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0703 - Die Insel des Kopfjägers

0703 - Die Insel des Kopfjägers

Titel: 0703 - Die Insel des Kopfjägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kurs beibehielt, würde es irgendwann die Küste erreichen und dort in einen der zahlreichen Häfen einlaufen. Das wollte Suko verhindern. Er mußte das Boot auf hoher See stoppen und kam sich dabei nicht vor wie ein Pirat.
    Hier ging es um andere Dinge. Um Leben und Tod, verbunden mit schrecklichen Mordtaten.
    Es war auch dem anderen Fahrer aufgefallen, daß sich jemand seinem Boot nähern wollte. Suko sah trotz des blendenden Gegenlichts eine schnelle Bewegung am Führerstand.
    Sekunden später quirlte hinter dem Heck das Wasser schaumig auf. Der Bug schob sich in die Höhe, er wirkte wie ein Schwert, das alles zerschneiden wollte.
    Die Geschwindigkeit nahm zu. Für Suko war es eindeutig der Beweis, daß ihm das andere Boot entwischen wollte. Auf seinen Lippen lag plötzlich ein kaltes Lächeln, das wie eine Kampfansage wirkte. Jetzt gratulierte er sich dazu, daß die beiden starken Motoren die nötige Kraft besaßen, um schneller zu sein.
    Er holte auf.
    Und er schaffte es auch, dem anderen Boot den Fluchtwinkel zu verkürzen.
    Noch befand er sich auf gleicher Höhe, aber er überholte und drängte sich immer näher an das helle Ziel heran.
    Gischt, die wie Schnee vorbeiflog, machte es schwierig, etwas Genaues erkennen zu können. Suko konnte die Gestalt sehen, nur sie leider nicht identifizieren.
    Ein dunkler Körper hielt sich am Ruder auf. Er sah aus wie eine Puppe oder eine eingewickelte Mumie. Suko wußte nicht, ob er einen Mann oder eine Frau vor sich hatte. Aus seiner Sicht trug die Person einen dunklen, langen Mantel, was ihm nicht in den Kopf wollte.
    Der Fahrer reagierte hektisch. Noch übertrug sich das nicht auf seine Fahrweise, aber Suko erkannte deutlich, wie er den Kopf von einer Seite auf die andere drehte. Es war ein Zeichen übergroßer Nervosität.
    Da lief etwas.
    »Ich kriege dich!« flüsterte er. »Ich kriege dich!« Er suchte auch nach John Sinclair und nach Dick Travis. Beide Männer sah er nicht auf dem hellen Deck.
    Suko blieb dran.
    Da war er wie eine menschliche Klette. Er ließ sich nicht einschüchtern, und wenn es nicht anders möglich war, dann würde er das Boot auch rammen.
    Zwischen den beiden Bootswänden betrug die Distanz höchstens vier Yards.
    Suko schrie: »Stoppen Sie! Verdammt noch mal, Sie sollen stoppen!«
    Der andere dachte nicht daran.
    Schneller konnte er auch nicht fahren, und trotzdem wollte er dem Inspektor entwischen.
    »Dann eben nicht«, sagte Suko, und es hörte sich schlimm an, wie er die Worte aussprach.
    Power!
    Der Bug hob sich aus dem Wasser, gleichzeitig krängte sein schwimmender Untersatz nach Steuerbord über, und auf einmal war die andere Bootswand sehr nah.
    Zu nah!
    Die Kollision!
    Sie war nicht mehr abzuwenden. Der Schlag traf beide Boote. Das kleinere mehr als das größere. Es flog zur Seite, hüpfte über die Wellen, schüttelte sich, als wollte es dem Druck entgehen, tauchte tief ein, und da bekam es den zweiten Rammstoß.
    Suko hörte jemand schreien. Die helle Stimme gehörte einer Frau. Sie war bei der zweiten Kollision vom Steuer weggeflogen und rollte in dem engen Führerstand über den Boden.
    Wasser schäumte über.
    Mit dem Heck tauchte das Boot aus dem Wasser. Suko sah die Schraube, ihm war jetzt alles egal, und er rammte den Bug seines Bootes dagegen, auch wenn er in Gefahr lief, selbst ein Leck zu kassieren. Aber ihm kam es darauf an, die andere zu stoppen.
    Ein helles Kreischen durchschnitt die Luft. Die Schraube war verbogen. Ihre Blätter hackten über die Außenwand, drehten sich weiter, wurden langsamer, stoppten, aber das sah Suko nicht, denn er war am Heck vorbeigeglitten, mußte die Geschwindigkeit unter Kontrolle bekommen, um wenden zu können.
    Ohne Saft trieb das andere Boot auf den Wellen. Die Dünung bewegte es auf und nieder, und Suko atmete tief durch. Der erste Teil des Planes war gelungen, aber er hatte noch nicht gewonnen und mußte wieder zurück. Das gerammte Boot trieb auf dem Wasser wie eine übergroße deformierte Badewanne.
    Auf dem Deck bewegte sich eine Gestalt.
    Bisher hatte Suko fest damit gerechnet, es mit einer Frau zu tun zu haben, das aber wußte er nicht mehr so genau, als er die Gestalt sah, die sehr dunkel angezogen war und ihm vorkam wie ein Neutrum. Das konnte ebensogut ein Mann sein.
    Suko mußte auf das andere Boot. Vorsichtig schob er sich näher heran. Er war nicht einmal ein Freizeitkapitän, er hoffte nur, daß er das Richtige tat und es schaffte, auf das andere Deck zu springen. Er stand

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