sie selbst unvorsichtig gewesen…«
    Nicole runzelte die Stirn. »Für die Bemerkung werden Sie bezahlen, Lafitte, darauf

Weitere Kostenlose Bücher